Loch ist ein Gemeindeteil des Marktes Hohenfels im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.
Geographische Lage
Die Einöde liegt im oberpfälzischen Jura der Südlichen Frankenalb ca. 2 km südwestlich von Hohenfels auf ca. 509 m ü. NHN. Nahe Erhebungen im Norden, Westen und Süden steigen bis auf 557 m ü. NHN an und lassen die Einöde wie in einem Waldloch erscheinen.
Loch ist zu erreichen über eine Gemeindeverbindungsstraße, die von der Kreisstraße NM 33 abzweigt und über den Hohenfelser Gemeindeteil Pillmannsricht zur Einöde führt und dort endet. Circa 2,5 km südlich verläuft die Bundesautobahn A 3; die nächsten Anschlussstellen (AS) sind die AS 94 Parsberg und die AS 95 Beratzhausen.
Geschichte
Loch erscheint im Salbuch der Herrschaft Hohenfels von 1494/1500 mit einer Sölde.[2] Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand Loch im Pflegamt Hohenfels nach wie vor aus nur einem Hof, und zwar von der Größe eines Achtelhofes.[3]
Im Königreich Bayern wurde im Landgericht Parsberg (später Landkreis Parsberg) aus zwölf Orten der Steuerdistrikt Raitenbuch gebildet; zu ihm gehörte auch die Einöde Loch.[4]
Mit dem zweiten bayerischen Gemeindeedikt von 1818 wurde die Ruralgemeinde Großbissendorf mit zehn Orten gebildet, darunter auch Loch.[5] Diese Gemeinde mit zuletzt neun Orten wurde zum 1. Mai 1978 nach Hohenfels eingemeindet.
Gebäude- und Einwohnerzahl
- 1838: 6 „Seelen“, 1 Haus[6]
- 1861: 6 Einwohner, 2 Gebäude[7]
- 1871: 5 Einwohner, 3 Gebäude, an Großviehbestand 1873 5 Stück Rindvieh[8]
- 1900: 8 Einwohner, 1 Wohngebäude[9]
- 1925: 10 Einwohner, 1 Wohngebäude[10]
- 1950: 12 Einwohner, 1 Wohngebäude[11]
- 1961: 7 Einwohner, 1 Wohngebäude[12]
- 1970: 7 Einwohner[13]
- 1987: 8 Einwohner, 1 Wohngebäude, 1 Wohnung[1]
Auch heute besteht Loch aus nur einem Anwesen. In ihm wird eine Schreinerei betrieben.[14] Die Felspartie südlich von Loch gilt als Klettergebiet.
Kirchliche und schulische Verhältnisse
Loch gehörte im 19./20. Jahrhundert zum Sprengel der katholischen Pfarrei Hohenfels im Bistum Regensburg.[15] Die Kinder gingen im 19. Jahrhundert und um 1900 2,5 km weit nach Hohenfels, um 1925/1960 1,5 km weit nach Raitenbuch in die katholische Schule. Heute gehört die Einöde zum Sprengel der Grundschule Hohenfels.
Literatur
- Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51: Parsberg, München 1981
Weblinks
- Loch in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 11. Februar 2022.
Einzelnachweise
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 258 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert: Gerichtsverhältnisse im Pflegamt Hohenfels vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 100 (1959), S. 155 f.
- ↑ Jehle, S. 490
- ↑ Jehle, S. 535
- ↑ Jehle, S. 542
- ↑ Lipf, S. 295
- ↑ Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 795
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 978, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 900 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 909 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 780 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 575 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 1. Mai 1978. Heft 380 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München Dezember 1978, DNB 790598426, S. 127 (Digitalisat).
- ↑ Website der Schreinerei in Loch
- ↑ Lipf, S. 295