Das Naturschutzgebiet Unteres Peenetal (Peenetalmoor) ist ein 1500 Hektar umfassendes und aus vier Teilgebieten bestehendes Naturschutzgebiet in Mecklenburg-Vorpommern. Es erstreckt sich über elf Kilometer westlich, nördlich und östlich der Stadt Anklam flussbegleitend der Peene. Die Unterschutzstellung erfolgte am 1. März 1979. Der Gebietszustand wird als nur befriedigend eingeschätzt, da die hydrologischen Verhältnisse durch die angrenzenden Poldergebiete gestört sind. Es existieren keine öffentlichen Wege im Gebiet.
Das Peenetal entstand am Ende der letzten Eiszeit als Schmelzwasserabflussbahn des östlich liegenden Haffstausees. Der Meeresspiegelanstieg im Rahmen der Littorina-Transgression führte zur dauerhaften Überflutung des Tales. Flächenhafte Vermoorung setzte ein. Seit dem 9. Jahrhundert lassen sich mit dem wikingerzeitlichen Handelsplatz Altes Lager bei Menzlin neuzeitliche Besiedlungen unweit westlich nachweisen. Die Schwedische Matrikelkarte aus dem Jahr 1694 zeigt eine fast flächendeckende Weide- und Wiesennutzung der heutigen Schutzgebietsflächen. 150 Jahre später sind auf den Urmesstischblättern Torfstiche und ein engmaschiges Grabennetz zur Entwässerung erkennbar. Der Torfabbau erfolgte bis 1925. Ab den 1940er Jahren wurden die siedlungsfernen Grünlandflächen offen gelassen, so dass sich Röhrichte und Gehölze ausbreiten konnten. Mitte der 1960er Jahre wurde die Flächennutzung bis auf Rohrwerbung auf der Insel Schadefähre ganz eingestellt. Das Gebiet ist seit den 1990er Jahren Bestandteil des Naturschutzgroßprojektes Peenetal-Landschaft. Seitdem fanden mehrere bauliche Maßnahmen mit dem Ziel der Wiedervernässung statt.