Das am 22. Juli 1938 (7137 ha) eingerichtete und am 30. April 1963 verkleinerte Naturschutzgebiet besteht aus zwei Teilflächen. Es hat eine Gesamtfläche von 1767 Hektar. Zweck der Ausweisung ist der Schutz einer fischereilich genutzten Teichlandschaft als Brut-, Mauser-, Rast- und Überwinterungsgebiet von zum Teil in ihrem Bestand gefährdeten Vogelarten.
Der Gebietszustand wird als unbefriedigend eingestuft, da Unterhaltungsmaßnahmen an den Teichen und der Müritz-Elde-Wasserstraße zulasten der Röhrichte, Sträucher und Bäume gingen. Weiterhin wurden in der Vergangenheit brütende Kormorane vergrämt, da sie den wirtschaftlichen Erfolg der Teichfischer beeinträchtigten.[1] Die einstige Bedeutung als eines der wichtigsten Wiesenbrütergebiete in Deutschland[2] ging zu DDR-Zeiten durch Umwandlung der Feuchtwiesen in Saatgrasland verloren.
Ein Überblick über die Fischteiche ist von den Brücken möglich, die über die Müritz-Elde-Wasserstraße führen. Die Grüne Liga betreibt seit 1997 das Projekt Naturschutz und Umweltbildung in der Lewitz mit Führungen und naturschutzfachlicher Arbeit.[4]
der ursprüngliche Verlauf der Elde in diesem Bereich
die durch die Teiche hindurch fließende und als Hochkanal ausgeführte Müritz-Elde-Wasserstraße (hier auch: Friedrich-Franz-Kanal)
angrenzende Wiesenflächen
Geschichte
Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte im heutigen Schutzgebiet der Ausbau des Störkanals und der Müritz-Elde-Wasserstraße zu über dem Geländeniveau befindlichen Hochkanälen. Teile der Waldlewitz wurden in Wiesenland umgewandelt. Nachdem Ende des 19. Jahrhunderts entlegene und ertragsarme Flächen immer häufiger unverpachtet und unbewirtschaftet blieben, etablierte sich um 1900 die Teichwirtschaft durch Eindeichung und Flutung von Wiesenflächen unter Zuhilfenahme der angrenzenden Schifffahrtswege. Der Abfluss wurde durch tiefer liegende Gräben gewährleistet. Bis zum Zweiten Weltkrieg machten die Flächen etwa 500 Hektar aus und waren vorerst maximal 50 cm tief, was starken Schilfbewuchs verursachte und Schilfschneidearbeiten erforderlich machte. Schon damals zog man in den Teichen Karpfen auf. Bis 1958 wurden die Teichflächen auf insgesamt 870 Hektar ausgedehnt. In den 1980ern fasste man kleinere Teiche zusammen und vertiefte die Becken auf etwa 1,20 Meter. Technische Anlagen führten fortan Sauerstoff und Futter zu, was zu deutlichen Ertragssprüngen führte (1945: 100 kg/ha, 1959: 400 kg/ha, 1989: 1000 kg/ha). Mit der Wende reduzierte man nach 1990 den Fischbesatz, 90 Hektar Teichfläche wurden zudem nicht weiter bewirtschaftet.
Fischteiche in der Lewitz 59. In: Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern. Demmler-Verlag, Schwerin 2003, ISBN 3-910150-52-7, S.652f.
Burkhard Fellner: Entstehung der Wiesen- und Teichlewitz in Faszination Lewitz. Ein Naturparadies in Mecklenburg., ISBN 978-3-9811338-0-6