Der Mittlere Wegerich ist eine mehrjährigekrautige Pflanze, die Wuchshöhen von 15 bis 50 Zentimetern erreicht. Die Laubblätter sind in einer grundständigen, meist dicht am Boden anliegenden Rosette angeordnet. Die locker, kurz weißlich behaarten Blattspreiten sind 9 bis 17 Zentimeter lang, elliptisch bis breit-eiförmig und verschmälern sich in den kurzen (1 bis 4 Zentimeter lang) breiten Blattstiel. Die Blattspitze ist dreieckig gerundet oder keilig verschmälert. Der Blattrand ist ganzrandig bis unregelmäßig buchtig gezähnelt.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von Mai bis September. Die Blüten sind in einem 2 bis 6 Zentimeter langen, sich bis zur Fruchtreife aufs doppelte streckenden, walzenförmigen ährigenBlütenstand angeordnet auf einem blattlosen Stängel. Die Blüten sind klein. Die weißliche Krone ist 4 Millimeter lang. Die lilafarbenen Staubfäden sind vier- bis fünfmal so lang wie die Krone. Die Staubbeutel sind blasslila bis weiß gefärbt.
Der Mittlere Wegerich, zuweilen (wie der Breitwegerich) nur Wegerich genannt, kommt auf Magerwiesen, Halbtrockenrasen und an Wegrändern, bevorzugt auf trockenen, kalkhaltigen Böden, bis in Höhenlagen von 1800 Meter vor. Er kommt in Gesellschaften der Verbände Cynosurion, Arrhenatherion, Mesobromion, Cirsio-Brachypodion oder Violion vor.[2]
Er ist fast in ganz Europa und in den gemäßigten Zonen Asiens heimisch.[3] In Norddeutschland kommt er selten bis zerstreut vor, im restlichen Deutschland ist er verbreitet, aber nur lokal häufig. In den Allgäuer Alpen steigt er im Tiroler Teil auf der Karalpe am Strahlkopf bis zu 1800 m Meereshöhe auf.[4]
Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Portrait. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.
Einzelnachweise
↑Mittlerer Wegerich: a) gesamte Pflanze, b) Blütenstand, c) Blüte, d) Kelch, e) Frucht, f) Frucht ohne Kelch und Krone, g) aufgesprungene Frucht, h) Fruchtscheidewand, i) Samen; vgl. J. Sturms Flora von Deutschland, 1903, Band 11, S. 201–202, Tafel 60, Digitalisat
↑ abErich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001. Seite 872. ISBN 3-8001-3131-5
↑Plantago im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 18. Dezember 2017.