Loimanns

Loimanns (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Loimanns
Loimanns (Österreich)
Loimanns (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Gmünd (GD), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Gmünd in Niederösterreich
Pol. Gemeinde Litschau
Koordinaten 48° 56′ 5″ N, 15° 4′ 9″ OKoordinaten: 48° 56′ 5″ N, 15° 4′ 9″ Of1
Höhe 586 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 134 (1. Jän. 2024)
Fläche d. KG 5,45 km²
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 03672
Katastralgemeinde-Nummer 07118
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
134

BW

Gehörlosenkapelle in Loimanns, erbaut 1979

Loimanns ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Gemeinde Litschau im Bezirk Gmünd in Niederösterreich mit 134 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).[1]

Geografie

Das Dorf liegt südöstlich von Litschau an der Landesstraße L63 und wird vom Föhrenbach entwässert. Zur Ortschaft zählt auch die Streusiedlung Kibitzhäuser im Südwesten. Am 1. April 2020 umfasste die Ortschaft 92 Adressen.[2]

Geschichte

Loimanns zählte über viele Jahrhunderte zur Herrschaft Litschau.[3] Die ansässigen Bauern ernteten Korn, Hafer, Kraut, Rüben und Flachs, berichtete Schweickhardt. Das Vieh wurde bis nach Heidenreichstein verkauft und auch die Weberei war nicht unbedeutend. Im Jahr 1822 wurde der Ort als Dorf mit 22 Häusern genannt, das nach Litschau eingepfarrt war, wohin auch die Kinder eingeschult wurden. Die Herrschaft Litschau besaß die Ortsobrigkeit, übte die Landgerichtsbarkeit aus, besorgte die Konskription und hatte die Grundherrschaft inne.[4]

Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Loimanns ein Fischhändler, zwei Gastwirte, zwei Gemischtwarenhändler und mehrere Landwirte ansässig.[5] Im Zuge der Niederösterreichischen Kommunalstrukturverbesserung trat die damalige Ortsgemeinde Loimanns per 1. Jänner 1969 der Stadtgemeinde Litschau bei.[6]

Siedlungsentwicklung

1590/91 zählte Loimanns 15 untertänige Häuser; im Jahr 1751 gab es 18 untertänige Häuser.[7]

Zum Jahreswechsel 1979/1980 befanden sich in der Katastralgemeinde Loimanns insgesamt 95 Bauflächen mit 32.143 m² und 48 Gärten auf 8.753 m², 1989/1990 waren es 120 Bauflächen. 1999/2000 war die Zahl der Bauflächen auf 341 angewachsen und 2009/2010 waren es 148 Gebäude auf 327 Bauflächen.[8]

Landwirtschaft

Die Katastralgemeinde ist landwirtschaftlich geprägt. 327 Hektar wurden zum Jahreswechsel 1979/1980 landwirtschaftlich genutzt und 203 Hektar waren forstwirtschaftlich geführte Waldflächen. 1999/2000 wurde auf 3,01 Hektar Landwirtschaft betrieben und 2,15 Hektar waren als forstwirtschaftlich genutzte Flächen ausgewiesen. Ende 2018 waren 2,95 Hektar als landwirtschaftliche Flächen genutzt und Forstwirtschaft wurde auf 2,17 Hektar betrieben.[8] Die durchschnittliche Bodenklimazahl von Loimanns beträgt 19,1 (Stand 2010).

Literatur

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel Ober-Manhardsberg. 6 von 34 Bänden. 3. Band: Stift Zwettl bis Gars. Wallishauser, Wien 1839, S. 262 (LoimannsInternet Archive).
  • Karl Bertel und Heinrich Rauscher: Zins- und Dienstbuch der Grafschaft Litschau aus dem Jahre 1369. In: Das Waldviertel. Nr. 11, 1938, S. 17–20, 31–35.
  • Stefan René Buzanich: Die Lebenswelt der dörflichen Untertanen der Kuefstein´schen Herrschaft Litschau im Spiegel der Verlassenschaftsabhandlungen der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts (Dissertation an der Universität Wien, 2020, 4 Bände).
  • Stefan René Buzanich: Die Lebenswelt der dörflichen Untertanen der Herrschaft Litschau in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Eine sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Fallstudie auf Basis von Verlassenschaftsabhandlungen. Mit 66 Abbildungen und 3 Grafiken (Schriftenreihe des Waldviertler Heimatbundes, herausgegeben von Doris Gretzel und Marlene Müllner, Band 60, Horn 2020).
  • Hermine Grabenhofer: Ortschronik Loimanns (Loimanns 1996).
  • Walter Pongratz und Paula Tomaschek: Heimatkunde des Bezirkes Gmünd. Begründet von Rupert Hauer. 3. Auflage (Gmünd 1986).
  • Helma Reiß: Die Flurnamen im Gerichtsbezirk Litschau (maschingeschriebene Dissertation an der Universität Wien, 1959).
  • Sepp Zwölfer: Die Katastralgemeinden der Großgemeinde Litschau. In: Stadtgemeinde Litschau (Hg.): 600 Jahre Stadt Litschau 1386–1986 (Litschau 1986) S. 79–83.

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  2. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Österreichisches Adressregister, Stichtagsdaten vom 1.4.2020 (online)
  3. Stefan René Buzanich: Die Lebenswelt der dörflichen Untertanen der Kuefstein´schen Herrschaft Litschau im Spiegel der Verlassenschaftsabhandlungen der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts (Dissertation an der Universität Wien, 2020, 4 Bände).
  4. Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Erster Band: A–L. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 426 (Loimans in der Google-Buchsuche).
  5. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 343
  6. Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 25. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3  MB; Inhalt PDF); abgerufen am 15. November 2024.
  7. Stefan René Buzanich: Die Lebenswelt der dörflichen Untertanen der Kuefstein´schen Herrschaft Litschau im Spiegel der Verlassenschaftsabhandlungen der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts (Dissertation an der Universität Wien, 2020, 4 Bände). S. 22.
  8. a b BEV: Regionalinformation 31.12.2018 auf bev.gv.at (online)

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