Ljudmila Alexejewna lebte während der Leningrader Blockade in Leningrad. Ihr Vater Alexei Alexandrowitsch Bubnow wurde 1943 Sekretär des Leningrader Stadtexekutivkomitees. Am 31. August 1949 wurde ihr Vater im Zusammenhang mit der Leningrader Affäre verhaftet. Er wurde vom Militärkollegium des Obersten Gerichts der UdSSR am 28. Oktober 1950 zum Tode verurteilt und am 29. Oktober 1950 erschossen.[3] Ljudmila Alexejewnas Mutter war ebenfalls verhaftet worden und kam ins LagerTaischet. Ljudmila Alexejewna kam in eine Kinderarbeitskolonie in Lemberg, wo sie bis 1953 blieb. Dank der Vizechefin der Kolonie Wiktorija Nikolajewna konnte Ljudmila Alexejewna die städtische Schule besuchen und das Studium an der Universität Lemberg in der Russisch-Abteilung der Philologie-Fakultät beginnen. Nach der Rehabilitierung ihres Vaters und der Familie am 14. Mai 1954[3] wechselte sie an die Universität Leningrad (LGU).[1] 1956 heiratete sie den Dozenten des Leningrader Elektrotechnik-Instituts Wsewolod Alexandrowitsch Werbizki (1933–1998, Sohn des in der Leningrader Affäre 1950 erschossenen GeneralmajorsAlexander Dmitrijewitsch Werbizki), mit dem sie zwei Töchter hatte.[4][5]
1984–1986 war Werbizkaja Prorektor für die wissenschaftliche Arbeit der LGU und dann Erster Prorektor. Nach dem plötzlichen Tod des LGU-Rektors Stanislaw Petrowitsch Merkurjew wurde sie im Mai 1993 kommissarischer Rektor. Im April 1994 wurde sie zum Rektor der nun St. Petersburger Universität (SPbGU) gewählt und war damit die erste Rektorin dieser Universität mit Wiederwahl 1999 und 2004.[2] Sie eröffnete eine neue Fakultät für internationale Beziehungen und eine für Medizin. 1995 wurde sie zum Vollmitglied der Russischen Akademie für Bildung (RAO) gewählt. 2008 wurde sie Präsident der SPbGU und 2010 Dekan der Philologie-Fakultät. 2011 wurde sie Ehrenprofessor der SPbGU. 2013 wurde sie zur Präsidentin der RAO gewählt und von der russischen Regierung bestätigt.[6] Sie war Vizepräsident der Russischen Union der Rektoren.[7]
Werbizkaja war Vizepräsident der Kommission der UNESCO für Fragen der Frauenbildung. Sie war Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung Russki Mir.[8] Sie wirkte in diversen Kommissionen und Räten der russischen Regierung mit.
↑Татьяна Зазорина: Ректор университета Людмила Вербицкая была и моделью и политзаключенной. In: Komsomolskaja Prawda. ([1] [abgerufen am 20. Januar 2020]).