Nachfolgend werden Bedeutungen und Umstände der Namengebung von Magdeburger Straßen und ihre Geschichte aufgezeigt. Aktuell gültige Straßenbezeichnungen sind in Fettschrift angegeben, nach Umbenennung oder Überbauung nicht mehr gültige Bezeichnungen in Kursivschrift. Soweit möglich werden auch bestehende oder ehemalige Institutionen, Denkmäler, besondere Bauten oder bekannte Bewohnerinnen und Bewohner aufgeführt.
Die Liste erhebt zunächst noch keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Die Packhofstraße verband das Knochenhauerufer mit der Werftstraße. Heute befindet sich an der Stelle dieser Straße das Schleinufer. Bis in das 18. Jahrhundert hatte die Straße keinen Namen. Die Häuser wurden, wie auch die Häuser der Werftstraße, als Hinter dem Kaution bezeichnet. Später, im 18. Jahrhundert, bürgerte sich die Bezeichnung Schiffersteg, dann Schifferstraße, ein. 1887 wurde die Straße umbenannt, um Verwechslungen mit der in der eingemeindeten Neustadt bestehenden Schifferstraße zu vermeiden. Bis 1631 verlief durch die Straße die Stadtmauer, die nachts durch ein Tor geschlossen wurde. Das Tor wird letztmals 1731 als Elbtor erwähnt. Die Benennung der Straße ging auf den Alten Packhof, ein großes Barockgebäude, zurück, welches sich in der Nähe des östlichen Endes der Straße befand.
Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges erfolgte ein Wiederaufbau, der sich nicht an die historisch gewachsene Stadtstruktur hielt. An der Stelle der Packhofstraße befindet sich heute ein Teil der nach dem Zweiten Weltkrieg neu geschaffenen Hauptstraße Schleinufer.
Wie viele Straßen in der näheren Umgebung erhielt auch dieser Weg seinen Namen nach einem astronomischen Objekt, nämlich nach dem Asteroiden Pallas, der seinerseits nach der griechischen Göttin Pallas Athene benannt ist.
Papenburg-Privatweg; Stadtteil Alte Neustadt; PLZ 39106
Diese Straße dürfte nach dem langjährigen, Ende des 18. Jahrhunderts in Olvenstedt tätigen, evangelischen Pastor Johann Christoph Walter benannt gewesen sein.
Die Straße wurde nach dem 1900 in die USA ausgewanderten Inhaber der Paul Ecke Ranch, dem weltgrößten Züchter und Exporteur von Weihnachtssternen, benannt.
Diese Straße war nach einem der Wegbereiter des Fernsehens, Paul Nipkow benannt. Wohl auf Grund der starken propagandistischen Anstrengungen der Nationalsozialisten um den Pionier des Fernsehens Nipkow, erschien der Name nach dem Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft nicht mehr tragbar.
Der Name Peter leitete sich von der nördlich der Straße gelegenen Kirche St. Petri ab. Die Straße führte als Förder vom höher gelegenen Bereich um die Neustädter Straße und Stephansbrücke wie eine Schlucht in Richtung Elbe. Die Straße wurde von mehreren Fußgängerbrücken überspannt. Der Förder und die Brücken wurden 1725 beseitigt. Der Name förder hielt sich noch bis 1750. Ab dann wurde die Straße als Petersberg bezeichnet. Obwohl der Weg als Durchgang zwischen St. Petri und Magdalenenkapelle auch nach dem 2. Weltkrieg bestehen blieb, wurde der Name in der Zeit der DDR aufgegeben. Am 16. Februar 2023 beschloss der Magdeburger Stadtrat die Wiederbenennung als Petersberg.
Der Name der Straße leitet sich von der Kirche St. Petri ab, auf die die Straße in ihrem ursprünglichen Verlauf einmal zulief. Im Zuge des sich nicht an die gewachsene Stadtstruktur haltenden Wiederaufbaus Magdeburgs nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges verschwand der ursprüngliche Straßenverlauf völlig. Ursprünglich verlief die Straße als gerade Verbindung zwischen Grünearmstraße und Jakobstraße. Der heutige gekrümmte Verlauf zwischen Weitlingstraße und Jakobstraße liegt zwar in der Nähe der alten Straße, berührt jedoch deren Verlauf an keiner Stelle.
ehemalige Institutionen, Denkmäler und Gebäude:
die Harmonie-Gesellschaft, ein Magdeburger Kulturverein hatte von 1783 bis 1907 seinen Sitz in der Petersstraße Nr. 1.
Die Bezeichnung Petri leitet sich von der benachbarten Kirche St. Petri ab. Ein Förder ist ein Einschnitt in das hohe Gelände am Elbufer, durch den man von der höher gelegenen Stadt an das Ufer der Elbe gelangte. Da es mehrere solcher Förder gab, wurden sie durch die Bezeichnung der in der Nähe befindlichen Kirchen unterschieden. Der Förder wurde bereits 1725 beseitigt. Der westliche Teil der Straße hieß daher ab circa 1750 Petersberg. Für den Bereich zum Elbufer hin hielt sich die Bezeichnung jedoch bis heute.
Diese Brücke über ein Eisenbahngelände ist nach dem deutschen Chemiker Max von Pettenkofer benannt. Die Brücke stellt die Verlängerung der Pettenkoferstraße dar.
Pettenkoferstraße; Stadtteil Neue Neustadt; PLZ 39124
Die Benennung nimmt zwar auf die Region Pfalz in Südwestdeutschland Bezug, soll jedoch an die in Magdeburg über lange Zeit vorhandene sogenannte Pfälzer Kolonie erinnern, die in dieser Gegend einen Siedlungsschwerpunkt hatte.
Die Benennung nimmt zwar auf die Region Pfalz in Südwestdeutschland Bezug, soll jedoch an die in Magdeburg über lange Zeit vorhandene sogenannte Pfälzer Kolonie erinnern, die in dieser Gegend einen Siedlungsschwerpunkt hatte.
Die Schönebecker Straße war die Hauptverbindungsstraße von Magdeburg in Richtung Schönebeck (Elbe). In Buckau verengte sich diese Straße stark im sogenannten Buckauer Engpass. Daher wurde östlich des Engpasses in der Zeit der DDR eine kurze Umgehungsstraße gebaut. Die Pfarrstraße und ihre Bebauung wurde dafür abgerissen.
Die Straße entstand bereits in ottonischer Zeit innerhalb der Stadtmauer. Reste dieser Stadtmauer waren bis zu den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg hinter den Häusern der Ostseite erhalten. Die Herkunft des Namens ist unklar. Bereits im Mittelalter fand jedoch die plattdeutsche Variante Pipersberg Verwendung.
Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg erfolgte ein Wiederaufbau der Stadt, der sich nicht an die historisch gewachsene Stadtstruktur hielt. An der Stelle des Pfeifersbergs entstand eine Grünfläche.
Die Benennung geht auf den evangelischen Pfarrer Gustav Adolf Pfeiffer und die von ihm gegründeten Pfeifferschen Stiftungen zurück. Die Straße führt an den Liegenschaften der Stiftungen entlang.
Pipersberg war die ursprüngliche plattdeutsche, zumindest um 1463 gebräuchliche, Bezeichnung für den nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissenen Pfeifersberg.
Pipersberg war die ursprüngliche plattdeutsche, zumindest um 1691 gebräuchliche, Bezeichnung für den nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissenen Pfeifersberg.
Den Beschluss zur Benennung nach der Vogelart Pirol fasste der Stadtrat am 9. Februar 2006. Im Zuge der weiteren Erschließung eines Wohngebietes wurde die Benennung der neu entstehenden Straße erforderlich. Da die anderen Straßen des Wohngebietes ebenfalls nach Vogelarten benannt worden waren, schlug die Stadtverwaltung eine weitere Vogelart vor.[1]
Der Plachwitzer Weg wurde nach dem Ort Plachwitz benannt. Dieser Ort ist bereits vor langer Zeit zur Wüstung geworden und besteht heute nicht mehr. Die Straße führt in die ungefähre Richtung, in der Plachwitz einst lag. Wüstungen geben in Alt Olvenstedt mehreren Straßen die Namen (Ostendorfer, Lebersdorfer und Wisninger Straße).
Diese Straße wurde nach dem Himmelskörper Planet benannt. Der Weg ist die Hauptstraße durch die sogenannte Planetensiedlung. Die Straßennamen in diesem Wohngebiet sind überwiegend nach Begriffen aus der Astronomie, häufig nach Planeten, vergeben.
Platz der Volkssolidarität; Stadtteil Altstadt; PLZ 39104
Dieser Platz wurde zum Gedenken an den Volksaufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR benannt. Auf diesem Platz spielten sich während des Volksaufstandes Demonstrationen und Auseinandersetzungen ab.
Institutionen, Denkmäler und Gebäude:
Gedenktafel an den Volksaufstand vom 17. Juni 1953
Denkmal für Eike von Repgow, den Verfasser des Sachsenspiegels
Diese Straße war nach dem bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommenen Piloten der Firma Junkers & Co.Karl Plauth benannt. Diverse Straßen der Junkerssiedlung trugen Namen von verunglückten Mitarbeitern des Flugzeugherstellers Junkers.
Der Porse-Privatweg zweigt westlich von der Porsestraße ab. Das Areal wurde zwischen 1900 und 1942 bebaut. Die Identität des mutmaßlichen Namensgebers (N.N. Porse) ist ungeklärt.
Die Straße wurde durch Beschluss des Stadtrates vom 11. April 2002 nach dem Schwimm-Club SC Poseidon e. V. benannt, der 1903 durch sechs ehemalige Mitglieder des Schwimmklubs Werder gegründet wurde. Erste Trainingsanlage des dann vor allem im Jugendbereich erfolgreichen Vereins war die Pionierbadeanstalt bei der Königsbrücke in der Stromelbe. Um 1923 übernahm der Verein den auf dem nördlichen Teil der Rotehorninsel befindlichen Schanzenteich des nicht mehr genutzten Fort IX der Festung Magdeburg. Die Anlage wurde für Vereinszwecke umgebaut. Der das Fort zuvor umgebende mit Wasser gefüllte Wallgraben wurde trockengelegt. Es entstand ein Vereinshaus mit einem Kuppelbau. Die Wälle wurden mit Treppen zugänglich gemacht. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges verfiel die Anlage und wurde von den Magdeburgern noch als inoffizielle Badestelle genutzt. Anfang der 1950er Jahre wurde die Badestelle zugeschüttet. Heute befindet sich in diesem Bereich die Straße und Wohnsiedlung Großer Werder.
Im Zuge der Entstehung des neuen Baugebiets Schöppensteg waren drei Erschließungsstraßen zu benennen. Aufgrund der direkten Nachbarschaft des Gebiets zum ehemaligen Hellas-Freibad sollten die Namen an die Magdeburger Schwimmsporttradition in Gestalt Magdeburger Schwimmvereine erinnern. Neben dem Hellasweg erhielt auch der Nixeweg so seinen Namen.
Diese Straße war nach der heute zu Polen gehörenden Stadt Posen benannt. Mit der Benennung sollte der nach dem Ersten Weltkrieg von Deutschland an Polen verlorenen Stadt und Provinz gedacht werden.
Der Name Poststraße geht auf das in der Kreuzgangstraße Nr. 6 (Ecke Poststraße) seit 1668 befindliche Dienstgebäude der brandenburgischen Post zurück. Die Ost-West-Verbindung hieß ursprünglich Bläßstraße und erhielt dann den Namen Poststraße. Der Nord-Süd-Teil war bis 1699 ein Platz. Vermutlich wurde er bereits im Mittelalter als Ort für die Herbstmesse genutzt. Auch dürften die Geldwechsler hier ihren Standort gehabt haben. Ab 1699 wurde dann der Platz bebaut, wie es heißt durch kleine Leute. Die Gegend galt als Hurenwinkel und dürfte der Prostitution gedient haben. Da die Häuser Nr. 7 bis 9 des Domplatzes erst um 1720 errichtet worden, bestand eine direkte breite Verbindung zum Domplatz. 1731 wurde der Platz instand gesetzt und die Straße angelegt. Der alte Name Paradeplatz hielt sich noch bis 1807, jedoch setzte sich ab 1743 der Name Neue Poststraße durch. Neue diente dabei der Unterscheidung zur benachbarten bisherigen Poststraße. Die „Vereinigung“ beider Straßen unter dem gemeinsamen Namen Poststraße erfolgte 1808.
Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg erfolgte ein Wiederaufbau der Stadt, der sich nicht an die historisch gewachsene Stadtstruktur hielt. Der noch bestehende Teil der Straße (zwischen heutigem Landtag und Hundertwasserhaus) wurde der Kreuzgangstraße zugeschlagen, die an sich ursprünglich entlang der heutigen Arthur-Ruppin-Straße verlief. Der in Ost-West-Richtung verlaufende Teil wurde teilweise überbaut. Zum Teil verlief ein über mehrere Jahrzehnt unbenannter auf das Kloster Unser Lieben Frauen zulaufender Fußweg in etwa im Bereich dieses Teils der ehemaligen Poststraße. Am 9. November 2006 beschloss der Stadtrat im Zusammenhang mit der Benennung des Erhard-Hübener-Platzes, diesen Fußweg der Kreuzgangstraße zuzuordnen.
Die früher deutlich längere Prälatenstraße trägt ihren Namen nach dem geistlichen Würdenträger Prälat. Der Straßenteil zwischen Breitem Weg und Leiterstraße gehörte zur sogenannten Stiftsfreiheit um den Magdeburger Dom. In dieser Straße wohnten daher viele Geistliche, woraus sich der Straßenname ergab. Der jahrhundertealte Name verschwand in der Zeit der DDR auf Antrag des Stadtvorstandes der Blockpartei CDU. Am 30. Juni 1975 wurde die Straße nach dem katholischen Theologen und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus Max Josef Metzger benannt. Auf Antrag der Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen wurde mit Beschluss des Stadtrates vom 12. Mai 2005 ein zu diesem Zeitpunkt unbewohntes Teilstück der Straße in Prälatenstraße rückbenannt.
Diese Straße war nach Robert von Puttkamer, einem ehemaligen Kultusminister Preußens, benannt. Mehrere Straßen dieses Viertels trugen und tragen Namen von Personen, die sich im Bildungswesen hervorgetan hatten.
Einzelnachweise
↑Drucksache der Landeshauptstadt Magdeburg 634/05 vom 7. Dezember 2005
Strategi Solo vs Squad di Free Fire: Cara Menang Mudah!