Nottensdorf wurde 1270 erstmals urkundlich erwähnt. Die Urkunde ist jedoch bei einem Bombenangriff auf Hannover im Zweiten Weltkrieg verbrannt. Die älteste Abschrift mit dem Ortsnamen Notmestorpe stammt von 1303, woran ein Gedenkstein im Ort erinnert.[3]
Wohingegen die meisten der benachbarten Dörfer, wie zum Beispiel Bliedersdorf, Horneburg und Dollern während des 18. Jahrhunderts abbrannten und Neukloster sogar zweimal abbrannte (1806, 1925), blieb Nottensdorf von Bränden verschont. Das Dorf hatte unter anderem auch einen Nachtwächter, welcher, im Falle eines Brandes, sofort hätte Alarm schlagen sollen.[4]
Allerdings kam es dennoch zu Zerstörungen, da, kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges, die vorrückenden englischen Truppen mit Panzergranaten auf das Dorf schossen[4]. Nach den Zerstörungen in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges trat eine große Veränderung des Ortsbildes ein. Während vorher Strohdachhäuser vorherrschten, nahmen danach die jetzt überwiegend vorhandenen Neubauten zu. Nottensdorf war bis in die 1960er Jahre ein reines Bauerndorf. Heute ist Nottensdorf ein Wohnort mit nur noch wenigen spezialisierten landwirtschaftlichen Betrieben, Firmen der Baubranche, der Gastronomie und des Hotelgewerbes.
53 % der Bevölkerung sind evangelisch, 6 % katholisch.[6] Auf lutherischer Seite ist die Kirchengemeinde im benachbarten Horneburg für Nottensdorf zuständig, die zum Kirchenkreis Buxtehude der hannoverschen Landeskirche gehört. Sofern unter den Protestanten auch Reformierte sind, gehören diese zur Gemeinde im fast 90 km westlich gelegenen Holßel, obwohl es auch im wesentlich näher gelegenen Hamburg eine Gemeinde der Evangelisch-reformierten Kirche gibt. Für die Katholiken ist die Pfarrei St. Maria in Buxtehude zuständig, die zum Dekanat Unterelbe im Bistum Hildesheim zählt.
Seit der Kommunalwahl 2021 ist Hartmut Huber (CDU) Bürgermeister der Gemeinde Nottensdorf.
Gemeinderat
Der Rat der Gemeinde Nottensdorf besteht aus elf Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 1.001 und 2.000 Einwohnern.[7] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Legislaturperiode begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.
Die vergangenen Gemeinderatswahlen ergaben folgende Sitzverteilungen:
Blasonierung: Das Gemeindewappen zeigt in Silber drei aufsteigende rote Flammen. Es symbolisiert die Zerstörung von Nottensdorf beim Einmarsch britischer Truppen im April 1945. Der Entwurf stammt von dem Nottensdorfer Lehrer Fritz Haß.
Das Dienstsiegel enthält das Wappen und die Umschrift „Gemeinde Nottensdorf, Landkreis Stade“. Die Flagge der Gemeinde Nottensdorf zeigt zwei rote Streifen oben und unten, dazwischen ein weißer Streifen im Verhältnis 1:2:1, in der Mitte belegt mit dem Gemeindewappen.[9]
FSV Bliedersdorf/Nottensdorf (Fußballverein, Fusion aus FC Nottensdorf 03 und SV Bliedersdorf aus dem Nachbarort Bliedersdorf)
Squash-Club Nottensdorf
Tennisclub Nottensdorf
Pickleball Nottensdorf
Persönlichkeiten, die mit Nottensdorf verbunden sind
1932 wurde eine Grab- und Gedenkstätte für den in Hamburg tätigen Medizin-Professor Hans Much nach einem Entwurf von Fritz Höger errichtet. Auf dem großen Findling ist die Inschrift „HANS MUCH 1880–1932“ zu lesen. Rund um die Gedenkstätte findet man Feldsteine mit den Namen seiner Pekinesen-Hunde Han-Foo, Wu-Ti, Yan-Yan und Ping-Pong. Muchs Urne wurde auf seinen Wunsch unter dem großen Findling beigesetzt. Seine Beziehung zur Gemeinde Nottensdorf beruht auf einer Freundschaft mit der dort bis zu ihrem Tod im Jahr 1957 ansässigen Gutsfrau Thekla von Düring.[18][19][20]
Von 1969 bis zu ihrem Tod im Jahr 2006 lebte die Schriftstellerin Barbara Bartos-Höppner in Nottensdorf. Sie wurde in Buxtehude beerdigt. In ihrem Haus im Bärenwinkel (Am Walde 20, 21640 Nottensdorf) befindet sich seit 2001 der Sitz der Bartos-Höppner-Stiftung.[21]
Dorfentwicklung NoBlie. Dorfentwicklung in den Gemeinden Bliedersdorf und Nottensdorf. Bericht in drei Teilen. Stand: 22. Januar 2020. Links zum Download (pdf). Homepage der Gemeinde Nottensdorf, abgerufen am 6. Juli 2021.