Moussa Kone arbeitet im Medium der Zeichnung und der Installation. Harte Kontraste bestimmen seine Bilder in einem Wechsel aus positiven und negativen Formen, durch sparsamen Farbeinsatz dramaturgisch angereichert. Hervorstechendes Merkmal ist die gleichbleibend homogene Schraffur, aus welcher die dunklen Zonen aufgebaut sind. Das Füllen der Fläche durch beharrliches Aneinanderreihen schmaler Bahnen erzeugt ein Feld, das Organisches und Systematisches verbindet und die Aktivität der Hand regelrecht mitausstellt. Schreiben und Zeichnen sieht der Künstler nicht umsonst in engem Zusammenhang.[1]
Typisch für Kones Zeichnungen sind neben der dichten Schraffur vor allem seine gesichtslosen Personen. Kone behandelt seine Figuren wie eine seiner geometrischen Formen: Stets gesichtslos und dadurch entpersonalisiert und anonymisiert, werden sie gleichsam zum abstrakten Gestaltungselement.[2]
Moussa Kones Aktivitäten beschränken sich nicht nur auf Zeichnungen und Installationen. Er beschäftigt sich auch mit Produktions- und Rezeptionsbedingungen von Kunst[3], wie etwa mit der Kunstaktion Kunstklappe[4] oder dem Art Critics Award, Österreichs einzigem Preis für Kunstkritik, der von 2007 bis 2011 jährlich von Künstlern an Kritiker vergeben wurde.[5] In einer Neuauflage wird der Art Critics Award seit 2014 von der Kunsthalle Wien weitergeführt.
Er veröffentlichte mehrere Künstlerbücher in Kooperation mit mehreren Autoren, wie etwa Diabelli, erschienen im Harpune Verlag 2011, das einen Text von Hermann Burger enthält. 2012 erschien Nocturnes mit lyrischen Texten des Schriftstellers Erwin Uhrmann.
Moussa Kone: The Abecedarium of the Artist’s Death, Verlag für Moderne Kunst, Wien, 2014, ISBN 978-3-86984-527-2
Moussa Kone, Martin Rotheneder: The Colman Book of Wounds and Wonders, Stift Melk, 2014, ISBN 978-3-9503864-0-0
Moussa Kone: Etymology, Moby Dick Filet, Harpune Verlag, Wien, 2012
Erwin Uhrmann, Moussa Kone (Hrsg.): Nocturnes, Literaturedition Niederösterreich, St. Pölten, 2012, ISBN 978-3-902717-14-6
Hermann Burger, Moussa Kone: Diabelli, Harpune Verlag, Wien, 2012, ISBN 978-3-903348-00-4
Andreas Schett, Moussa Kone (Hrsg.): Manual, Kerber Verlag, Bielefeld/Leipzig/Berlin, 2011, ISBN 978-3-86678-547-2
Literatur
Stefan Tasch: Österreichische Zeichnung. Neue figurative und narrative Bildwelten In: Austrian Cultural Forum Moscow (Hrsg.): Figuration/Abstraction. Austrian Contemporary Art, 2012, S. 53.
Franz Thalmair: Grenzlinien im Raumgefüge. The Borders of Drawing, Kunstforum International, Nr. 208/2011, S. 382f.
Hannah Stouffer: Moussa Kone, Juxtapoz Magazine, San Francisco, Dezember 2011, S. 82ff.
Heike Maier-Rieper: Moussa Kone: I Live by the River/Tiger Temple In: evn AG (Hrsg.): EVN Sammlung 2006–2011, Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln, 2011, S. 131f, ISBN 978-3-86335-032-1
Matthias Schmidt: Vom souveränen Umgang mit den Formen, In: Triedere, Periodikum für Kunst und Theorie, Wien, April 2011, abgerufen am 11. Oktober 2013
Kunsthalle Wien (Hrsg.): Wem gehört die Stadt? Wien – Kunst im öffentlichen Raum seit 1968, Verlag für moderne Kunst Nürnberg, 2009, S. 56f., ISBN 978-3-85247-079-5
↑Stift Melk (Hrsg.): Points of Passage. Kunst, Literatur, Tanz und Film im Stift Melk, Stift Melk, Melk/Wien, 2014, ISBN 978-3-9502328-9-9
↑Carl Aigner (Hrsg.): Subversiveness of the line. Drawings as Statement of Contemporary Art in (Lower-)Austria, Steinverlag, Bad Traunstein, 2013
↑Peter Weiermair: Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit, In: Biennale Giovani Monza (Hrsg.): 30 artisti, 5 critici, Edizione Arti, Brescia, 2013, S. 37ff.