Ab ihrem achten Lebensjahr wuchs Luise Cooper in Borstel im Alten Land auf, wo ihr Vater Carl Ferdinand Cooper eine Pastorenstelle innehatte. Das häufig kränkelnde Mädchen wurde zu Hause vom Vater unterrichtet. Angeregt durch den streitbaren Vater und die Erzählungen ihres englischen Großvaters Samuel Cooper, der als Arzt und Kaufmann die Welt bereist hatte, entschied sie sich für ein Leben im Missionsdienst.
Am 21. April 1884 wurde Luise Cooper von der Berliner Mission nach Hongkong gesandt, nachdem sie zuvor vergeblich versucht hatte, als Missionarin nach Afrika zu gelangen. Ihr Einsatz in China galt blinden Mädchen. Mädchen wurden in China ohnehin als Menschen zweiter Klasse angesehen; waren sie zusätzlich noch behindert, wurden sie oft schon als Säuglinge getötet oder aus den Familien ausgestoßen. Schon zwei Jahre später musste sie allerdings wegen einer schweren Erkrankung diese Arbeit aufgeben und nach Deutschland zurückkehren. Ihre Arbeit vor Ort wurde von Martha Postler übernommen. Das Schicksal der Mädchen ließ aber auch Luise Cooper nicht los, und sie setzte sich fortan in zahlreichen Schriften und Aufrufen für die blinden Mädchen in China ein. 1890 gründete sie in Hildesheim den Frauenmissionsverein. Bis 1926 war sie Vorsteherin der Hildesheimer Blindenmission.
Die Louise-Cooper-Straße in Hildesheim ist nach ihr benannt.
Gisela und Gerhard Schulte (Hrsg.): Frauen tragen die Hälfte des Himmels. Hervorragende Frauen in der Arbeit der Hildesheimer Blindenmission. Aus dem Leben von Louise Cooper, Martha Postler und Wong Bo Oi. Festgabe zum 110jährigen Bestehen der Hildesheimer Blindenmission. Hildesheim 2000.
Franziska Felsch: „Bekannteste Altländerin“ und ihre Blindenmission. In: Allgemeiner Haushaltungs-Kalender 2012, Zeitungsverlag Krause, Stade, S. 73 ff.
Einzelnachweise
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Ingeborg Borchers: Oppeln Ein Marsch-, Moor- und Geestdorf im Elbe-Weser-Dreieck. 700 Jahre Oppeln 1301-2001. Hrsg.: Kapellengemeinde Oppeln. Books on Demand GmbH, Oppeln 2001, ISBN 3-8311-0842-0, S.136.