In den 1930er Jahren beschloss die Durban Corporation Transport, die veraltete Straßenbahn nicht zu modernisieren, sondern stattdessen moderne und flexible Oberleitungsbusse zu nutzen. Die erste Strecke entlang der Marine Parade (heute O R Tambo Parade) wurde am 24. Februar 1935 eröffnet und von der Linie 1 bedient. Die Bevölkerung nannte die Oberleitungsbusse Silent Death für „stillen Tod“, weil sie im Vergleich zu den Straßenbahnen wesentlich leiser waren und deshalb von Fußgängern oft nicht bemerkt wurden.
Am 5. März 1941 kam es zu einem schweren Unfall, als ein Oberleitungsbus an der Kreuzung der West Street (Dr Pixley KaSeme Street) mit der Farewell Street -29.85677831.033976 umstürzte und 37 Fahrgäste verletzt wurden.[2] Dies war das erste Mal in der Geschichte, dass ein O-Bus umstürzte,[3] weshalb die Experten und der Hersteller über den Vorfall sehr erstaunt waren, weil sie es nicht für möglich gehalten hatten, dass so etwas geschehen könnte.[2]
Weitere Unfälle mit mehreren verletzten Fahrgästen wurden ausgelöst, weil ein beim Waverley Hotel lebender Papagei die Pfeifsignale des Schaffners an den Fahrer imitierte und sich die Wagen vor Abschluss des Fahrgastwechsels in Bewegung setzten.[2]
Alle Linien begannen im Stadtzentrum, einige Linien wurden als Ringlinien betrieben, wobei die Liniennummer an den Endstationen wechselte. In der nachfolgenden Tabelle sind die alten Straßennamen[4] aufgeführt, die zur Zeit des Oberleitungsbus-Betriebes verwendet wurden.
Linien Nr.
Name
Verlauf
Lage der Endhaltestelle
Name der Endhaltestelle
Kommentar
1
North Beach Route
West Street–Marine Parade
vor dem Natal Command
North Beach
2
South Beach Route
West Street–Marine Parade
Kreuzung Marine Parade mit Bell Street
South Beach
3
Point Route via Point Road
West Street–Point Road Corner–Point Road
Ende der Point Road
Point
4
Point Route via Stanger St / Winder St
West Street–Stanger St–Winder St–Point Road
Ende der Point Road
Point
5
Point Route via South Beach
West Street–Marine Parade–Bell St–Point Road
Ende der Point Road
Point
6
Glenwood Route
West Street–Berea Road–Cleaver Road–Bulwer Road–Bath Road–McDonald Road
Kreuzung McDonald Road mit Chelmsford Road
Glenwood
7
Umbilo Route
West Street–Berea Road–Mpumalanga T/Ship–Queen Mary Avenue–Bartle Road–Prospect Road–Gower Street
Kreuzung Gower Street mit Bartle Road
Umbilo
8
Queen Mary Ave Route
West Street–Umbilo Road
Kreuzung Umbilo Road mit Queen Mary Avenue
Queen Mary Avenue
13
Mayville Route
West Street–Berea Road–Jan Smuts Hwy
Kreuzung Jan Smuts Hwy mit Cato Manor Road
Mayville
14
Tollgate Route
West Street–Berea Road
Tollgate Bridge
Tollgate
15
Berea Road Route
West Street–Berea Road
near Tennis Courts
Queen Mary Avenue
18
Sutton Park Route
West Street–Cartwright Flats–Stamford Hill–Sutton Park–Morningside
zwischen Currie Road und Musgrave Road
Earl Haig
Ringlinie zusammen mit Linie 21
19
Umgeni Route
Umgeni Road
Bahnhof Umgeni
Umgeni
20
Puntans Hill Route
West Street–Cartwright Flats–Stamford Hill–Sutton Park–Morningside–Earl Haig–Puntans Hill
Puntans Hill
Puntans Hill
21
North Ridge Road Route
West Street–Berea Road–Musgrave Road–Silverton Road–North Ridge Road
near Tennis Courts
Earl Haig
Ringlinie zusammen mit Linie 18
41
Musgrave Route
West Street–Berea Road–Musgrave Road
Mitchell Park
Mitchell Park
Ringlinie zusammen mit Linie 43
43
West Street–Cartwright Flats–Stamford Hill Road–Florida Road
Beim Oberleitungsbus Durban verkehrten insgesamt 116 Wagen, die aus der Oberleitung mit 500 Volt Gleichstrom versorgt wurden.
Die erste Lieferung waren 22 doppelstöckige Zweiachser zweier unterschiedlicher Typen mit jeweils 59 Sitzplätzen. Sie hatten anfangs einen Anstrich in Französisch-Grau mit zwei cremefarbenen Bändern oberhalb und unterhalb der Fenster des unteren Stockwerkes. Die Fahrzeuge waren mit Vakuum-Bremsen ausgerüstet und verfügten über keine elektrische Bremse. Scheibenwischer und Schiebetüren wurden ebenfalls mit Vakuum betrieben. Der Aufbau war eine aluminiumbeplankte Holzkonstruktion.[1]
Die zweite Lieferung umfasste acht doppelstöckige Dreiachser mit 70 Sitzplätzen, welche auf Linien mit Steigungen bis 17 Prozent verkehrten. Sie waren mit Westinghouse-Druckluftbremse und einer Widerstandsbremse ausgerüstet. Bei Ausfall der Fahrleitungsspannung wurde ein netzunabhängiger Rückrollschutz aktiv.[6]
Während des Zweiten Weltkrieges konnte die britische Industrie ihre Kolonien zeitweise nicht mehr beliefern, andererseits fehlten Fahrzeuge in den heimischen Betrieben. So gelangten von den 42 bei Leyland bestellten TTB5-Wagen nur 17, nach anderen Quellen 18[7], nach Durban, die restlichen blieben während der ganzen Betriebszeit in London als Typen SA1 und SA2 im Einsatz.[8]
Die letzten beiden Typen hatten in Südafrika gefertigte Aufbauten.[7]
Als Besonderheit waren alle Wagen am Heck mit Halterungen für die bei der Bevölkerung beliebten über fünf Meter langen unteilbaren Angelruten ausgerüstet.[1] Außerdem besaßen die meisten Fahrzeuge eine zusätzliche Schiebetüre hinter dem Fahrerplatz.