Einordnung, Abgrenzung und benachbarte Gebirgsgruppen
Die Bezeichnung Murberge[1][2] ist nicht ortsüblich, wurde aber schon im 19. Jahrhundert verwendet.[3] Der Name Tamsweg-Seckauer Höhenzug geht auf Böhm (1887) zurück,[4] Strzygowskj prägte 1951 den Namen Stolzalpenzug.[5]
Die Nordgrenze[1][2] bildet das Murparalleltal, ein unvollständiger Talzug, der sich fast von den hohen Tauern bis über den Semmering hinaus nördlich der Mur-Mürz-Furche erstreckt. Es verläuft hier:[6]
In der Landschaftsgliederung der Steiermark bilden sie eine der Untergruppen der Zentralalpen (Z.1), und sind nicht den Niederen Tauern (NT) zugeordnet, deren Vorlagerung zu bilden. Auf die Zugehörigkeit zum Kärntner Mittelgebirge (Gurktaler Alpen und angrenzende Gruppen), nicht den Tauern, wies schon Johann Sölch 1928 in seiner Landschaftsgliederung hin.[8]
Trotz ihrer landschaftlichen und geologischen Eigenständigkeit werden die Murberge in orographischen Gliederungssystemen (wie der AVE) den nördlich angrenzenden Tauerngruppen zugeteilt: Sie sind durch mehrere Durchbruchstäler gegliedert, insbesondere der Wölzer Bach als Trennung von Schladminger Tauern nordwestlich und Wölzer Tauern nordöstlich ordnet sie orographisch jeweils diesen beiden Gruppen zu.
Ortsüblich werden auch die Berge südlich der Mur zu den Murbergen gerechnet (Murauer Alpen im weiteren Sinne), das umfasst insbesondere die Metnitzer Berge (Mur aufwärts bis Stadl/Flattnitzer Höhe) und teils auch die nördlichen Nockberge der Gurktaler Alpen, im Allgemeinen aber nicht die Seetaler Alpen südöstlich (Mur bis Teufenbach/Neumarkter Sattel).[9] Eingeschränkter ist der Begriff der Murauer Bergenach Trimmel.
Gliederung und Gipfel
Die Gruppe zerfällt an Rantenbach, Katschbach und Wölzer Bach und mit der Abgrenzung bei St. Margarethen auch der Mur, die jeweils Nordwest nach Südost durchbrechen, in mehrere Massive.
Die wichtigsten Gipfel der Murberge von West nach Ost:
↑ abcGerhard Karl Lieb: Eine Gebietsgliederung der Steiermark aufgrund naturräumlicher Gegebenheiten. In: Mitteilungen der Abteilung Botanik des Landesmuseums Joanneum Graz 20 (1991), S. 23, ganzer Artikel S. 1–30, zobodat.at [PDF]
↑ abcErich Seefeldner: Salzburg und seine Landschaften. 1961, Verlag Das Bergland-Buch, S. 335 und 350.
↑August von Böhm: Einteilung der Ostalpen. In: A. Penck (Hrsg.): Geographische Abhandlungen. Band1. Eduard Hölzel, Wien 1887 (1 mehrfarb. Karte 1:1.000.000). Überarbeitet Carl Diener: Der Gebirgsbau der Westalpen. Tempsky/Freytag, Prag 1891.
↑W. Strzygowskj: Die Einteilung der Ostalpen in Berggruppen und Tallandschaften. In: Geographische Studien (Festschrift J. Sölch). Wien 1951, S.167–183.
↑Im 19. Jh. gab man die Murauer Alpen nur südlich der Mur in den östlichen Gurktaler Alpen, höchste Erhebung Kuhalpe (Grebenzen 1892 m); die Nockberge (westliche Gurktaler Alpen) hießen Stang-Alpen oder Kremser Alpen; Heinrich Beitzke: Die Alpen, ein geographisch-historisches Bild. Verlag C. F. Post, 1843, Kärnthnisch-steyrische Alpen, S. 654 ff (Google eBook, vollständige Ansicht); Murauer Alpen. In: Pierer’s Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 559 (auf zeno.org).