Okay Temiz hatte als Kind Unterricht bei seiner Mutter und studierte später Perkussion in Ankara. 1955, zu Beginn seiner Profikarriere spielte er in Showgruppen; er entwickelte bereits während seiner Ausbildung am Tophane Art Institute eigene Perkussionsinstrumente. 1967 kam er mit dem Ulvi-Temel-Orchester nach Stockholm. Dort begegnete er Don Cherry, der sich in dieser Zeit verstärkt mit globalen Musikideen beschäftigte und auf den türkischen Schlagzeuger aufmerksam wurde. Cherry arbeitete damals mit dem südafrikanischen Kontrabassisten Johnny Dyani an der Verkreuzung südafrikanischer Volksmusik und ihren Rhythmen im Jazz. 1969 verpflichtete Cherry Okay Temiz zu einem Festivalauftritt und nahm mit ihm das Album Live Ankara ebenso wie 1972 in Paris das Album Orient auf. Es entstand eine langjährige Zusammenarbeit der beiden Musiker; noch 1993 war er an dem Don-Cherry-Album Dona Nostra beteiligt.
1975 bildete er mit Lennart Åberg die Formation Oriental Wind.[1] Ausgangspunkt war zwar immer der Jazz; Temiz band aber im Jazz ungewöhnliche Metren türkischer, arabischer oder balkanischer Herkunft in seinen Ethno-Jazz ein. Seine aktuelle Formation Okay Temiz Magnetic Band (seit 1995) setzt diese Richtung fort und entwickelt sie weiter. 1984 trat er mit dem Percussion Summit auf den Donaueschinger Musiktagen auf. 1985 hat er in Indien am internationalen Percussion-Festival Tal Vadhya Utsav, das vom indischen Staat organisiert wurde, zusammen mit Atilla Engin und Burhan Öçal teilgenommen.[2]
Temiz kehrte 1998 nach Istanbul zurück, wo er seinen Rhythm Workshop gründete, mit dem er Musik nicht nur als musikalisches Projekt, sondern auch als eine heilende Kraft für die Teilnehmenden propagiert.