Nachdem sie schon während ihres Studiums von 1987 bis 1988 in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Oper Bonn tätig gewesen war,[4] arbeitete sie im selben Bereich von 1990 bis 1991 am damaligen Museum für Verkehr und Technik in Berlin und von 1991 bis 1992 für die Berliner Verlags- und Buchhandelsgesellschaft Bouvier. Von 1992 bis 1995 war sie Pressesprecherin der Senatsverwaltung für Wissenschaft und Forschung des Landes Berlin.
2019 schloss sie sich einem Offenen Brief an Kardinal Reinhard Marx an, der von acht Persönlichkeiten – Theologen und bekannten Katholiken – am 3. Februar 2019 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung veröffentlicht wurde. Darin wird ein „Neustart mit der Sexualmoral“ mit einer „verständigen und gerechten Bewertung von Homosexualität“ gefordert, „echte Gewaltenteilung“ in der Kirche und der Abbau der Überhöhungen des Weiheamtes und seine Öffnung für Frauen. An die Deutsche Bischofskonferenz wurde appelliert, Diözesanpriestern die Wahl ihrer Lebensform freizustellen, „damit der Zölibat wieder glaubwürdig auf das Himmelreich verweisen kann“.[7]
Monika Grütters trat 1978 in die Junge Union und 1983 auch in die CDU ein.[19][20] Seit 1998 gehört sie dem Landesvorstand der CDU Berlin an. Von 1995 bis 2005 war Grütters Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin. Dort war sie wissenschafts- und kulturpolitische Sprecherin und von 2001 bis 2005 auch stellvertretende Vorsitzende der CDU-Abgeordnetenhausfraktion.[21]
Im Bundestag war Grütters von 2009 bis 2013 Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Medien.[22] In der CDU/CSU-Fraktion übernahm sie im Juni 2022 den Vorsitz des Stephanuskreises, eines überkonfessionelle Gesprächsforum innerhalb der Fraktion, das sich für Religionsfreiheit, religiöse Toleranz und den Schutz von Menschen einsetzt, die aufgrund ihres Glaubens diskriminiert oder verfolgt werden.[23]
Im Zuge des Schwabinger Kunstfunds, bei dem 2012 in der Wohnung des Münchner Kunstsammlers Cornelius Gurlitt Werke der NS-Raubkunst gefunden wurden, wurde Grütters vom Autor Maurice Philip Remy kritisiert. Sie habe im Fall Gurlitt, bei dem zunächst wesentlich mehr Werke der Raubkunst vermutet als nachgewiesen worden waren, öffentlichkeitswirksam Provenienzforschung und Restitution durchexerzieren wollen, um davon abzulenken, dass die Museen und öffentlichen Sammlungen hinterherhinkten und private Sammler gar nicht belangt werden könnten.[24]
Am 25. September 2024 gab Grütters bekannt, 2025 nicht erneut für den Deutschen Bundestag zu kandidieren.[25]
In ihrer Rolle als Kulturstaatsministerin wurde Monika Grütters eine maßgebliche Rolle bei der Entscheidung zum Bau des wegen seiner Kosten und Gestaltung umstrittenen Museums der Moderne in Berlin zugeschrieben.[30]
Landesvorsitzende der CDU Berlin
Nach dem Rücktritt von Frank Henkel vom Amt des Berliner CDU-Landesvorsitzenden am 13. Oktober 2016 wurde Grütters am folgenden Tag von Präsidium und Landesvorstand der CDU Berlin einstimmig zur Kandidatin für dessen Nachfolge nominiert.[31] Auf einem kleinen Parteitag der CDU Berlin am 2. Dezember 2016 wurde Grütters mit 78,4 Prozent der Stimmen zur neuen Landesvorsitzenden gewählt.[32] Zum ersten Mal in der Geschichte der Berliner CDU übernahm damit eine Frau den Vorsitz. Vier Tage nach ihrer Wahl wurde Grütters auf dem Bundesparteitag der CDU in Essen mit 70,37 Prozent als Nachfolgerin für Emine Demirbüken-Wegner in das Präsidium der CDU und damit in den höheren Parteizirkel um Bundeskanzlerin Angela Merkel gewählt.[33]
Ende März 2019 gab sie bekannt, dass sie sich zum Parteitag am 18. Mai 2019 vom Landesvorsitz der CDU Berlin zurückziehen werde.[34] Nach ihrem Ausscheiden übernahm sie im Landesvorstand die Position einer Beisitzerin. Dass sie zusammen mit Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) die Entlassung von Hubertus Knabe unterstützte, hatte in der Berliner CDU zu erheblichem Ärger geführt, der letztendlich mit Ausschlag gab, Grütters abzulösen.[35]
Auszeichnungen
2017: Julius-Campe-Preis[36] – gemäß der „Richtlinie der Bundesregierung zur Korruptionsprävention in der Bundesverwaltung“ vom 30. Juli 2004 musste sie die Annahme der ihr zustehenden 99 Weinflaschen jedoch ablehnen.
Thomas E. Schmidt: Kulturpolitik: Die "kleene Sonne" geht auf. Monika Grütters wird neue Kulturstaatsministerin. In: Die Zeit. Nr.52, 19. Dezember 2013 (zeit.de).
↑Maurice Philip Remy: Cornelius Gurlitt: Warum Monika Grütters eine fragwürdige Rolle spielt. In: DIE WELT. 13. März 2016 (welt.de [abgerufen am 7. Oktober 2020]).