Am 2. Dezember 1943 ereignete sich ein schwerer Eisenbahnunfall. Nach Missachtung eines „Halt“ zeigenden Signals fuhr bei abgeschalteter Indusi der SFR 33 auf den SFR 360 auf. 35 Menschen starben, 123 wurden verletzt.[1]
Ab Mai 1941 war der Streckenabschnitt zwischen Camburg–Weißenfels–Großkorbetha einschließlich des Naumburger Hauptbahnhofs elektrisch befahrbar.[2] 1946 wurde die Oberleitung abgeschaltet und im Rahmen der Reparationsleistungen an die Sowjetunion demontiert. 1967 war die erneute Elektrifizierung der Strecke von Weißenfels nach Camburg abgeschlossen.[3]
2013 begannen Modernisierungsarbeiten am Bahnhof. Insbesondere für die Barrierefreiheit wurden die Bahnsteige 4 und 5 erneuert. Im September 2015 fanden die ersten Baumaßnahmen statt. 2021 wurde als Letztes auch der Aufzug zu den Gleisen 2 und 3 in Betrieb genommen. Insgesamt sollten 3,5 Millionen Euro investiert werden.[4]
Bahnsteiggleise
Es gibt insgesamt drei Bahnsteige mit fünf Gleiskanten. Der Hausbahnsteig am Gleis 1 sowie der Mittelbahnsteig an den Gleisen 2 und 3 sind 76 cm hoch und über 370 m lang. Sie werden von Fernverkehrs- und Nahverkehrszügen im Saaletal genutzt. Der zweite Mittelbahnsteig für die Unstrutbahn an den Gleisen 4 und 5 besitzt dagegen eine 55 cm hohe Kante und ist 155 m lang.[5] An allen Bahnsteigen ist ein stufenloser Zugang vorhanden.
Am 11. Mai 2021 gab Flixtrain bekannt, dass Naumburg (Saale) ins Netz aufgenommen und regelmäßig bedient wird. Seit dem 17. Juni 2021 war ein Zugpaar der FLX 35N nachts zwischen Leipzig, Jena, Nürnberg und München unterwegs. Dieser Zug wurde in Leipzig auf FLX 35 von bzw. nach Hamburg und Berlin durchgebunden, sodass Tickets für den gesamten Laufweg Hamburg – Leipzig – München erworben und die Fahrgäste in Leipzig im Zug verbleiben konnten. Diese Verbindung wurde bis Herbst 2021 betrieben.
Aufgrund der von der Westbahn übernommenen Stadler KISS-Wagengarnituren auf der neuen IC-Linie zwischen Dresden und Rostock kommt es zu einer nächtlichen Überführungsfahrt vom Werk in Wien auf die besagte Strecke. Wegen dieser Fahrt profitiert der Bahnhof Naumburg seit März 2020 von einem weiteren Intercity-Halt.[6]
↑Hans Joachim Ritzau: Eisenbahn-Katastrophen in Deutschland. Band 1: Splitter deutscher Geschichte. Zeit und Eisenbahn, Landsberg-Pürgen 1979, S. 115.
↑Werner Drescher: Die Saalbahn – Die Geschichte der Eisenbahn zwischen Großheringen, Jena und Saalfeld. EK-Verlag, Freiburg 2004, ISBN 3-88255-586-6, S. 44.
↑Hans-Joachim Kirsche: Eisenbahndirektion Erfurt 1882–1993. VBN Verlag B. Neddermeyer, Berlin 2006, ISBN 978-3-933254-76-4, S. 87.