Asther hatte im Gegensatz zu Garbo erhebliche Probleme mit seinem Akzent und seine Karriere erlitt mit dem Aufkommen des Tonfilms Ende der 1920er-Jahre einen kräftigen Dämpfer. Er heiratete 1929 damals Vivian Duncan, Teil des Geschwisterduos The Duncan Sisters, und tourte mit ihr durch Amerika. Die Ehe, aus der eine Tochter hervorging, wurde 1932 geschieden. Trotz der Ehe umgaben Asther stets Gerüchte, dass er homosexuell sei (was auch von einigen Filmhistorikern für wahrscheinlich gehalten wird), die seiner Karriere zusätzlich schadeten.[3][4]
Kurz danach stritt sich Aster mit dem Studiochef von MGM und wurde auf eine Schwarze Liste gesetzt. Er fand keine Arbeit im amerikanischen Filmgeschäft mehr und ging 1934 nach England. 1938 kehrte er nach Hollywood zurück und spielte noch in 19 Filmproduktionen, meist Nebenrollen in B-Filmen. Zu den wenigen Hauptrollen gehörte sein Auftritt als Wissenschaftler in The Man in Half Moon Street von 1945. Der Versuch, im US-Fernsehen der 1950er-Jahre noch einmal zu neuer Popularität zu kommen, scheiterte ebenfalls. 1958 ging Nils Asther endgültig zurück nach Europa, wo er 1963 seinen letzten Film drehte. Zu dieser Zeit war er fast nur noch am Theater aktiv und malte. Seine Autobiographie Narrens väg – Ingen gudasaga erschien posthum im Jahr 1988 auf Schwedisch. Ein Stern auf dem Hollywood Walk of Fame in der Höhe 6705 Hollywood Boulevard erinnert an ihn.
↑Anthony Slide: Silent Topics: Essays on Undocumented Areas of Silent Film. Scarecrow Press, 2005, ISBN 978-0-8108-5016-3 (google.de [abgerufen am 9. Juli 2020]).