Mithridates I. oder Mithradates (persisch مهرداد, DMGMihrdād, Mit’radāta, auch Arsakes VI. Euergetes, genannt Philhellenos („Freund der Griechen“); * um 195 v. Chr.; † 132 v. Chr.) war von ca. 165 v. Chr. bis zu seinem Tod König der Parther. Er stammte aus dem Arsakidengeschlecht und war der Sohn von König Phriapatios. Mithradates erweiterte ab 171 v. Chr.[1] das Partherreich durch Eroberung des westlichen Irans (Medien, Persis) und Mesopotamiens von den griechischen Seleukiden und Teilen des Griechisch-Baktrischen Reiches, womit die Parther gemäß Wiesehöfer die Grundlage des parthischen Vielvölkerstaates legten. 140/139 v. Chr. schlug er den Seleukidenkönig Demetrios II. auf dessen Rückeroberungsfeldzug in Iran. Infolge dieses Sieges gelangte Mesopotamien dauerhaft unter direkte parthische Herrschaft und Demetrios II. geriet in die Gefangenschaft.
↑Vgl. Josef Wiesehöfer: Die Geschichte Irans von den Achaimeniden bis in frühislamische Zeit. In: Wilfried Seipel (Hrsg.): 7000 Jahre persische Kunst. Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran. Kunsthistorisches Museum, Wien 2001, ISBN 3-85497-018-8, S. 55–74, hier: S. 67.