Ursprünglich war Louveciennes ein kleines Dorf am Ufer der Seine mit Obst- und Weinbau. Im 17. Jahrhundert wurde nach der Verlegung des Hofes von Ludwig XIV. nach Versailles das Aquädukt von Louveciennes gebaut. Louveciennes hieß damals Luciennes, im 18. Jahrhundert wurde es Louvetienne genannt. Im 19. Jahrhundert wurde das Dorf durch seine Maler bekannt, z. B. Pissarro und Sisley. Seit der Bahnanbindung an Paris wurden vermehrt Landsitze und Zweitwohnungen bezogen. In den letzten Jahrzehnten entwickelte sich Louveciennes zum Wohnort für gut situierte, in Paris arbeitende Pendler.
1951 wurde in Louveciennes das Hauptquartier der NATO SHAPE (Supreme Headquarters Allied Powers Europe) eröffnet. Nach dem Austritt Frankreichs aus der NATO bezog 1961 die Firma CII, später Bull, die Gebäude bis 2004.[1]
Château de VoisinsChâteau du Pont
Wappen
Das Wappen stellt zwei nebeneinander laufende Wölfe in Silber auf blauem Grund sowie drei Lilien in Gold auf rotem Grund dar.
Mehrere Schlösser aus dem 17. und 18. Jahrhundert (Schloss Voisins, Schloss der Madame du Barry, Château du Pont, Château du Parc, Château des Sources) befinden sich sämtlich in Firmen- oder Privatbesitz.
PKW: Autobahn A 13, dann RN 186 Richtung Norden (Port-Marly, Saint-Germain-en-Laye). In Ost-West-Richtung wird die Gemeinde von der D 102 (route départementale) durchquert.
Persönlichkeiten mit Wohnsitz in Louveciennes waren
Madame du Barry (1743–1793), Maitresse von Ludwig XV., lebte im Pavillon des Eaux und erweiterte ihn zum Schloss.
Élisabeth Vigée-Lebrun (1755–1842), bekannt durch ihre Frauenporträts, kaufte 1809 ein großes Landhaus in Louveciennes und wohnte abwechselnd dort und in Paris, bis ihr Landhaus 1814 durch die preußische Armee während der Befreiungskriege besetzt wurde. Sie starb in Paris und wurde in Louveciennes begraben.
Camille Pissarro (1830–1903), der zahlreiche Gemälde von Louveciennes malte.
Anaïs Nin (1903–1977), die spanisch-kubanische Autorin lebte von 1929 bis 1940 mit ihrem Mann Hugh Guiler in Louveciennes. In der gemeinsamen Villa hatte sie unter anderem eine Affäre mit Henry Miller. Sie verließ Frankreich aufgrund des Krieges.
Le Patrimoine des Communes des Yvelines. Flohic Editions, Band 1, Paris 2000, ISBN 2-84234-070-1, S. 435–449.
Einzelnachweise
↑Louveciennes. In: Fédération des Equipes Bull. 2022, abgerufen am 13. Mai 2023 (französisch).
↑Le paysage est peint depuis l'actuelle avenue Saint-Martin, face à l'entrée du château de Voisins (derrière la charette). Il s'agit bien sûr du château actuel reconstruit en 1820.(Die Landschaft ist von der heutigen Avenue Saint-Martin aus gemalt worden, gegenüber dem Eingang zum Schloss Voisins (hinter dem Karren). Es handelt sich zweifellos um das jetzige Schloss, das 1820 wieder aufgebaut wurde.)