Mario Wurmitzer wuchs in Hautzendorf im Weinviertel auf. Er studierte Germanistik und Geschichte an der Universität Wien.[1] Im Jahr 2010 wurde sein Jugendroman Sechzehn veröffentlicht. Daraufhin publizierte er kürzere Texte in Literaturzeitschriften und Sammelbänden.[2]
Für seine literarischen Arbeiten wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Dramatikerstipendium des österreichischen Bundeskanzleramts 2015, dem Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin 2015[10], dem Osnabrücker Dramatikerpreis 2017[11], dem Anerkennungspreis für Literatur des Landes Niederösterreich 2020[12] und dem Hauptpreis beim Stückwettbewerb „Science & Theatre“ 2021[13], der vom Theater Heilbronn und dem Science-Center Experimenta Heilbronn veranstaltet wurde.
2022 wirkte er an der Stückentwicklung „The Secret Bubble“ (Texte von Barbi Marković, Thomas Arzt und Mario Wurmitzer) mit, die im Werk X-Petersplatz in Wien uraufgeführt wurde (Regie: Susanne Draxler).[14]
2023 nahm er am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt teil. Er las einen Text über prekäre Arbeit, psychische Gesundheit und Wohnverhältnisse, der von der Jury gelobt wurde und den die Frankfurter Allgemeine Zeitung als „gelungene Satire“[15] und Der Tagesspiegel als „überraschend gute Geschichte“[16] bezeichneten. Die Jury beurteilte den Text „als humorvoll und zeitgemäß, lustig und trotzdem kritisch“[17].
Im Juli 2023 erschien sein Roman Es könnte schlimmer sein[18]. Die Salzburger Nachrichten schrieben, der Roman „erzeugt eine Atmosphäre, der man sich bei der Lektüre schwer entziehen kann. Die Bilder, die dabei entstehen, haben die Ästhetik der jüngsten Filme von Jessica Hausner.“[19]Die Presse meinte, der Autor variiere „gekonnt dystopische Motive und fügt ihnen eine originelle Portion Ironie bei“[20]. Stefanie Jaksch zog in einer Rezension des Buchs das Fazit: „Mit Es könnte schlimmer sein gelingt ihm eine satirisch-dystopische Fortschreibung einer großen Frage unserer Zeit – wie viel sind wir bereit aufzugeben, um Teil einer gemütlichen, zur Verdrängung tendierenden Gemeinschaft zu werden?“[21]
Im Januar 2024 wurde sein Theaterstück „La notte italiana – Reise ans Ende der Gleichgültigkeit“ in Wilhelmshaven uraufgeführt.[22]Die Deutsche Bühne schrieb, es sei ein „kluger, ambitionsreicher Autor“ zu entdecken.[23] In der taz hieß es, das Stück sei „schlau, temporeich und sehr witzig“.[24]
Werke (Auswahl)
Theaterstücke
Werbung Liebe Zuckerwatte. Regie: Anna Maria Krassnigg, Uraufführung beim Thalhof-Festival in Reichenau an der Rax, 2017
Nähe. Regie: Ron Zimmering, Uraufführung im Theater Osnabrück, 2018
Das Optimum. Regie: Maria Sendlhofer, Uraufführung im Theater Kosmos Bregenz, am 31. Oktober 2019 im Schauspielhaus Wien, 2019[25]
Als wir unsere Blockflöten verbrannten. Regie: Sascha Löschner, Uraufführung an der Studiobühne Paderborn am 7. Oktober 2022[26]
Die Veredelung der Herzen. Regie: Grit Lukas, Uraufführung im Theater Heilbronn am 21. April 2023[27]
La notte italiana – Reise ans Ende der Gleichgültigkeit. Regie: Robert Teufel, Uraufführung im Großen Haus der Landesbühne Niedersachsen Nord am 6. Januar 2024.[28][29]
↑Alexander Menden: Stadt, Land, Frau. In: sueddeutsche.de. Abgerufen am 20. August 2019.
↑Süddeutsche Zeitung: Stadt, Land, Frau. 28. Dezember 2018, abgerufen am 19. Januar 2024.
↑Harff-Peter Schönherr: Uraufführung in Osnabrück: Das schräge Dorf. In: Die Tageszeitung: taz. 18. Dezember 2018, ISSN0931-9085 (taz.de [abgerufen am 19. Januar 2024]).
↑Jan Wiele: Wettlesen in Klagenfurt: Valeria Gordeev gewinnt Bachmannpreis. In: FAZ.NET. 2. Juli 2023, ISSN0174-4909 (faz.net [abgerufen am 3. Juli 2023]).
↑Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb: Alphabete, Spiele mit der Zeit und Pop. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 19. Januar 2024]).
↑Sarah Stark, Christine Derler, Christina Hudl-Pinter, Orsolya Pataki, Alexandra Kuhrt, Victoria Lammer: Bachmannpreis: Deniz Utlu enttäuscht, Mario Wurmitzer überrascht mit Satire. In: Der Freitag. ISSN0945-2095 (freitag.de [abgerufen am 3. Juli 2023]).
↑Jens Fischer: kritisch gesehen: „la notte italiana – reise ans ende der gleichgültigkeit“ im stadttheater wilhelmshaven: Der Safe-Space für die freie Meinung. In: Die Tageszeitung: taz. 6. Februar 2024, ISSN0931-9085, S.28 ePaper 24 Nord (taz.de [abgerufen am 30. März 2024]).