Das Märkische Gymnasium ist mit über 400 Jahren die älteste Schule Iserlohns, deren Ursprünge in der 1609 gegründeten Lateinschule liegen. Heute befindet sich das Gymnasium auf dem Hemberg und bildet zusammen mit der „Realschule am Hemberg“ das „Schul- und Sportzentrum Hemberg“ der Stadt Iserlohn. Das Märkische Gymnasium und das Gymnasium An der Stenner befinden sich in einer engen Kooperationsgemeinschaft. So werden in der Oberstufe häufig Kurse zusammengelegt, so dass vielfältigere Kursangebote vorhanden sind.
Im Jahr 1609 gründeten der Iserlohner Magistrat und die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde das Lyzeum Iserlohnense als sog. schola sancta. Das erste Gebäude war ein Steinhaus neben der Obersten Stadtkirche direkt an der Stadtmauer, in dem zuvor eine Lateinschule untergebracht war, aus der wahrscheinlich die unteren Klassen übernommen wurden. Im 18. Jahrhundert wurden verstärkt wissenschaftliche Inhalte (Realien) gelehrt, bevor die Schule 1793 in eine Lateinschule umgewandelt wurde. Ein Zugang zur Schule war über lange Zeit nur evangelischen Schülern vorbehalten.
1817 wurden Teile des Lyzeums mit anderen Schulen zur Simultanschule zusammengelegt, an der nun konfessionsübergreifend unterrichtet wurde. Die Schulformen bestanden teilweise parallel, so entstand 1840 die Höhere Bürgerschule. Aufgrund finanzieller Probleme wurde die Simultanschule 1847 wieder aufgelöst. 1863 entstand auf einem Grundstück oberhalb des Gaswerks an der Chaussee im Baarbachtal (heute Standort der Postfiliale) ein Neubau für die neuen Schulformen Realschule I. Ordnung und das Realgymnasium.
Die Schülerschaft wuchs in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stetig. Waren es 1850 etwa zehn Schüler, so hatte die Schule 1869 148 Schüler, 1871 schon 171. Über 80 % der Schüler waren evangelisch, die übrigen katholisch und jüdisch. Das Einzugsgebiet lag nicht nur im (damaligen) Stadtgebiet Iserlohns, es kamen auch Schüler aus Unna, Wattenscheid und sogar Danzig.[2] Wegen der steigenden Schülerzahlen (1906: 361 Schüler) wurde bis 1899 eine Turnhalle errichtet, sowie 1910 ein Erweiterungsbau.
Ab 1919 existierten ein Reformrealgymnasium und eine Oberrealschule. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Schule erneut um einen Anbau erweitert (1959). Um 1961 wurde eine Oberstufe etabliert. Es folgte der Schulneubau am Hemberg bis zum Jahr 1977. Im Jahr 2016 erhielt die Schule den Titel Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage[3][4].
Schulleiter
1609–1617 Johann Wittekind
ab 1617 Rötger Westhoff, Casper Redecker
1651–1659 Steffen Engelberti
1659–1703 Bernd Quittmann
1703–1718 Thomas Forstmann
1718–1761 Franz Teodor Torck
1762–1765 Andreas Karsch
1765–1785 Johann W. Petersen
1785–1787 Meyer
1787–1793 Johann F. Hülsmann
1793–1839 Friedrich Dahlenkamp
1839–1863 Johann Jacob Kruse (* 24. Januar 1809 in Süchteln; † 2. Juli 1873 Iserlohn)