Die Mainauer Naturlehre ist ein um 1300 entstandenes Werk eines unbekannten Autors. Es stellt den Versuch dar, das naturwissenschaftliche Wissen der Zeit in deutscher Prosa darzustellen, so wird z. B. die Kugelgestalt der Erde postuliert („div erde, div ist kvgeleht“). Als Grundlage dienten vor allem der Tractatus de sphera und der Computus des Johannes de Sacrobosco sowie das anonyme Secretum secretorum. Der Entstehungsort ist unbekannt, es ist sicher nicht die 1831 von Wilhelm Wackernagel in seiner Ausgabe vermutete Insel Mainau im Bodensee. Erhalten ist sie vollständig nur in einer um 1300 entstandenen Handschrift der Universitätsbibliothek Basel (B VIII 27 293ra-304rb).
Die sogenannte Mainauer Naturlehre, Hrsg.: H. R. Plant/M. Rowlands/R. Burkhart, Göppingen 1972
Die Mainauer Naturlehre. Ein astronomisch-diätetisch-komputistisches Lehrbuch aus dem 14. Jahrhundert. Mit einer Quellenuntersuchung, Hrsg.: Francis B. Brévart, in: Sudhoffs Archiv 71, 1987, 2, S. 157–179
Die «Mainauer Naturlehre» im Kontext der Wissenschaftsgeschichte, Hrsg.: M. Mosimann, Tübingen/Basel 1994