Graf Ernst von Gleichen muss zum Kreuzzug. Traurig nimmt er Abschied von seiner Frau Ottilia und den kleinen Kindern. Bei Ptolemais auf Gemsjagd nehmen Sarazenen ihn mit seinem Knappen Kurt und einem Reisigen gefangen. Sieben Jahre schmachtet er im Turm. Dann hat Kurt dem Soldan von Ägypten weisgemacht, Graf Ernst verstünde Gartenbau. Er soll seiner Tochter Melechsala einen fränkischen Garten gestalten und macht ihr mit einer Blume unwissentlich einen Antrag. Sie verliebt sich in ihn und folgt ihm heim. Und der Papst erlaubt sogar die Doppelehe.
Quellen und Nachwirkung
Ein Reisiger ist ein bewaffneter Knecht. Ptolemais liegt in Libyen. „Soldan“ heißt Sultan. Die Muskatenhyazinthe, arabisch „Muschirumi“, reime sich auf „Ydskerumi“, Minnesold, laut HasselquistsReise nach Palästina.[1] „Freudental“ heiße die Aue vor der Burg, seit der Graf seine Frau dort wiedertraf.[2] Kurt kommt aus „Ordruff“.[3] Die Burg Gleichen steht in Thüringen.