Ihre Mutter, die Volksliedsammlerin Ilona Farkas, war Schülerin von Zoltán Kodály. Márta Sebestyén soll schon im frühen Kindesalter alles, was sie hörte, nachgesungen haben, bereits bevor sie sprechen konnte. Im Alter von sechs Jahren wurde schon eine Schallplatte mit ihr aufgenommen. Nach dem Abschluss eines Budapester Gymnasiums wurde sie an die Budapester Kunstakademie aufgenommen, sie gab das Studium aber 1975 auf, um mehr Zeit für das Singen zu haben.
In Ungarn ist sie allgemein sehr bekannt und aufgrund ihres unermüdlichen und engagierten Einsatzes um die Bewahrung des ungarischen Volksliedgutes hoch geachtet. Um die alten Lieder und Weisen ihrer Heimat vor dem Vergessen zu bewahren, unternahm sie zahlreiche Forschungsreisen, ließ sich von alten Leuten vorsingen, nahm dies auf oder schrieb es dann in Notenform nieder.
Zum Weltmusik-Projekt Big Blue Ball von Peter Gabriel und Karl Wallinger leistete Márta Sebestyén einen Beitrag mit dem auch von ihr komponierten Song River. Sie wirkte auch als Sängerin und Musikerin an den Aufnahmen des Kompilations-Albums mit, das in den Sommern der Jahre 1991, 1992 und 1995 in den Real World Studios aufgenommen wurde und 2008 erschien.[1]
International bekannt wurde sie durch das Vokal-Lied Szerelem, szerelem („Liebe, Liebe“), ein ungarisches Volkslied, das sie im Titellied des Films Der englische Patient sang. Im Film kommt es als „historische“ Grammophonaufnahme vor, wofür das Stück mit künstlichen Kratzer-Geräuschen überdeckt wurde.
Auf dem mit einem Grammy preisgekrönte Album Bohème von Deep Forest ist sie mit der Ballade Marta’s Song zu hören.
Sie ist geschieden und hat zwei Söhne.
Preise
1984: Sängerin des Jahres
1994: Offizier des Verdienstordens der Republik Ungarn