Die Athleten traten am 1. September zu insgesamt vier Vorläufen an. Die jeweils vier Laufbesten – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Finale, das am 4. September stattfand.
Foto von den Europameisterschaften 1974: Paul Thijs (Nr. 35) – ausgeschieden als Siebter in Vorlauf drei John Bicourt (Nr. 303) – ausgeschieden als Achter in Vorlauf drei
Als Favoriten galten der Franzose Jean-Paul Villain, Europameister von 1971, der australische Weltrekordler Kerry O’Brien sowie die drei Kenianer Amos Biwott, Olympiasieger von 1968, Kipchoge Keino, u. a. Olympiasieger von 1968 über 1500 Meter, und Ben Jipcho. Hinzu kam nach seinem olympischen Rekord im ersten Vorlauf noch der Finne Tapio Kantanen. Aus diesem Favoritenkreis konnte sich O’Brien nicht für das Finale qualifizieren, er musste seinen Vorlauf abbrechen.
Das Finalrennen wurde nicht besonders zügig angegangen. Die ersten 1000 Meter wurden in 2:54 Minuten durchlaufen, der zweite 1000-Meter-Abschnitt war mit 3:00 Minuten noch langsamer. An der Spitze lag der Pole Bronislaw Malinowski, der jetzt das Tempo forcierte und zwei Runden vor Schluss eine kleine Lücke zu seinen Konkurrenten herauslief. Das Feld wurde weit auseinandergezogen. Auf der vorletzten Runde hatte sich mit Malinowski, den drei Kenianern, dem Finnen Kantanen sowie dem Tschechoslowaken Dušan Moravčík eine Spitzengruppe aus sechs Läufern gebildet. Eingangs der letzten Runde übernahm Keino die Spitze, dahinter lag Jipcho. Überraschend war Biwott hier bereits etwas zurückgefallen. Keinos langgezogenem Spurt konnten jetzt nur noch Jipcho und Kantanen folgen. Aber schon in der Zielkurve löste sich Kipchoge Keino von seinen letzten Verfolgern und lief dem Olympiasieg entgegen. Um die Silbermedaille gab es einen Zweikampf mit knappem Ausgang. Ben Jipcho wurde schließlich Zweiter und Bronze ging zwei Zehntelsekunden dahinter an Tapio Kantanen. Bronisław Malinowski wurde Vierter, Dušan Moravčík Fünfter. Kipchoge Keino legte die letzten 1000 Meter in schnellen 2:38 Minuten zurück und verbesserte Amos Biwotts olympischen Rekord aus dem vierten Vorlauf um zwei Zehntelsekunden.[5]
Kipchoge Keino und Ben Jipcho liefen zum zweiten kenianischen Doppelerfolg in Folge in diesem Wettbewerb.
Bronzemedaillengewinner Tapio Kantanen
Bronisław Malinowski (hier führend in einem Rennen des Jahres 1976) belegte Rang vier
Jean-Paul Villain (hier bei den Europameisterschaften 1974) kam auf den elften Platz