Das M100 Sanssouci Colloquium ist ein internationales Medientreffen, das seit 2005 einmal im Jahr in den Schlössern und Gärten der Stadt Potsdam stattfindet. Im Rahmen des Treffens wird der M100 Media Award vergeben.
Das Colloquium wurde 2005 im Rahmen der Bewerbung Potsdams zur Europäischen Kulturhauptstadt initiiert. Es lädt jährlich Journalistinnen und Journalisten traditioneller, etablierter und junger, unabhängiger, demokratischer Medien aus ganz Europa und darüber hinaus nach Potsdam ein, um gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Wissenschaft über aktuelle gesellschaftspolitische Entwicklungen und Strömungen und die Rolle und den Einfluss der Medien in internationalen Angelegenheiten zu diskutieren. Ziel ist es, den Dialog untereinander zu intensivieren, das gegenseitige Verständnis zu fördern, die Rolle und den Einfluss der Medien in internationalen Angelegenheiten zu untersuchen sowie neue, konstruktive Wege der Zusammenarbeit auszuloten uns Demokratie, Meinungs- und Pressefreiheit in Deutschland, Europa und der Welt zu stärken. Als moderner Ost-West Brückenbauer fördert das M100 Sanssouci Colloquium Medienbeziehungen und deckt Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten in den Aufgaben der Medien verschiedener Kulturen und Regionen auf.
M100 ist eine Veranstaltung der Landeshauptstadt Potsdam und des Vereins Potsdam Media International e. V. und findet meistens Anfang September in den historischen Gebäuden des UNESCO-Welterbes in Potsdam statt, wie zum Beispiel der Orangerie des Orangerieschlosses Sanssouci oder dem Schlosstheater des Neuen Palais statt.
Anlässlich des M100 Sanssouci Colloquiums wird im Rahmen eines Gala-Abends der M100 Media Award verliehen. Der symbolische und undotierte Preis versteht sich als „Preis der europäischen Presse“. Als Jury fungiert der M100-Beirat. Ausgezeichnet werden Persönlichkeiten, die in Europa und der Welt „Fußspuren“ hinterlassen und sich für Verdienste um den Schutz der freien Meinungsäußerung und die Vertiefung der Demokratie verdient gemacht haben.
2013: Erdem Gündüz, türkischer Tänzer und Choreograph, der „Standing Man“ vom Taksim-Platz[10][11]
2014: Vitali Klitschko, ehemaliger Profiboxer und Bürgermeister von Kiew[12][1][13]. Die Hauptrede des Abends hielt der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, die Laudatio auf Vitali Klitschko hielt der österreichische Außenminister Sebastian Kurz / Sonderpreis: YanukovychLeaks, ukrainische Aktivistengruppe. Die Laudatio hielt der Geschäftsführende Direktor des International Forum for Democratic Studies am National Endowment for Democracy in Washington, D.C., Christopher Walker.
2023: die iranische „Women, Life, Freedom“-Bewegung, die in ihrer Heimat gegen Unterdrückung und für Freiheit und Menschenrechte protestiert. Den Preis nimmt stellvertretend für die Bewegung die iranische Frauenrechtsaktivistin Shima Babaei entgegen.[25]
M100 Young European Journalists Workshop
Dem Colloquium vorgeschaltet ist der mehrtägige M100 Young European Journalists Workshop (M100YEJ) für Nachwuchsjournalisten aus ganz Europa. Jedes Jahr werden etwa 25 Nachwuchsjournalistinnen und -journalisten zwischen 20 und 30 Jahren aus ganz Europa, inklusive den Ländern der Östlichen Partnerschaft nach einem Bewerbungsverfahren zur Teilnahme an dem kostenlosen Workshop ausgewählt. Die Themen sind vielfältig und reichen von investigativem Journalismus über die Rolle von Journalisten in der Zukunft, den Dialog zwischen den Kulturen, wie man junge Leute für Europa und Politik interessiert bis hin zur Krisenberichterstattung oder den journalistischen Umgang mit Desinformation. Impulse für die einzelnen Module kommen von renommierten Expertinnen und Experten aus ganz Europa.
Neben der Vermittlung von praktischem und theoretischem Wissen journalistischer Arbeit ist eine nachhaltige Vernetzung zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern angestrebt. Als Ost-West-Brückenbauer bietet der M100YEJ den Teilnehmern Einblicke und Erfahrungen aus unterschiedlichen geografischen und kulturellen Perspektiven und die Möglichkeit, unterschiedliche Bedingungen und Herausforderungen für Journalismus in verschiedenen politischen und sozialen Systemen kennenzulernen. Abschluss des Workshops ist die Teilnahme am M100 Sanssouci Colloquium, bei dem die Ergebnisse des Seminars vorgestellt werden.[26]
↑Hans-Dietrich Genscher eröffnete am 17. September das M100 Sanssouci Colloquium in Potsdam. (PDF-Datei) m100potsdam.org, 17. August 2015, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 7. September 2015.@1@2Vorlage:Toter Link/www.m100potsdam.org (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
↑Claudia Reinhard: Journalismus in Ungarn: Man darf nicht stumm bleiben. In: FAZ.NET. ISSN0174-4909 (faz.net [abgerufen am 24. Oktober 2022]).
↑M100-Medienpreis für ukrainisches Volk: Wladimir Klitschko nimmt Auszeichnung in Potsdam entgegen. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 24. Oktober 2022]).