Eigentlich wollte Lloyd Kaufman, Bruder des Horrorfilmregisseurs Charles Kaufman, lieber am Broadway arbeiten, als Filme zu produzieren. Roger CormansB-Movies faszinierten ihn jedoch, und als er die Möglichkeit hatte, einen Kurzfilm für einen befreundeten Kommilitonen zu produzieren, wuchs sein Interesse am Film immer mehr. Kaufmann kaufte sich eine Kamera, fuhr in den Tschad und verbrachte dort den Sommer. Dort drehte er einen 15-Minuten-Film über eine Schweineschlachtung. Seine Familie zeigte sich bei der Vorführung geschockt über die Bilder; Kaufmann überlegte sich, ob Schocks die Zuschauer an die Kinosessel fesseln würde.
Mit einigen Freunden drehte er einen zweiten Film (1969). Die Leute mochten den Film, und so begab sich Kaufman nach Hollywood. Er arbeitete hart, um im Abspann genannt zu werden. Außerdem sparte er, damit er seinen nächsten Film produzieren konnte: eine abendfüllende Hommage an Harold Lloyd und Charlie Chaplin. Obwohl Kaufman mit dem Film nicht zufrieden war, mochte ihn das Publikum.
Zusammen mit Oliver Stone und Frank Vitale gründete er die Produktionsfirma 15th Street Films. Sie brachten u. a. Sugar Cookies und Cry Uncle, in dem Kaufman auch selber auftrat, auf den Markt. Nachdem Stone die Produktionsfirma 1973 verlassen hatte, brachte Kaufman Michael Herz ins Team. Der erste Film, den sie gemeinsam produzierten, wurde ein Flop und ruinierte die Firma.
Kaufman und Herz gründeten 1974 Troma Studios. Schon der erste Film – The Devine Obsession von 1976 – brachte sie aus der Verlustzone. Das nächste Projekt, der Film Hot Balls (1980), konnte erst im letzten Moment an den Mann gebracht werden und wurde ebenso zu einem Erfolg. In der Folgezeit wurden Erotikkomödien produziert. Schon bald merkte Kaufman jedoch, dass es an Komödien ein Überangebot gab. Er entschied sich, Lachen und Schocken zu kombinieren und produzierte 1985 Atomic Hero.
Bis heute hat Troma über 1000 Filme produziert und wurde als Trash-Fabrik bekannt. Kaufman betätigte sich zunehmend auch als Regisseur. Seit 1980 benutzt er oftmals das Pseudonym Samuel Weil.
Filmografie (Auswahl)
DB = Drehbuchautor; P = Produzent; R = Regisseur; S = Schauspieler
1974: Haus des Todes, (Silent Night, Bloody Night) – P