Die Gemeinde liegt im mittleren Teil des Laufs der Wigger. In diese mündet im Dorf von links die Luthern ein. Die Ortschaft liegt im Talboden am Westfuss des Santebergs. Zwischen den Hauptteil des Santebergs und einem südlichen Ausläufer, dem Egolzwilerberg, hat sich ein Tälchen eingegraben. Dieses trägt den passenden Namen Graben. Auf dem bewaldeten Santeberg liegt der höchste Punkt der Gemeinde (690 m ü. M.), an der Grenze zu Dagmersellen.
Im Westen der Gemeinde erhebt sich im Flüeggewald das für das Amt Willisau typische hügelige Voralpengebiet, so dass Nebikon im Westen und im Osten von Anhöhen überragt wird.
Vom Gemeindeareal von 372 ha wird nur 33,1 % landwirtschaftlich genutzt. Die grossen Waldgebiete am Santeberg und im Alpenvorland bedecken 40,3 % der Fläche. Ein Viertel (genau 25,5 %) sind Siedlungsfläche, darunter grosse Industriezonen im Norden und Süden des Dorfs (Stand 2015/16).[6]
Von 1850 bis 1860 sank die Einwohnerzahl stark (1850–1860: − 11,2 %). Danach blieb sie bis 1888 bei knapp über 500 Personen stehen. Seither wächst sie ununterbrochen, wenn auch das Wachstum in den letzten Jahren geringer geworden ist. Besonders starke Anstiege gab es 1888–1900 (+ 18,7 %), 1900–1910 (+ 16,9 %), 1950–1960 (+ 24,2 %) und 1970–2000 (+ 55,3 %). Insgesamt hat sich die Einwohnerzahl in den vergangenen 150 Jahren nahezu vervierfacht.
Sprachen
Die Bevölkerung benutzt als Umgangssprache eine hochalemannische Mundart. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 84,45 % Deutsch, 5,18 % Serbokroatisch und 2,01 % Albanisch als Hauptsprache an.
Religionen – Konfessionen
In früheren Zeiten gehörte die gesamte Einwohnerschaft der Römisch-Katholischen Kirche an. Durch Kirchenaustritte und Zuwanderung aus anderen Regionen der Schweiz und dem Ausland hat sich dies geändert. Mit dem Stand der Volkszählung von 2000 gab es 70,34 % römisch-katholische, 8,64 % evangelisch-reformierte und 5,89 % orthodoxe Christen. Daneben fand man 6,73 % Muslime und 3,27 % Konfessionslose. Die Muslime sind albanischer, bosniakischer, kurdischer und türkischer Herkunft. Stärkste Gruppe unter ihnen sind die Albaner. Die orthodoxen Christen sind Slawen aus dem früheren Jugoslawien (Mazedonier, Montenegriner und Serben).
Herkunft – Nationalität
Ende 2022 waren von den 2766 Einwohnern 1902 Schweizer und 864 (= 31,2 %) Ausländer. Die Einwohnerschaft bestand aus 68,8 % Schweizer Staatsbürgern. Ende 2022 stammten die ausländischen Einwohner aus Portugal (299 Personen), dem Kosovo (86), Italien (84), Deutschland (63), Serbien (52), der Türkei (19) und Spanien (6). 154 Personen stammten aus dem übrigen Europa und 101 waren aussereuropäischer Herkunft.[7]
Geschichte
Unter dem Namen Nevinchova wird der Ort im Güterverzeichnis (Rodel) der Fraumünsterabtei Zürich im Jahr 893 erstmals erwähnt. Die Habsburger übernahmen im späten 12. Jahrhundert die Herrschaft. Verwaltet wurde der Ort durch die Herren von Büttikon. Die Herrschaft wechselte im Jahr 1415. Die Stadt Luzern kaufte die Grafschaft Willisau – zu der Nebikon gehörte – und machte sie zur Landvogtei Willisau. Im Jahr 1424 erwarben die Luzerner auch die Mehrheit an der niederen Gerichtsbarkeit. So blieben die Verhältnisse bis ins Jahr 1798. Die darauf folgenden fünf Jahre gehörte Nebikon zum Distrikt Altishofen – seither zum damals neu geschaffenen Amt Willisau.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat Nebikon besteht aus fünf Mitgliedern und ist wie folgt aufgestellt (Legislatur 2020–2024):[8]
Reto Steinmann: Gemeindepräsident, FDP
Marco Baumgartner: Bau und Infrastruktur, FDP
Gerold Meyer: Schulverwalter, FDP
Luzia Kneubühler: Sozialvorsteherin, Die Mitte
Stefan Rogger: Finanzverwalter, FDP (seit 1. Januar 2024)[9]
Nebikon liegt an der Bahnlinie Luzern–Olten und hat einen eigenen Bahnhof. Der Billettschalter der SBB wurde 2019 geschlossen.[12] Zwei Buslinien verbinden Nebikon mit anderen Orten der Region; diese sind: Nebikon-Schötz-Ebersecken und Ettiswil-Nebikon-Dagmersellen.
Nebikon liegt an den Strassen Dagmersellen-Willisau und Dagmersellen-Wauwil-Sursee. Der nächste Autobahnanschluss ist bei Dagmersellen an der A2 in 3 km Entfernung.