Miles Whitney Straight

M.11 Whitney Straight

M.11A Whitney Straight (G-AEZO) nach dem King’s Cup Race in Hatfield am 11. September 1937
Typ Leichtflugzeug
Entwurfsland

Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich

Hersteller Miles Aircraft
Erstflug 14. Mai 1936
Produktionszeit

1936–1937

Stückzahl 50

Die Miles M.11 Whitney Straight ist ein zweisitziges Leichtflugzeug des britischen Herstellers Miles Aircraft, das zur Verwendung in Fliegerclubs in Großbritannien konzipiert wurde.

Entwicklung und Konstruktion

Miles Whitney Straight G-AERV, 2011
Miles Whitney Straight G-AERV, 2013

Die M.11 Whitney Straight wurde von Frederick George Miles beim Unternehmen Phillips and Powis in Zusammenarbeit mit Rennfahrer, Pilot und Geschäftsmann Whitney Straight entwickelt.[1][2] Ziel war eine komfortable Unterbringung der Insassen sowie deren Gepäck in einem geschlossenen Cockpit mit nebeneinander angeordneten Sitzen. Das Ergebnis war ein Tiefdecker mit starrem, aerodynamisch verkleidetem Spornradfahrwerk. Das Flugzeug besteht mit Spanten aus Fichtenholz, die mit dreilagigem Port-Orford-Zedersperrholz verkleidet sind, zum größten Teil aus Holz. Die Tragflächen verfügen über unterdruckbetätigte Spaltklappen. Angetrieben wird es von einem de Havilland Gipsy Major I mit einer Nennleistung von 130 PS (96 kW).[3]

Nutzung

Am 14. Mai 1936 absolvierte der Prototyp mit dem Luftfahrzeugkennzeichen G-AECT, gesteuert von Frederick Miles seinen Jungfernflug vom Flugplatz in Woodley. Als die Produktion im Jahr 1937 eingestellt wurde, waren 50 Exemplare gebaut worden.[3][4]

Am 28. Juni 1938 stürzte die M.11C mit dem Kennzeichen G-AEYI über Harefield in Berkshire ab. Der Pilot Wing Commander F. W. Stent wurde bei dem Absturz getötet. Modifizierte Whitney Straights wurden für Triebwerkstests und Tests verschiedener Klappenentwürfe eingesetzt. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 requirierte das Air Ministry dreiundzwanzig Maschinen für den Militärdienst als Verbindungsflugzeuge. Davon wurden einundzwanzig im Vereinigten Königreich, eine in Indien und eine in Ägypten stationiert. Eine M.11A wurde zwischen 1940 und 1943 vom Fleet Air Arm, drei weitere von der Royal New Zealand Air Force eingesetzt.[3][4]

Zwischen 1939 und 1943 verwendete Alan Pritchard in Ninety Mile Beach in Neuseeland eine M.11A für Versuche mit dem Ausbringen von Saatgut aus der Luft und später für das Versprühen von Superphosphat. Diese Versuche waren Teil der Entwicklung des landwirtschaftlichen Düngefliegens.[4]

Versionen

Quelle: D. L. Brown, 1970, S. 377–380

M.11
Prototyp, ein Exemplar gebaut
M.11A
Serienausführung, 49 Exemplare gebaut.
M.11B
Drittes Serienexemplar (Werknummer 305), das mit einem Amherst Villiers Maya I mit 135 PS (99 kW) ausgerüstet wurde. Er verlieh der Maschine eine um 10 mph (16 km/h) erhöhte Maximalgeschwindigkeit und eine maximale Steigrate von 200 ft/min (1 m/s).
M.11C
Werknummer 341 der Serienproduktion wurde mit einem de Havilland Gipsy Major II mit 145 PS (107 kW) und Verstellpropeller ausgestattet.

Betreiber

Neuseeland Neuseeland
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich

Erhaltene Exemplare

Technische Daten (M.11A)

Kenngröße Daten
Besatzung 1
Passagiere 1
Länge 25 ft (7,62 m)
Spannweite 35,67 ft (10,87 m)
Höhe 6,5 ft (1,98 m)
Flügelfläche 187 ft² (17,4 )
Flügelstreckung 6,8
Leermasse 1.275 lb (578 kg)
max. Startmasse 1.896 lb (860 kg)
Reisegeschwindigkeit 130 mph (209 km/h)
Höchstgeschwindigkeit 145 mph (233 km/h)
Dienstgipfelhöhe 18.500 ft (5.639 m)
Reichweite 500 NM (926 km)
Triebwerke 1 × de Havilland Gipsy Major I mit 130 PS (96 kW)

Siehe auch

Literatur

  • Don L. Brown: Miles Aircraft since 1925, Putnam & Co., 1970, ISBN 0 370 00127 3; S. 121–128
  • Arthur W. J. G. Ord-Hume: British Light Aeroplanes - Their Evolution, Development and Perfection 1920–1940, GMS Aviation Books, 2000, ISBN 1-870384-76-8, S. 421–422
  • David Mondey: The Hamlyn Concise Guide to British Aircraft of World War II. Chancellor Press, 2002, ISBN 1-85152-668-4 (englisch).
Commons: Miles Whitney Straight – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Tom Moulson: The Millionaires’ Squadron: The Remarkable Story of 601 Squadron and the Flying Sword. Pen and Sword, Barnsley, South Yorkshire 2014, ISBN 978-1-78346-339-8, S. 110 ff. (englisch, google.com).
  2. Martin Bowman: Lost Wings of WWI: Downed Airmen on the Western Front 1914–1918. Pen and Sword, Barnsley, South Yorkshire 2014, ISBN 978-1-4738-4226-7, S. 303 ff. (englisch, google.com).
  3. a b c Don L. Brown: Miles Aircraft since 1925. 1. Auflage. Putnam & Company Ltd., London 1970, ISBN 0-370-00127-3, S. 121–128 (englisch).
  4. a b c A. J. Jackson: British civil aircraft 1919–1972 Volume III. 2. Auflage. Putnam, London 1974, ISBN 978-0-370-10014-2, S. 62–65 (englisch).

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