Das von 1926 bis 1928 von Richard Schachner und Hans Grässel erbaute Gebäude hat eine Fassade mit Risaliten, Erkern und Gurtgesimsen. Wegen des schmalen Grundstücks wurde es als erstes Krankenhaus in Deutschland als Hochhausscheibe mit sieben Vollgeschossen und einem Halbgeschoss errichtet und wurde so zum Vorbild für die weitere Krankenhausarchitektur. Zusammen mit der Frauenklinik an der Maistraße und dem Pathologischen Institut stammt die Dermatologische Klinik aus einer Phase der Erweiterung des Klinikviertels nach Süden auf der 1909 freigewordene Fläche des ersten Gaswerks in München. Das Krankenhausgebäude steht unter Denkmalschutz.[2][3]
Im Krankenhausgebäude an der Thalkirchner Straße befinden sich derzeit zwei dermatologische Fachkliniken. Die Klinik I ist, was die stationäre Behandlung angeht, ein städtisches Krankenhaus (ehemals Klinik für Haut- und Geschlechtskrankheiten), und verfügt über eine von der Ludwig-Maximilians-Universität München betriebene Ambulanz, die als Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie bezeichnet wird. Im Zuge der Restrukturierung der München Klinik Schwabing wurde 2015 die in Schwabing ansässige dermatologische Klinik in die Thalkirchner Straße verlegt und bildet die Klinik II. Sie ist sowohl mit stationärer als auch mit ambulanter Patientenversorgung ein Teil der städtischen München Klinik. Ab 2022 ist geplant, die Krankenversorgung in der Thalkirchner Straße einzustellen, beide Kliniken nach Schwabing zu verlegen und zu vereinen.[4][5]
Gegenüber an der Thalkirchner Straße liegt der Alte Südfriedhof.
Im Jahr 2015 wurden 6.684 vollstationäre, 11.755 teilstationäre sowie 700 ambulante Patienten behandelt.[1] Nach eigener Aussage (2020) ist es die größte Hautklinik Europas.[6]
Bis 1993 wurde das Klinikum als Regiebetrieb der Landeshauptstadt München geführt. Dann wurde es in einen Eigenbetrieb umgewandelt und ging 2005 im Städtischen Klinikum München auf. Mit der Umstellung des städtischen Klinikverbunds auf ein neues Erscheinungsbild am 16. Oktober 2018 änderte sich auch der Name des Klinikums Thalkirchner Straße in München Klinik Thalkirchner Straße.[7]
Forschung
Als Universitätsklinikum ist die Klinik Thalkirchner Straße in Forschungsprojekte der Medizinischen Fakultät der LMU eingebunden. 2007 liefen Programme zur
Untersuchung der Immunmechanismen bei der Entstehung der Psoriasis
Erreger-Wirts-Beziehung bei lokalisierten Kandidosen
Entwicklung von neuartigen Arzneistoffen und Arzneistoffträgersystemen für Erreger-bedingte und nicht Erreger-bedingte entzündliche Hautkrankheiten
Bedeutung unterschiedlicher UV-Wellenlängenbereiche für die Entstehung von malignen Melanomen und anderen Hauttumoren
Allergologische und immunologische Aspekte von Unverträglichkeitsreaktionen auf Biomaterialien
Analyse molekularer Marker bei Patienten mit malignen Melanomen
↑Denis A. Chevalley, Tmm Wesky: Denkmäler in Bayern, Landeshauptstadt München, Südwest, Band 2, Karl Lipp Verlag, München 2004, ISBN 3-87490-584-5, Seite 620 f.