Gaynors entstammte einer Künstlerfamilie: ihr Vater Henry von Gerber war ein gebürtig aus Ungarn stammender Cellist, ihre Mutter Pauline eine Tänzerin.[2] Gaynor wurde als Kind zur Ballerina ausgebildet und besuchte die High School in Hollywood zusammen mit dem späteren Filmschauspieler Stuart Whitman und dem späteren Postmaster GeneralAnthony M. Frank.[3] Ihre Karriere begann sie als Chortänzerin. Im Jahr 1949 machte sie ihr Filmdebüt in einem Kurzfilm. Bereits im folgenden Jahr hatte sie in My Blue Heaven an der Seite von Betty Grable eine größere Nebenrolle. 1952 war sie Teil des Starensembles der Liebeskomödie Wir sind gar nicht verheiratet.
Gaynor Filmkarriere endete relativ rasch, da sie sich in Folge des weitgehenden Niedergangs des klassischen Hollywood-Musicals nicht als Filmstar etablieren konnte.[6] 1960 spielte sie in der britischen Produktion Ein Geschenk für den Boß (1960, Regie: Stanley Donen) zusammen mit Yul Brynner und Noël Coward und der Filmmusik von Jimmy Van Heusen und Sammy Cahn. Ihr letzter von insgesamt 19 Filmen war 1963 Ein Fuchs geht in die Falle, in dem sie Filmpartnerin von Kirk Douglas war.
Nach ihrer aktiven Filmkarriere blieb Gaynor weiterhin im Showgeschäft. Ab den frühen 1960er-Jahre wurde sie ein beliebter Showact in Las Vegas und verdiente 1968 rund 45.000 Dollar in der Woche. Ein für damalige Verhältnisse relativ freizügiger Auftritt in der Ed Sullivan Show sorgte für Aufregung. In den 1960ern wollten selbst die Beatles Autogrammkarten von ihr, als sie mit ihr zusammentrafen.[7] In den späten 1960er- sowie den 1970er-Jahren führte sie durch eine Reihe von Fernsehspecials bei CBS Television, in denen sie ihre tänzerischen und gesanglichen Fähigkeiten unter Beweis stellen konnte. Für eines letztes Fernsehspecial, Mitzi Gaynor Razzle Dazzle: The Special Years, wurde sie 2008 mit einem Emmy ausgezeichnet.[8] Auch trug sie Songs bei mehreren Oscarverleihungen vor.
Gaynor war von 1954 bis zu dessen Tod 2006 mit Jack Bean verheiratet, der zugleich als ihr Manager fungierte. Sie starb im Oktober 2024 im Alter von 93 Jahren.[9] An Gaynor erinnert ein Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.
1963: Der Fuchs geht in die Falle (For Love or Money)
Diskographische Hinweise
Irving Berlin / Ethel Merman, Donald O’Connor, Dan Dailey, Johnnie Ray, Mitzi Gaynor, Dolores Gray with the 20th Century-Fox Symphony Orchestra & Chorus: Irving Berlin's There's No Business Like Show Business (Decca, 1954)
Bing Crosby, Donald O’Connor, Zizi Jeanmaire, Mitzi Gaynor, Phil Harris: Anything Goes (Decca, 1956)
Gene Kelly, Kay Kendall, Mitzi Gaynor, Taina Elg & Judy Garland: Les Girls (MGM, 1957)
Mitzi (Verve, 1959)
Literatur
Frank, Anthony M. In: Charles Moritz (Herausgeber): Current Biography Yearbook 1991, Band 52. New York 1991, Seite 226–229, hier 227.
↑Cameron Crowe: Hat es Spaß gemacht, Mr. Wilder? engl. Originaltitel: Conversations with Wilder. Diana Verlag, 2000, ISBN 3-8284-5031-8.
↑Adam Bernstein: Mitzi Gaynor, song-and-dance queen with razzle-dazzle flair, dies at 93. In: Washington Post. 17. Oktober 2024, ISSN0190-8286 (washingtonpost.com [abgerufen am 17. Oktober 2024]).