Nicolas Bernier erhielt seine erste musikalische Ausbildung als Chorknabe an der Kathedrale seiner Geburtsstadt und der von Évreux. Er studierte dann in Rom bei Antonio Caldara. 1692 ließ er sich in Paris nieder. Bei einer Bewerbung um die Stelle des Kapellmeisters der Kathedrale von Rouen, unterlag er Jean-François Lalouette, dem Schüler und Sekretär von Lully.
Von 1694 bis 1698 leitete er die Kantorei der Kathedrale von Chartres, danach die von Saint-Germain-l’Auxerrois in Paris. 1700 führte er in Fontainebleau vor dem König mit großem Erfolg sein Te Deum auf, das in den Folgejahren an verschiedenen Kirchen in Paris gespielt wurde.
Bernier gab mehrere Bände mit Motetten sowie geistlichen und weltlichen Kantaten heraus. Die Kantaten erschienen in einer Neuauflage in der Reihe The Eighteenth-Century French Cantata (New York, 1990).
Werke
Premier livre de motets à 1, 2, et 3 voix, 1703
Deuxième livre de motets, 1713
Livres 1–4 de cantates profanes à 1 et 2 voix, 1715
Les nuits de Sceaux, 1715, 1718 und 1723
Livres 6–8 de cantates profanes, 1718
Chant des offices de différents saints nouveaux, composés en plain- chant par le sieur Bernier, 1724