María Sumire, deren Muttersprache Quechua ist, wuchs als Tochter des Gründers des Bauernverbandes von Cusco (Federación Departamental de Campesinos del Cusco), Eduardo Sumire, in der Dorfgemeinde Collachapi auf (Distrikt Layo, Provinz Canas, Region Cusco).
Als Rechtsanwältin unterstützte Dr. María Sumire den Bauernverband von Cusco in seinen Kämpfen um Landrechte und beriet Frauenorganisationen. Sie gehört der evangelischen methodistischen Kirche Perus an, ist Führungsmitglied des Andinen Frauenverbandes (Asociación de Mujeres Andinas) AMA und war eine der 1.000 Kandidatinnen für den Nobelpreis2005.
María Sumire war Autorin und Initiatorin des Gesetzesvorhabens „Gesetz zum Schutz und Gebrauch der ursprünglichen Sprachen Perus“ (Proyecto de Ley 806: Ley para la preservación y uso de las lenguas originarias del Perú), um das es abermals heftige Debatten mit ihrer Kontrahentin Martha Hildebrandt gab.[3][4] Das Gesetz wurde schließlich am Ende der Legislaturperiode, am 26. Juni 2011 verabschiedet als „Gesetz, das Gebrauch, Schutz, Entwicklung, Wiedererlangung, Förderung und Verbreitung der ursprünglichen Sprachen Perus regelt“ (Ley Nº 29735: Ley que regula el uso, preservación, desarrollo, recuperación, fomento y difusión de las lenguas originarias del Perú)[5] und am 5. Juli 2011 im Amtsblatt El Peruano veröffentlicht. In seiner Form als Gesetz zur Verteidigung sprachlicher Rechte ist es das erste und einzige derartige Gesetz in der Geschichte Perus.[6][7][8][9] Heute ist dieses Sprachengesetz (Ley de Lenguas) die Grundlage für zahlreiche Schritte in der Sprachenpolitik Perus, so etwa die Gründung einer eigenen Direktion für indigene Sprachen beim Kulturministerium, die Erstellung einer offiziellen ethnolinguistischen Karte für die interkulturelle zweisprachige Erziehung durch das Bildungsministerium (MINEDU), die geplante Gründung eines Instituts für indigene Sprachen[10][11] und die Ausbildung von Dolmetschern für indigene Sprachen bei der peruanischen Regierung.[12]
Auf Grund einer Absprache in ihrer Partei, dass Abgeordnete nur eine Legislaturperiode im Parlament bleiben, trat María Sumire wie ihre Fraktionskollegen nicht zu den Parlamentswahlen im April 2011 an. Anders als ihre Kollegin Hilaria Supa kandidierte sie auch nicht für das Andenparlament.[13]
Veröffentlichungen
María Sumire de Conde (Hrsg.): Ayllukunamanta imaymana willakuykuna – Mitos y cuentos de pueblos originarios. Fondo Editorial del Congreso del Perú, Lima 2011, 398 Seiten. ISBN 978-612-4075-26-1.
↑Serafín Coronel Molina: Quechua language and education policy in the Peruvian highlands. In: Francis M. Hult, Kendall A. King (2011), Educational Linguistics in Practice: Applying the Local Globally, S. 140–153, darin S. 147.
↑Myriam Yataco, Políticas de estado y la exclusión de lenguas indígenas en el Perú. In: Droit et Cultures 63, 2012/1, S. 11–142. Editions L’Harmattan. María Sumire, S. 128–132.