Beim MAN TGE handelt es sich um einen auf dem VW Crafter II (7C0) basierenden Kleintransporter aus dem Volkswagenkonzern, der unter der Konzernmarke MAN vertrieben wird. Er wird ebenso wie der Crafter seit April 2017 im Werk Września in Polen gefertigt. MAN präsentierte ihn auf der IAA für Nutzfahrzeuge 2016 in Hannover.[1]
Der TGE unterscheidet sich nur geringfügig vom VW Crafter II (Badge-Engineering). Der Kühlergrill hat eine breite statt zwei Querstreben, die Heckflügeltür
ein MAN-Logo statt des VW-Logos und die Typenbezeichnung steht auf den vorderen Kotflügeln.[2] An der rechten Hecktür ist der Schriftzug der Wortmarke des Herstellers. Auch auf der Lenkradabdeckung findet sich ein MAN-Zeichen.[3]
Vertriebsstruktur und Wartung
Der Vertrieb des TGE erfolgt nicht durch die Niederlassungen, sondern durch MAN-Außendienstmitarbeiter. Für die Wartung und Reparatur ist das MAN-Werkstättennetz zuständig.[2]
Antrieb
Dieselmotoren
Eingebaut werden Turbodieselmotoren aus der Baureihe „EA288 Nutz“ mit 2,0 Litern Hubraum und Commonrail-Direkteinspritzung. Die vier Leistungsstufen sind 75 kW, 90 kW (später erhältlich), 103 kW und 130 kW. Die Leistung findet sich (nach dem üblichen MAN-Schema) umgerechnet auf PS in der Modellbezeichnung wieder. Die Motoren sind vorn eingebaut.
Elektromotor
Der rein elektrisch angetriebene MAN eTGE wurde im März 2018 präsentiert und sollte ab Juli 2018 in Serie produziert werden. Es können bis zu 1700 Kilogramm zugeladen werden. Die maximale Leistung seines permanent erregtenSynchronmotors beträgt 100 kW, das maximale Drehmoment über den gesamten Drehzahlbereich 290 Nm. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 90 km/h abgeregelt, der Kaufpreis beträgt rund 69.500 Euro (Stand 2018).[4]
Kraftübertragung (Dieselmotor)
Die meisten Motoren sind standardmäßig mit einem manuell geschalteten Sechsgang-Getriebe verbunden und treiben die Vorderräder an. Bestimmte Modelle sind auch mit einem Achtstufen-Wandler-Automatikgetriebe[5] verfügbar. Ab 90 kW gibt es auch Versionen mit Hinterrad- und Allradantrieb. Der Motor ist bei Versionen mit Vorderrad- und Allradantrieb quer zur Fahrtrichtung eingebaut, bei Versionen mit Hinterradantrieb längs.[6]
Varianten
Modelljahr 2017 Österreich
TGE
Radstand (mm)
Länge
Kasten ND
Kasten-Hochdach HD
Fahrgestell
Fahrgestell mit Doppelkabine
2.100
3640
Standard ST
x
x
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2.140
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2.180
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3.100
3640
Standard ST
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3.140
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3.180
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3.100
4490
Lang LA
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3.140
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3.180
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x
Anmerkungen:
Stand: Februar 2017
ST
„Standard“ bedeutet 5986 mm für die Kastenversionen und 5996 mm für die Fahrgestellversionen.[7]
LA
„Lang“ bedeutet 6836 mm für die Kastenversionen bzw. 6846 mm für die Fahrgestellversionen.[7]
ND
Die Höhe der Versionen mit „Normaldach“ beträgt 2355 mm mit Einfachbereifung und 2390 mm mit Zwillingsbereifung.[5]
HD
Die Höhe der Versionen mit „Hochdach“ beträgt 2590 mm mit Einfachbereifung und 2625 mm mit Zwillingsbereifung.[5]
Modelljahr 2018 Schweiz
TGE
Radstand (mm)
Länge
Kasten ND
Kasten-Hochdach HD
Kasten-Superhochdach SHD
Fahrgestell
Fahrgestell mit Doppelkabine
2.100
3640
Standard ST
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2.140
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2.180
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3.100
3640
Standard ST
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3.120
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3.140
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3.100
4490
Lang LA
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3.100
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Extralang EL
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3640
Standard ST
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5.120
4490
Lang LA
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5.120
4490
Extralang EL
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5.180
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Anmerkungen:
Stand: September 2017
ST
„Standard“ bedeutet 5986 mm für die Kastenversionen, 5996 mm für die Fahrgestellversionen mit Einzelbereifung bzw. 5968 mm für die Fahrgestellversionen mit Zwillingsbereifung.[8]
LA
„Lang“ bedeutet 6836 mm für die Kastenversionen, 6846 mm für die Fahrgestellversionen mit Einzelbereifung bzw. 6818 mm für die Fahrgestellversionen mit Zwillingsbereifung.[8]
EL
„Extralang“ bedeutet 7391 mm für die Kastenversionen bzw. 7211 mm für die Fahrgestellversionen.[8]
ND
Die Höhe der Versionen mit „Normaldach“ beträgt 2355 mm mit Einfachbereifung und 2390 mm mit Zwillingsbereifung.[8]
HD
Die Höhe der Versionen mit „Hochdach“ beträgt 2590 mm mit Einfachbereifung und 2625 mm mit Zwillingsbereifung.[8]
SHD
Die Höhe der Versionen mit „Superhochdach“ beträgt 2798 mm mit Einfachbereifung, 2830 mm mit Zwillingsbereifung und 2835 mm mit Zwillingsbereifung + extralangem Radstand.[8]
Busvariante
Obwohl es noch keine Serienversion einer speziellen Busversion gibt, wurde eine neunsitzige Sondervariante durch eine auf Busumbauten spezialisierte Abteilung von MAN aufgebaut. Diese hat auf Schienen verschiebbare Einzelsitze im Fahrgastraum. Die seitliche Schiebetür wird elektrisch betätigt.[9]
Offroad-Umbaukit von Seikel
Seikel, ein Unternehmen das Offroad-Umbauten durchführt, produziert ein Nachrüstpaket zur Erhöhung der Geländegängigkeit des TGE 3.140 4×4 bzw. des TGE 3.180 4×4 bestehend aus
Höherlegungsfahrwerk
Geländebereifung mit den Dimensionen 255/55 R 18
Komponentenschutz aus Schutzplatten für
den Motor
den Kraftstofftank
das Hinterachsdifferential
die Hinterachsstoßdämpfer
Schwellerschutzverkleidungen (für den Standardradstand)
Distanzstücke für die Blattfeder an der Hinterachse
geänderte Stoßdämpfer vorn
Die Höherlegung beträgt ca. 50 Millimeter, wobei 30 Millimeter auf das geänderte Fahrwerk und 20 Millimeter auf die Reifen zurückführbar sind.[10]
Wohnmobilprototypen
Ebenso wie die Busvariante wurden auch zwei Prototypen zur Nutzung des TGE als Wohnmobil von der auf Busumbauten spezialisierte Abteilung aufgebaut. Beide haben eine Beklebung mit „Zebrastreifen“ auf den Blechpanelen, werden von Bi-Turbodieselmotoren mit 130 kW angetrieben und bauen auf Standardradstandversionen mit Hochdach auf. Prototyp 1 enthält eine herausnehmbare Wohnausstattung und Prototyp 2 eine fest eingebaute. Eine Öffentlichkeitspräsentation war im Rahmen der Caravan, Motor und Touristik 2018 in Stuttgart geplant.[11]
Der Kraftstoffbehälter fasst 75 Liter. Der Tank für die zur Abgasnachbehandlung notwendige Harnstofflösung „AdBlue“ hat ein Fassungsvermögen von 18 Litern.
Insassensicherheitssysteme
Passive Sicherheit
Serienmäßig ist nur ein Airbag für den Fahrer im Fahrzeug. Weitere Airbags sind in Paketen mit Mehrpreis erhältlich.
Im ersten Produktionsjahr des TGE wurden 3891 Fahrzeuge gefertigt, dies entspricht in etwa einem Zehntel der im selben Zeitraum produzierten VW Crafter II (7C0) mit 36.348 Stück.[12]
↑Elfriede Munsch: Jetzt kommt auch der Bus. In: Firmenauto. EuroTransportMedia Verlags- und Veranstaltungs-GmbH, 10. Oktober 2017, abgerufen am 29. Oktober 2017.