Seit den späten 1920er Jahren befand sich an dieser Stelle ein Leuchtfeuer zur Orientierung für Nachtflüge und ein Notlandeplatz.
Seit 1935 nutze die Luftwaffe der Wehrmacht den Platz als Notlandeplatz. Ab 1937 wurde er als Einsatzhafen aufgewertet und der Ausbau eingeleitet. Er wurde von Strafgefangenen errichtet, die in bewachten Kolonnen vom Fliegerhorst zum Dortmund-Ems-Kanal zogen, um dort mit Schaufeln und bloßen Händen Schiffsladungen mit Baustoffen und Pflastermaterial für den Flugplatzausbau auf Feldbahnloren oder Lkw zu verladen.[1] Ab 1939 lag eine Fliegerhorstkommandantur und das Flieger-Ausbildungsregiment 82 hier.
Die folgende Tabelle zeigt eine Auflistung aller fliegender aktiver Einheiten (ohne Schul- und Ergänzungsverbände) der Luftwaffe, die hier zwischen 1939 und 1945 stationiert waren.[2]
Ab Juni 1940 wurden die Einrichtungen nur schrittweise ausgebaut. Gut zwei Kilometer östlich entstand ein Munitionslager mit rund 20 ha Fläche. Durch das Waldgebiet Venneberg wurden zudem breite Schneisen geschlagen und mit asphaltierten Straßen erschlossen, an denen man Abstellplätze für die Flugzeuge einrichtete, ebenso eine Flugzeugwerft.
Für diese Arbeiten und auch bei dem Bau von Flakstellungen wurden unter anderem kriegsgefangeneRotarmisten eingesetzt. Sie waren in einer separaten Baracke im Lager Venneberg einquartiert und unzureichend versorgt, so dass Hungertote zu verzeichnen waren.
Nach mehreren Bombardierungen nahmen die Briten am 9. April 1945 den Flugplatz in Besitz und flogen von dort aus Einsätze. Ein tragischer Irrtum nahm hier am 3. Mai 1945 seinen Anfang. Britische Kampfflugzeuge stiegen auf und versenkten in der Lübecker Bucht die Cap Arcona und Thielbek, auf denen sich zahlreiche Häftlinge des KZ Neuengamme befanden.
↑Alfons Wolbers (Hrsg.): Auf den Spuren der St. Gertrudis-Pfarrgemeinde in Bramsche, Altkreis Lingen. Von ihren Anfängen bis in unsere Zeit. Heimatverein, Lingen Bramsche 2000.