Während seiner Lehre zum Steinmetz wurde Suthaus’ Gesangstalent entdeckt. Er erhielt daraufhin mit 17 Jahren die Möglichkeit, zunächst neben seiner Lehre an der Kölner Musikhochschule zu studieren, wo ihn sein Lehrer Julius Lenz anfänglich für einen Bariton hielt, sich aber von Suthaus überzeugen ließ und ihn dann doch zum Tenor ausbildete.
Auf der Rückfahrt von einem Wagner-Gastspiel in Brüssel hatte Suthaus Ende Oktober 1960 auf der Autobahn bei Rinteln einen schweren Autounfall[2], dessen Folgen seine Karriere beendeten.
Ludwig Suthaus starb im September 1971 im Alter von 64 Jahren in seiner Wahlheimat Berlin. Sein Grab befindet sich auf dem landeseigenen Friedhof Heerstraße in Berlin-Westend (Grablage: II-Ur 3-124).[3]
Suthaus ist der Großonkel des Kirchenmusikers und Konzertorganisten Hans-Joachim Schüttke.[4]
Bedeutung
Ludwig Suthaus' Stimme besaß weder den metallischen Glanz noch die vokale Energie eines Lauritz Melchior, sondern hatte einen eher weichen, melancholischen, etwas gaumigen Klang. Deshalb stand er während seiner Karriere im Schatten nicht nur des Dänen, sondern häufig auch anderer Tenöre mit mächtigeren Stimmen wie Günther Treptow, Max Lorenz, Bernd Aldenhoff oder Ramón Vinay.
Aus der Rückschau übertrifft er diese vier an Stimmkultur, Intensität und Phrasierungsfähigkeit. Deshalb gilt er bis heute – neben Melchior und Jon Vickers – als einer der eindringlichsten Darsteller insbesondere des Tristan.