Lumino liegt am Eingang des Misox (it. Val Mesolcina). Talaufwärts kommt man zum San-Bernardino-Pass. Die Gemeinde ist fast vollständig von Graubündner Kantonsgebiet umschlossen. Sie wird von der Moesa durchflossen. Von Lumino führt eine Seilbahn auf die Monti Savorù (1000–1300 m). In Lumino befand sich eine Haltestelle der SEFT/Ferrovia Mesolcinese.
Geschichte
Das Dorf wurde urkundlich erstmals 1168 als locus Lugomini erwähnt. Lumino war 1168 bereits
eine vicinìa, mit Einschluss von Castione. Der Bischof von Como besass dort Grundstücke, mit denen die Brüder Besozzo von Locarno belehnt waren. Der Zehnten, Eigentum des Kapitels der Stiftskirche San Pietro von Bellinzona, wurde 1244 der Gemeinde verliehen. Zwischen dieser und dem Kapitel entstanden seinetwegen lange Streitigkeiten, die 1466
durch ein Übereinkommen beendet wurden. Lumino hatte auch mehrere Grenzstreitigkeiten mit seinen Nachbarn,
u. a. mit San Vittore und Roveredo, mit denen sich die Gerichte von Bellinzona und Kanton Graubünden zu befassen hatten. Nach mehreren Schlichtungen wurde der seit dem 15. Jahrhundert andauernde Streit durch ein 1776 angenommenes Übereinkommen endgültig beigelegt. Castione trennte sich von Lumino 1599 auf unbekannte Dauer und endgültig 1818, in welchem Jahre es mit Arbedo vereinigt wurde. Schon 1583 bildete Lumino eine eigene Kirchgemeinde; Castione trennte sich 1626 davon ab.
Marco Mades (* 1517 in Lumino; † 1587 in Rom), Bildhauer und Architekt, Autor des Palazzo del Commendatore dell’Arcispedale dell’Ordine del Santo Spirito in Sassia bei San Pietro und der Kirche Sant’Onofrio al Gianicolo, wo er begraben ist[12][13]
Werner Carobbio (1936–2023), Politiker (SP), wohnte in Lumino, Vater von Marina Carobbio Guscetti
Marina Carobbio Guscetti (* 1966), Politikerin (SP), wohnt in Lumino, Tochter von Werner Carobbio
Paolo Pronzini (* 1944 in Lumino; † 9. Oktober 2019 ebenda), Lehrer, ehemaliger Gemeindepräsident von Lumino und Rektor der Mittelschule
Wilma Ghidossi-Genasci (* 4. März 1957 in Valle (Airolo)), Künstlerin, Bildhauerin und Mosaikerin, wirkte im Atelier Ghido in Lumino[14]
Marco de Gottardi: Cenni storici su Lumino Castione e Monticello. Arti Grafiche Bernasconi & Co., Agno 1980.
Virgilio Gilardoni: Inventario delle cose d’arte e di antichità. Edizioni dello Stato. Bellinzona 1955, S. 223–232; Idem: Il Romanico. Catalogo dei monumenti nella Repubblica e Cantone del Ticino. La Vesconta, Casagrande S.A., Bellinzona 1967, S. 396.
Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, S. 17, 60, 61, 62, 491, 513.
Johann Rudolf Rahn: I monumenti artistici del medio evo nel Cantone Ticino. Tipo-Litografia di Carlo Salvioni, Bellinzona 1894, S. 194.