Die Markian-Säule in Konstantinopel (türkischKıztaşı, „Mädchenstein“) wurde zwischen 450 und 452 für den oströmischen Kaiser Markian (450–457) auf dem nach ihm benannten Markian-Forum errichtet.
Die Säule ist mit Basis und Kapitel insgesamt 16,52 m hoch. Die rechteckige Basis aus weißem Marmor besitzt auf allen vier Seiten Reliefs. Der monolithe, 8,74 m hohen Säulenschaft aus grauem ägyptischem Granit aus Syene schließt mit einem 1,49 m hohen korinthischen Kapitell ab. Darauf befand sich ehemals eine Statue des Kaisers.
Die Inschrift auf der Vorderseite des Sockels lautet[1]: [PR]INCIPIS HANC STATVAM MARCIANI CERNE TORVMQVE [PRAEF]ECTVS VOVIT QVOD TATI[anus] ... OPVS
(„Siehe diese Statue des Kaisers Marcian und sein Forum, ein Werk, das der Präfekt Tatianus ihm gewidmet hat.“) Danach waren die Säule, die als Basis der Kaiserstatue diente, und das umgebende Forum ein Werk des Stadtpräfekten (praefectus urbi Constantinopolitanae) Tatianus (im Amt 450 bis 452).
Johannes Kollwitz: Oströmische Plastik der theodosianischen Zeit. Berlin 1941, S. 69–75, Taf. 12–14.
Wolfgang Müller-Wiener: Bildlexikon zur Topographie Istanbuls. Byzantion, Konstantinupolis, Istanbul bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts. Wasmuth, Tübingen 1977, ISBN 3-8030-1022-5, S. 54–55.
Stéphane Yerasimos: Konstantinopel. Istanbuls historisches Erbe. Könemann, Köln 2000, ISBN 3-8290-1896-7, S. 31.