Nach dem Tod von Steinmetzmeister Bernhard Tencalla 1627 wurde sein Besitz, Haus samt Steinbruch, geteilt. Eine Hälfte erhielt Witwe Maria, die Meister Mathias Lorentisch heiratete. Aus diesem Anlass stiftete sie für die neue Kirche einen grünen Damastrock, daraus ist ein Messgewand gemacht worden.
In die heftige Auseinandersetzung der beiden Haupthütten zu Wien und Wiener Neustadt wurde der kaiserliche Steinbruch hineingezogen. Daraus ist ein Briefverkehr entstanden. Meister Lorentisch in einem Schreiben nach Wiener Neustadt vom 21. Juni 1644: .. und sie wollten die Haupthütten nur zu Wien haben, dass ihnen alle anderen umliegenden Orte, sowohl auch das Neustädterische Handwerk sollte Gehorsam leisten..
Die Kaisersteinbrucher Meister bekamen wirklich ein Problem, ihre Gesellen wurden in Wien nicht anerkannt, durften nicht arbeiten und nicht zum Handwerk kommen. In dieser Angelegenheit wurde der Hof-Steinmetz Pietro Maino Maderno gebeten, seine hervorragenden Wiener Kontakte für sie einzusetzen.
Die Briefe vom Kaisersteinbrucher Handwerk sind sichtlich mit derselben Hand geschrieben, das lässt auf einen Zechschreiber schließen.
Gerichtstag
Banntaiding am 29. Juli 1647, Abt Michael Schnabel stellte fest, dass seit 1642 kein Gerichtstag abgehalten wurde, ... „wegen Kriegsungelegenheiten, auch der leidigen Pest allhier in diesem Dorf“. Es wurden 2 Meister bestimmt, die das herrschaftliche Leithgebhaus mit notwendigen Weinen jedesmahl versehen sollten, Domenicus Petruzzy und Mathias Lorentisch.
Liste aller römisch-katholischen Bewohner im Steinbruch
Das Stift Heiligenkreuz als Obrigkeit erhob 1653 mit einer Liste aller zur österlichenBeichte und hl. Communion Berechtigten einerseits die 125 Bewohner im Steinbruch, zugleich wurde eine Häuserliste erstellt. Mit Steinmetzmeister Mathias Lorentisch wohnten Ehefrau Maria, die Söhne Johann, Mathias, der Bub Martin Gschwandner.