Pachler wurde als Tochter des Juristen Aldobrand Koschak (1759–1813)[1] und der Therese geborene Ruard geboren. In ihrem Haus waren häufig Musiker, Künstler und weitere Persönlichkeiten zu Gast. Sie erhielt bereits früh eine gute musikalische und literarische Ausbildung, für die insbesondere Julius Franz Borgias Schneller verantwortlich zeichnete. Als Wunderkind bezeichnet, trat sie bereits als Kind bei von ihrem Vater veranstalteten Konzerten auf. Im Alter von neun Jahren legte sie erste Kompositionen vor. Diese wurden von den Regimentskapellen in Graz sowie auf den väterlichen Hausbällen gespielt. Als 1811 die Familie durch den Staatsbankrott einen Großteil des Vermögens verlor, sollte sie Berufsmusikerin werden. Nach Intervention ihrer Mutter schlug sie diesen Weg nicht ein.
Auf Vermittlung von Johann Baptist Jenger weilte Schubert 1827 im Haus der Eheleute Pachler[Anm. 1]. Er vertonte dort auf Marie Pachlers Anregung Heimliches Lieben (D 922), Eine altschottische Ballade (D 923), Das Weinen (D 926) und Vor meiner Wiege (D 927). Sie widmete er Marie Pachler. Außerdem komponierte er den Kindermarsch (D 928) für Karl Pachlers Namenstag, der von Marie und dem Sohn der Eheleute Faust Pachler 1827 uraufgeführt wurde.
Pachler war Ehrenmitglied des Musikvereins für Steiermark sowie ab dem 15. Oktober 1817 der Philharmonischen Gesellschaft Laibach. Außerdem ist der „Pachlerweg“ in Graz nach ihr benannt.
Ingeborg Harer: Artikel „Marie Pachler“. In: MUGI. Musikvermittlung und Genderforschung: Lexikon und multimediale Präsentationen, hg. von Beatrix Borchard und Nina Noeske, Hochschule für Musik und Theater Hamburg, 2003ff. Stand vom 17. April 2018