Zum Teil werden auch die dänischen Wattenmeerinseln zu den Nordfriesischen Inseln gerechnet. Diese liegen vor der Westküste Jütlands und gehören zur dänischen Region Süddänemark. Anders als die deutschen wurden die dänischen Inseln nicht von Friesen besiedelt. Der Begriff Nordfriesische Inseln ist also in erster Linie ein geographischer.
Nordstrand ist durch den 1987 fertiggestellten Beltringharder Koog zur Halbinsel geworden und war vorher durch einen Damm mit Autostraße erreichbar.
Die dänische Insel Rømø ist durch den Rømødæmningen (dt.: Röm-Damm) mit einer Autostraße mit dem Festland verbunden, die Insel Sylt hat über den Hindenburgdamm eine Bahnverbindung zum Festland. Sylt ist über eine Schiffsverbindung zwischen List und der dänischen Insel Rømø auch per Autofähre zu erreichen.
Die Halligen Oland und Langeneß erreicht man mit einer Lorenbahn von Dagebüll.
Bei Niedrigwasser liegt das Watt zwischen einigen Inseln, Halligen und dem Festland frei. So fällt zwischen Amrum und Föhr ein 8 km langer Wattenweg frei, der jedoch abhängig von Witterung und Tide nicht jeden Tag begehbar ist. An vielen Orten werden geführte Wattwanderungen angeboten.
Entstehung
Das Gebiet des nordfriesischen Wattenmeeres ist in den vergangenen Jahrhunderten großen und stetigen Veränderungen unterworfen gewesen. Da erste Karten erst für das 17. Jahrhundert existieren, ist man für die Zeit davor auf Rekonstruktionen angewiesen. Die heutigen Inseln und Halligen sind im Verlauf der Jahrhunderte aus größeren zusammenhängenden Landmassen entstanden, die durch Sturmfluten zerrissen wurden. So gehörten zum Beispiel die heutige Halbinsel Nordstrand und die Insel Pellworm in früherer Zeit zu einer großen Insel oder besser Landmasse der damals zerklüfteten und von Prielen durchzogenen Küstenlandschaft, die den Namen Strand trug und deren größter Ort Rungholt war. Strand wurde am 16. Januar 1362 in der zweiten Marcellusflut (Grote Mandränke) zu einem großen Teil zerstört. Während der Burchardiflut 1634 zerbrach die verbliebene Insel, das alte Nordstrand, dann in die Inseln Nordstrand und Pellworm und die Hallig Nordstrandischmoor.
Geschichte
Nach der friesischen und dänischen Besiedlung der Inseln im 8. Jahrhundert bildeten die friesisch besiedelten Harden (zwischen Eiderstedt und Sylt) zusammen die Uthlande. Die Nordfriesen in den Uthlanden unterstanden als Königsfriesen direkt dem dänischen König. Erst später kamen die Uthlande mit Ausnahme kleinerer königlicher Enklaven zum Herzogtum Schleswig, welches als Lehen zu Dänemark gehörte. Zur Zeit der Landesteilungen in der Frühen Neuzeit waren große Teile der Inseln den gottorfschen Anteilen unterworfen, andere den königlichen Anteilen oder den schon genannten königlichen Enklaven. So gehörte der Süden Rømøs als königliche Enklave unmittelbar zum Königreich, während der Norden Rømøs den königlichen Anteilen des Herzogtums gehörte. Nach den deutsch-dänischen Kriegen wurden die Inseln von Nordstrand bis Rømø 1866 preußisch. Nach der Volksabstimmung 1920 wurde die jetzige Grenze zwischen den Inseln Sylt und Rømø festgesetzt.
Albert am Zehnhoff: Sylt, Amrum, Föhr, Helgoland, Pellworm, Nordstrand und Halligen. Natur und Kultur auf Helgoland und den Nordfriesischen Inseln. Entdeckungsreisen durch eine Landschaft zwischen Meer und Festlandküste. Köln, Dumont 1979. ISBN 3-7701-1093-5.
Klaus Wernicke, Guntram Riecken: Nordfriesische Inseln und Halligen. Neumünster, Wachholtz 1992. ISBN 3-529-05505-0.