Luigi Arditi wirkte als Theaterkapellmeister an italienischen Bühnen, aber auch in Havanna, New York, Konstantinopel und London (1858), Wien (1876–1878) und Sankt Petersburg (1871–73). Er machte auch mit einer eigenen Operntruppe Gastspielreisen in Deutschland, ließ sich aber schließlich in London dauerhaft nieder.
Werke
Von seinen Kompositionen wurde zunächst die Oper »Der Spion« (1856) bekannt, verschwand aber bald wieder von den Bühnen, gehalten hat sich vor allem der Gesangswalzer »Il bacio« (»Kußwalzer«). Eine regelrechte Renaissance ist ihm wohl nicht beschert, aber einige seiner Salonlieder sind in den letzten Jahren auf verschiedenen CDs erschienen. Die Idee, Tänze zu „singen“, dürfte zwar nicht von ihm stammen, er hat sie aber im 19. Jahrhundert durch seine Kompositionen so populär gemacht, dass er damit eine Art Urvater der Tanzoperette und des Musicals wurde.
Arditi legte Wert darauf, dass seine Tänze wirklich „zweifunktional“ waren, das heißt, sie mussten sich wirklich sowohl singen als auch tanzen lassen.
Sein Lied „Inno Turco“ (Türkisches Lied, auf Türkisch: türk kasidesi) spielte er im Jahre 1867 speziell zu Ehren des Staatsbesuches von Sultan Abdülaziz im Crystal Palace in London.[1]