Kaim war das sechste Kind des aus Teuschnitz stammenden Schneidermeisters Heinrich Kaim, der 1799 das Bürgerrecht von Kronach erhalten hatte, und der Schneidertochter Katharina Kaim, geb. Hemmerlein.[1] Er erlernte zunächst in Bamberg das Maurerhandwerk bei Meister Leidl und besuchte die städtische Zeichenschule unter Martin von Reider. 1830 bis 1838 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste München.[2] Anschließend kehrte er in seine Geburtsstadt Kronach zurück. Dort heiratete er die Münchnerin Franziska, geb. Bach.[3]
Kaim war als Kunstmaler (Ölbilder, Aquarelle) und Restaurator tätig.[2] Er leitete die von 1846 bis zu seinem Tod existierende Volkszeichnungsschule in Kronach, zu deren Besuch die Handwerkslehrlinge verpflichtet waren.[3] Zudem unterrichtete er von 1879 bis 1885 als Hilfslehrer für Zeichnen an der neu eröffneten königlichen Realschule in Kronach und parallel dazu von 1880 bis 1885 als Zeichenlehrer an der Präparandenschule.[4]
Kaim starb 1885 im Alter von 72 Jahren in Kronach und wurde auf dem dortigen Friedhof begraben.
1886 veranstaltete die Kronacher Realschule eine Ausstellung des künstlerischen Nachlasses von Kaim und eine anschließende Versteigerung seiner noch im Besitz der Witwe befindlichen Werke. 1936 fand eine ihm gewidmete Ausstellung in Kronach statt.[5] Anlässlich seines 200. Geburtstages organisierten die Stadt Kronach und die Bürgerstiftung „Historisches Kronach“ 2014 eine Sonderausstellung unter dem Titel „Lorenz Kaim – Ein Maler und seine Stadt“, bei der rund 100 seiner Arbeiten in der Festung Rosenberg gezeigt wurden.[6]
1983 wurde die Lorenz-Kaim-Schule nach ihm benannt, eine Berufsschule in Kronach.[3] Außerdem erinnert dort die Lorenz-Kaim-Straße an ihn.
Werke (Auswahl)
1837: Kronacher Schwedensturm
1842: Stadtbild, Kronach
1845: Altarblatt Kreuzkapelle, Kronach
1855: Bildnis eines Zielers der Schützengesellschaft, Schießhaus Kronach
Franz August Bauer, Lorenz Kaim, Hans Nikolaus Zitter: Der Patriotismus der Stadt Kronach im dreißigjährigen Kriege: dargestellt in Denk- und Ehren-Reden nebst der Original Chronik, einigen Gedichten und vier Stahlstichen, Bamberg, Züberlein, 1846[8]