Maria Füllenbaum stammte aus einer deutschsprachigen jüdischen Familie in Czernowitz. Die Eltern siedelten nach Prag um, wo sie das deutsche Mädchenlyzeum besuchte.[2] Anschließend studierte sie am dortigen Konservatorium Gesang, Musik und Schauspiel.
Operettenkarriere
Danach debütierte Maria Forescu als Operettensängerin und trat bald am renommierten WienerCarltheater auf, danach gastierte sie an Bühnen in ganz Europa, wie in St. Petersburg, Amsterdam, dann Hamburg und München. Um 1905 zog sie nach Berlin, wo sie am Theater des Westens, am Operettentheater und am Metropoltheater auftrat.
Nach dem Regierungsantritt der NSDAP fand Maria Forescu, die jüdischer Herkunft war, keine Engagements mehr und wurde 1938 aus der Reichsfachschaft Film ausgeschlossen.
Die nunmehr geächtete Künstlerin fand Unterschlupf bei Maria Hirschburg in der Motzstraße in Berlin-Wilmersdorf.
Am 15. August 1942 sollte sie mit dem 18. Osttransport (lfd. Nummer 469) in das Ghetto von Rigadeportiert werden, allerdings ist sie dort vermutlich nie angekommen, da sie von der Deportationsliste („Füllenbaum gen. Forescu, Maria, 15. Januar 1875, Czernowitz, ledig, nicht arbeitsfähig“) wieder gestrichen wurde.[3][4]
Hans-Michael Bock (Hrsg.): CineGraph. Lexikon zum deutschsprachigen Film. Edition Text + Kritik, München 1984 ff. (Loseblattausgabe).
Martin Koerber: Maria Forescu, Telefon Neukölln 1329. Eine Spurensuche. In: Dorothea Stanić (Red.): Nahaufnahme Neukölln. Kinos, Kameras, Kopierwerk. Argon-Verlag, Berlin 1989, ISBN 3-87024-153-5, S. 79–82.
Ulrich Liebe: Verehrt, verfolgt, vergessen. Schauspieler als Naziopfer (= Beltz-Taschenbuch. Bd. 168). Mit Audio-CD. Beltz, Weinheim 2005, ISBN 3-407-22168-1, S. 228–229.
Kay Weniger: Zwischen Bühne und Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- und Musikkünstler 1933 bis 1945. Mit einem Geleitwort von Paul Spiegel. Metropol, Berlin 2008, ISBN 978-3-938690-10-9, S. 120.
Rainer E. Lotz, Axel Weggen und Christian Zwarg: Discographie der deutschen Gesangsaufnahmen Band 3, Bonn 2001, ISBN 3-9805808-6-5
Pauline geht tanzen ! Duett aus Operette "Grosse Rosinen" (W. Kollo /Bernauer & Schanzer) -- Hermann Wehling, Maria Forescu mit Orchester unter persönlicher Leitung der Komponisten Willy Bredschneider, Beka Grand, Record No. 13 999 (Germany, Berlin, 1911, acoustic recording)
Einzelnachweise
↑ abLandesarchiv Berlin, Sterberegister Standesamt Köpenick von Berlin, Nr. 2311/1947 (kostenpflichtig abrufbar auf Ancestry.com)
↑Maria Forescu KinoTV.com, mit detaillierter Biographie, sie war zu dieser Zeit sehr wahrscheinlich nicht in Paris (wahrscheinlich verlesen von Prag)
↑Näheres dazu siehe Kay Weniger: Zwischen Bühne und Baracke, Berlin 2008, S. 121. Dort heißt es: „Eine, wie oftmals zu lesen ist, Deportation in das KZ Buchenwald kann ausgeschlossen werden“