Olympische Sommerspiele 1936/Leichtathletik – 3000 m Hindernis (Männer)

Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 3000-Meter-Hindernislauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 28 Athleten aus 13 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Berlin
Wettkampfphase 3. August 1936 (Vorläufe)
8. August 1936 (Finale)
Siegerzeit 9:03,8 min Olympischer Rekord
Medaillengewinner
Finnland Volmari Iso-Hollo (FIN)
Finnland Kalle Tuominen (FIN)
Deutsches Reich NS Alfred Dompert (GER)
1932 1948

Der 3000-Meter-Hindernislauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin wurde am 3. und 8. August 1936 im Olympiastadion Berlin ausgetragen. 28 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der Finne Volmari Iso-Hollo mit neuer Weltbestzeit und neuem olympischen Rekord vor seinem Landsmann Kalle Tuominen. Bronze gewann der Deutsche Alfred Dompert.

Rekorde / Bestleistungen

Weltrekorde wurden auf dieser Strecke damals nicht geführt, da es noch keine standardisierten Regeln für die Aufstellung der Hindernisse gab.

Bestehende Rekorde / Bestleistungen

Weltbestleistung 9:05,2 min Harold Manning (Vereinigte Staaten 48 USA) New York, USA 12. Juli 1936[1]
Olympischer Rekord 9:14,6 min Volmari Iso-Hollo (Finnland Finnland) Vorlauf OS Los Angeles, USA 1. August 1932

Rekord- / Bestleistungsverbesserung

Der finnische Olympiasieger Volmari Iso-Hollo verbesserte seinen eigenen olympischen Rekord im Finale am 8. August um 10,8 Sekunden auf 9:03,8 min. Damit steigerte er gleichzeitig die bestehende Weltbestleistung um 1,4 Sekunden.

Durchführung des Wettbewerbs

Die Läufer traten am 3. August zu drei Vorläufen an. Die jeweils vier besten Athleten – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Finale am 8. August.

Vorläufe

3. August 1936, 18:00 Uhr
Wetterbedingungen: Nieselregen, 16 °C, Windgeschwindigkeit bei 2,4 m/s.[2]

Es sind nicht alle Zeiten überliefert.

Vorlauf 1

Tom Evenson – 1932 Olympiazweiter – schied als Fünfter des ersten Vorlaufs aus
Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Alfred Dompert Deutsches Reich NS Deutsches Reich 9:27,2 min
2 Martti Matilainen Finnland Finnland 9:28,4 min
3 Voldemārs Vītols Lettland Lettland 9:28,8 min
4 Glen Dawson Vereinigte Staaten 48 USA 9:29,2 min
5 Tom Evenson Vereinigtes Konigreich Großbritannien 9:41,2 min
6 Harry Ekman Schweden Schweden 9:43,2 min
7 Bedřich Hošek Tschechoslowakei 1920 Tschechoslowakei k. A.
8 Giuseppe Lippi Italien 1861 Königreich Italien
9 Roger Cuzol Dritte Französische Republik Frankreich

Vorlauf 2

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Volmari Iso-Hollo Finnland Finnland 9:34,0 min
2 Harold Manning Vereinigte Staaten 48 USA 9:34,8 min
3 Wilhelm Heyn Deutsches Reich NS Deutsches Reich 9:41,2 min
4 Harry Holmqvist Schweden Schweden 9:44,4 min
5 Jenő Szilágyi Ungarn 1918 Ungarn 9:53,4 min
6 Oscar Van Rumst Belgien Belgien 10:05,0 min
7 René Desroches Dritte Französische Republik Frankreich k. A.
8 Václav Hošek Tschechoslowakei 1920 Tschechoslowakei
9 Tetsuo Imai Japan 1870Japan Japan

Vorlauf 3

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Kalle Tuominen Finnland Finnland 9:40,4 min
2 Joe McCluskey Vereinigte Staaten 48 USA 9:45,2 min
3 Roger Rérolle Dritte Französische Republik Frankreich 9:50,6 min
4 Lars Larsson Schweden Schweden 9:52,4 min
5 James Ginty Vereinigtes Konigreich Großbritannien 9:56,6 min
6 Hideo Tanaka Japan 1870Japan Japan 10:00,4 min
7 Bruno Betti Italien 1861 Königreich Italien k. A.
8 Josef Hušek Tschechoslowakei 1920 Tschechoslowakei
9 Ladislaus Simacek Osterreich Österreich
DNF Hans Raff Deutsches Reich NS Deutsches Reich

Finale

Die Medaillengewinner (v. l. n. r.): Alfred Dompert,
Volmari Iso-Hollo, Kalle Tuominen

8. August 1936, 16:00 Uhr
Wetterbedingungen: bedeckt, ca. 19 °C, Windgeschwindigkeit von 1,5 m/s.[3]

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Volmari Iso-Hollo Finnland Finnland 9:03,8 min WBL / OR
2 Kalle Tuominen Finnland Finnland 9:06,8 min
3 Alfred Dompert Deutsches Reich NS Deutsches Reich 9:07,2 min
4 Martti Matilainen Finnland Finnland 9:09,0 min
5 Harold Manning Vereinigte Staaten 48 USA 9:11,2 min
6 Lars Larsson Schweden Schweden 9:16,6 min
7 Voldemārs Vītols Lettland Lettland 9:18,8 min
8 Glen Dawson Vereinigte Staaten 48 USA 9:21,1 min
9 Wilhelm Heyn Deutsches Reich NS Deutsches Reich 9:26,4 min
10 Joe McCluskey Vereinigte Staaten 48 USA 9:29,4 min
11 Roger Rérolle Dritte Französische Republik Frankreich 9:40,8 min
DNF Harry Holmqvist Schweden Schweden

Die eindeutige Favoritenrolle hatten die drei finnischen Läufer, allen voran der Olympiasieger von 1932, Volmari Iso-Hollo. Der deutsche Teilnehmer Alfred Dompert war eigentlich nur eine Verlegenheitsmeldung des Deutschen Leichtathletik-Verbands, Dompert hatte über 1500 Meter die Olympianorm verfehlt und an den Deutschen Meisterschaften über 3000 Meter Hindernis gar nicht teilgenommen.

Im Finale schlug Iso-Hollo von Beginn an ein hohes Tempo an, es folgten zunächst nur der Inhaber der inoffiziellen Weltbestzeit, Harold Manning (USA), der Finne Martti Matilainen und völlig überraschend Alfred Dompert. Dann arbeitete sich auch der dritte Finne Kalle Tuominen an die Spitzengruppe heran, die bis zwei Runden vor Schluss so zusammenblieb. An dieser Stelle forcierte Iso-Hollo enorm und setzte sich von allen anderen ab. Manning fiel deutlich zurück. Tuominen lag an zweiter Stelle, dicht dahinter folgten Dompert und Matilainen, der dann jedoch auch abreißen lassen musste. In dieser Reihenfolge kamen die Läufer ins Ziel, Gold also für Iso-Hollo mit neuem olympischen Rekord, Silber für Tuominen und eine völlig unerwartete Bronzemedaille für Dompert.[4]

Volmari Iso-Hollo gewann im fünften olympischen Finale die vierte Goldmedaille für Finnland. Finnische Läufer errangen bis dahin acht von 15 vergebenen olympischen Medaillen.
Volmari Iso-Hollo war der erste Goldmedaillengewinner in dieser Disziplin, der seinen Olympiasieg wiederholen konnte.
Alfred Dompert gewann die erste deutsche Medaille über 3000 Meter Hindernis.
Alle Läufer bis einschließlich Rang fünf blieben unter dem bis dahin gültigen Olympiarekord.

Video

Literatur

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 285f

Einzelnachweise

  1. Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 286
  2. Offizieller Bericht S. 649, engl. (PDF)
  3. The XIth Olympic Games Berlin 1936, S. 650, digital.la84.org, englisch (PDF; 60.845 KB), abgerufen am 14. Juli 2021
  4. The XIth Olympic Games Berlin 1936, S. 605, digital.la84.org, englisch (PDF; 60.845 KB), abgerufen am 14. Juli 2021

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