Liste litauischer Gottheiten

Diese Liste litauischer Gottheiten zählt die in der Primärliteratur vorkommenden zahlreichen Namen von Gottheiten und mythischen Wesen der litauischen Mythologie auf. Name und Funktion werden anhand der Überlieferung angegeben und allenfalls kommentiert. Rekonstruierte litauische Namensformen werden mit einem Asterisk gekennzeichnet.

Problematik litauischer Gottheiten

In den alten Quellen werden über hundert litauische Gottheiten genannt, viele nur einmal. Die Quellen stimmen nur zum Teil überein; zudem werden sie von der Forschung verschieden bewertet, was ihre Zuverlässigkeit anbelangt. Besonders zu beachten ist auch, dass frühere Autoren nicht streng zwischen den einzelnen baltischen Völkern (Letten, Litauer, Prußen) unterschieden, weshalb in den Schriften besonders häufig prußische Gottheiten genannt werden.

Während die ältere Forschung in den vielen Götternamen noch Augenblicksgottheiten oder Sondergottheiten (z. B. Hermann Usener, 1834–1905) sah, spricht die modernere Forschung von Pseudogottheiten (z. B. Haralds Biezais, 1909–1995). Die vielen falschen Namen entstanden meist aus mangelnder Sprachkenntnis und falscher Interpretation litauischer Texte. So wird vermutet, dass viele Namen in Wahrheit aus beim Volk beliebten Rätseln stammen, die von verschiedenen Chronisten fälschlicherweise als Götternamen interpretiert wurden. Besonders im Werk von Jan Łasicki kann deutlich beobachtet werden, dass falsch verstandene Passagen von Volksliedern und Sprüchen als Götternamen gedeutet wurden.

Hinzu kommt, dass selbst viele Forscher, vor allem aus dem 19. Jahrhundert, die Quellen unkritisch auswerteten und dadurch auch heute noch manchmal unechte Gottheiten nicht nur in populärwissenschaftlichen Werken auftauchen. Verstärkt wird das Problem zudem noch durch die unkritische Haltung baltischer Neuheiden (Romuva).

Eine besondere Rolle bei der Erforschung der litauischen Mythologie spielt auch die litauische Folklore, insbesondere die Dainas oder Volkslieder. Während diese früher als authentisches Material von der Forschung ausgewertet wurden, steht die heutige Forschung auch diesen nicht mehr völlig kritiklos gegenüber, zumal wenn sie jüngeren Datums sind, da diese manchmal von nationalromantischen oder neuheidnischen Personen verfasst wurden, mit der Absicht bestimmte mythische Wesen als authentisch auszuweisen. Endre Bojtár kritisiert zudem auch, dass aus einem riesigen Folklorematerial nur wenige passende Stellen herausgesucht werden, um eine uralte Mythologie zu konstruieren, die ihre Wurzeln in der indoeuropäischen Zeit habe[1].

Listen

Frühe russische Chroniken

Die russischen Chroniken des 13. Jahrhunderts nennen sieben oder acht Gottheiten. Von der Forschung werden diese als echte altlitauische Gottheiten betrachtet, wie wohl ihre Deutung schwierig ist.

  • Andaj (Андай) wird von einigen Forschern als *Angdievas „Schlangengott“ (zu angis „Schlange“) gedeutet, zumal bei den Litauern der Schlangenkult sehr gut bezeugt ist.
  • Diviriks, Diverikǔz (Дивирикс, Диверикъэ) könnte als *Dievų rikys „Herr der Götter“ rekonstruiert werden, aber auch andere Deutungen, wie zum Beispiel: *Dievo rykštė „Gottes Rute, Komet“ oder *Dieverikas „Schwägerchen“ (zu dieveris „Schwager“) wurden vorgeschlagen. Seine Funktion ist unbekannt.
  • Hasengott Měiděina (Мѣидѣина). Diese Göttin ist in späteren Quellen gut bezeugt.
  • Nǔnaděj (Нъиадѣй) wird manchmal als *Numadievas „Hausgott“ (zu namas „Haus“, im Dialekt: numas) interpretiert, doch ist diese Deutung umstritten; vgl. Numeias bei Łasicki.
  • Perkun der Donner (Перкоун) ist der litauische Donnergott. Perkūnas ist der in den Quellen am häufigsten genannte Gott.
  • Teljavelik, Teljavelikǔ der Schmied (Телявели Телявеликъ) hatte die Sonne geschmiedet. Der Name fehlt in späteren Zeugnissen, obschon ein göttlicher Schmied (Dangaus kalvis „des Himmels Schmied“) auch sonst erwähnt wird.
  • Žvoruna die Hündin (Жвороуна) (Žvėrinė „Abendstern“, zu žvėris „Wild“) ist vielleicht identisch mit Medeinė.
  • Sovij (Совіи) wird nicht als Gott beschrieben, sondern als ein verstorbener Mann, der sich bei seinen Söhnen beschwert, weil er nicht recht bestattet wurde. In der Forschung wird seine Gestalt kontrovers diskutiert.

Martynas Mažvydas & Mikalojus Daukša

Martynas Mažvydas hatte 1547 als erster den Katechismus in den Niederlitauischen Dialekt übersetzt. In seiner Einleitung nennt er einige Gottheiten und mythische Wesen. Auch Mikalojus Daukša nennt in seinem niederlitauischen Katechismus (1595) einige mythische Namen. All diese Namen gelten als echt.

  • Percuno (M); Pęrkûną (D) (Perkūnas „Donner“).
  • Laucosargus, Laukasargus Pl. (M), Korngott: Lauko sargai Pl. „Hüter des Feldes“, zu laukas „Feld, Acker“ und sargas „Hüter, Wächter“; vgl. Lavvkpatimo bei Łasicki.
  • Mędeinés (D) Pl. (Medeinė zu medis „Wald, Baum“); vgl. Mĕidĕina der russischen Chroniken und Modeina bei Łasicki.
  • Semepates, Szemepatis (M), Viehgott: Žemėpatis „Erdherr“, zu žemė „Erde“ und patis „Herr“. Dieser Gott ist in diversen Quellen sehr gut belegt.
  • Źęmîną (D) (Žemyna, zu žemė „Erde“), auch diese Göttin ist gut belegt.
  • Eithuaros, Aithwars Pl. (M) sind Dämonen: Aitvaras.
  • Caucos, Kaukus (M); Kaukús (D) Pl. sind Dämonen: Kaukas „Kobold“.

Maciej Stryjkowski

Maciej Stryjkowski listet in seiner Kronika Polska („Polnischen Chronik“, 1582) 16 litauische Gottheiten auf, die aber zum Teil nur bei ihm genannt werden und zu den Pseudogottheiten gerechnet werden.

  • Prokorimos, der vorzüglichste Gott: ev. *Prakurimo dievas „Gott der Schöpfung“, zu prakurti „das Fundament legen“.
  • Ruguczis, Gott der sauren und gegorenen Speisen: *Ruginčus, zu ruginti „säuern, gären machen“; vgl. Rauguzemapati bei Łasicki und Raugu patis bei Prätorius.
  • Ziemiennik, Erdgott, der mit dem Schlangenkult in Verbindung steht: *Žemeninkas; vgl. Zemiennik bei Łasicki und Zemenikas bei Prätorius.
  • Kruminie Pradziu Warpu, Korngöttin: *Krūminė (pradžų varpų) „die Buschige (der Anfänge der Ähren)“ zu krūmas „Busch, Staude“.
  • Lituwanis, Regengott: *Lietuvonis, zu lietus „Regen“.
  • Chaurirari, Pferde- und Kriegsgott, der dem römischen Mars entspricht: ev. *Karorius, zu karas „Krieg“.
  • Sotwaros, Viehgott: *Sutvaras; vgl. aptvaras „Gehege“.
  • Seimi Dewos, Lenker des Gesindes: *Šeimės dievas, zu šeima „Hausgesinde“ und dievas „Gott“.
  • Upinis Dewos, Flussgott: *Upinis dievas „Gott der Flüsse“, zu upė „Fluss“.
  • Bubilos, Bienen- und Honiggott.: ev. *Bubilas, zu bubti „brummen“; vgl. Babilos bei Łasicki.
  • Dzidzis Lado, der große Gott: Der Name wurde fälschlicherweise aus dem Refrain von Johannisliedern interpretiert, vgl. Laido, laido didis musu Dievas „es schuf, schuf unser großer Gott“.
  • Gulbi Dzievos, der persönliche Schutzgott, proprius genius: ev. *Gelbys dievas, zu gelbu „helfen“.
  • Goniglis Dziewos, Wald- und Hirtengott, mit dem römischen Faun gleichgesetzt: *Ganiklis dievas zu ganiklis „Hirte“.
  • Swieczpunscynis, Geflügelgottheit: ev. *Šventas paukštinis dievas „Heiliger Vogelgott“, zu paukštis „Vogel“ und šventas „heilig“.
  • Kielu Dziewos, Reisegott: *Kelių dievas „Gott der Wege“, zu kelias „Weg“; vgl. Kellukis bei Prätorius.
  • Puschaitis, der Erdgott, und seine Gehilfen, die Parstuken, gehören eigentlich zur Prußischen Religion.

Jesuiten

Quellen der Jesuiten zwischen 1580 und 1620 nennen

  • Dimstipatis, Haus- und Herdgott, Lar: Dimstipatis „Hausherr“ zu dimstis „Haus, Hof“ und patis „Herr“.
  • Dirvolira, der Name ist völlig unklar.
  • Nosloum: ev. zu ąžuolas „Eiche“, dial. ūžolas.?
  • Pagyrmis, Pagireij, der auch Dugnaji genannt wird: *Pagirnėjas zu girnos „Handmühle“ und *Dugnėjas zu padugnės „Teig, Gärboden“; vgl. Dugnai bei Łasicki.
  • Perkunas, Jupiter

Jan Łasicki

Jan Łasicki (Johannes Lasicius) listet in seinem Werk De diis Samogitarum („Über die zemaitischen Götter“, 1615) gegen 80 Namen auf. Darunter sind offensichtlich verderbte und missverstande Ausdrücke, zumal Łasicki nur ungenügend Litauisch konnte. Als echt gelten nach Jonas Balys gerade nur acht Namen.[2]

  • Auxtheias Vissagistis, der höchste allmächtige Gott: *Aukštėjas visgalisis „der höchste Allmächtige“. Vermutlich ist der Name in Anlehnung an die Bezeichnung des Christengottes entstanden.
  • Zemopacios Akk.Pl., Erdgottheiten: Žemėpacei Pl. „Erdherren“.
  • Percunos, Donnergott: Perkūnas.
  • Percuna tete, Mutter von Donner und Blitz, die die Sonne in ihrem Badehaus aufnimmt und glänzend entlässt: *Perkūno tetė „Donnermuhme“.
  • Audros, Meergott: *Audros dievas „Gott der Sturmflut“, zu audra „Orkan, Sturmwind, Sturmflut“.
  • Algis, Bote der höchsten Götter.
  • Ausca, Göttin der Sonnenstrahlen: *Aušta oder *Aušra, zu aušta „es tagt“ oder aušra „Morgenröte“. Sie ist möglicherweise mit der Göttin Aušrinė aus der Folklore identisch.
  • Bezlea, Abendgöttin: *Bežlėja, ev. zu blista „eindunkeln“.
  • Breksta , Göttin der Finsternis: *Brėkšta, zu brėkšti „es dämmert“.
  • Ligiczus, Gott der Eintracht: *Lyginčus „Gleichmacher“, zu lyginti „gleichmachen, vergleichen“; vgl. Lygiejus bei Prätorius.
  • Datanus, Geber der Güter.
  • Kirnus, lokaler Gott über Kirschbäume auf einer Insel im See von Plateliai: *Kirnis.
  • Kremata, Schweine- und Saugott: ev. *Krimstus „der Gefräßige“; vgl. Krukis.
  • Pizio, wird von Brautführern angebetet: ev. zu pizė „Fotze“.
  • Gondu wird von jungen Frauen angebetet.
  • Modeina (Medeinė) und Ragaina sind Waldgöttineen. Letztere gehört zu ragana „Hexe“.
  • Kierpiczus, Moosgott: *Kerpinčus „Bemooser“, zu kerpė „Flechtenmoos“.
  • Siliniczus, Gehilfe von Kierpiczus: ev. *Šilyninčus „Heidemacher“, zu šilia „Heide“. Die Deutung seines Namens ist ungewiss.
  • Tavvals, Urheber des Vermögens. Möglicherweise ist er mit dem in den russischen Chroniken genannten Schmiedegott Teljaveli identisch.
  • Orthus ist ein verehrter heiliger See.
  • Ezernim, Seegott: *Ežerinis, zu ežeras „See“.
  • Simonaitem, Sidzium und Rekicziovum sind Sippengötter gewisser altadeliger Familien. Nur der erste Name (*Simonaitis „Simonchen“) kann gedeutet werden.
  • Kurvvaiczin Eraiczin, Lämmergott. Offensichtlich stecken aber zwei Namen dahinter, die einen Kälbergott (*Karvaičių dievas „Gott der Kälber“ oder *Karvaitis, zu karvė „Kuh“) und einen Lämmergott (*Ėraičių dievas „Gott der Lämmer“ oder *Ėraitinis, zu ėras „Lamm“) bezeichnen; vgl. Karwaitis und Eratinnis bei Prätorius.
  • Gardunithis, Schützer der frisch geborenen Lämmchen: *Gardinaitis, zu gardas „Hürde“.
  • Prigirstitis, Erhörer der Murmelnden: ev. *Prigirsditojis, zu prigirdeti „hören können“.
  • Derfintos, Frieden stiftender Gott: *Derintojis „Aussöhner“, zu derinti „aussöhnen“.
  • Bentis, Reisegott: ev. zu bendras „Teilhaber“.
  • Lavvkpatimo, Pflüge- & Sähgott: Laukpatis „Flurenherr“; vgl. Laucosargus bei Mažvydas.
  • Priparscis, Gott der Spanferkel: *Priparšis, zu paršas „Ferkel“.
  • Ratainicza, Pferdegöttin: ev. *Ratainyča, zu ratai „Wagen“.
  • Kriksthos, Beschützer der Kreuze auf den Grabhügeln: zu krikštas „Grabkreuz“.
  • Apidome, Göttin des Haushaltswechsels: *Apidėmė „Umgebung, Heimat“.
  • Krukis, Schweinegott, der von Schmieden verehrt wird: *Krukys „Grunzer“, zu krukti „grunzen“; vgl. Kiauliû-Krukei bei Prätorius.
  • Lasdona, Haselgöttin: *Lazdona, zu lazda „Hasel“.
  • Babilos, Bienengott: ev. *Bubilas; vgl. Bubilos bei Stryjkowski.
  • Zemina, Erdgöttin: Žemyna.
  • Austheia, Bienengöttin: *Oštėja „Summerin“, zu ošti „summen“ oder ev. zu avilys „Bienenstock“.
  • Deuoitis, Vetustis, Guboi, Tvverticos und Kirnis sind Lokalgötter. Letzterer wurde schon weiter oben als lokaler Schützer von Kirschbäumen genannt.
  • Vielona, Toten- und Seelengott: *Velonis, zu vėlės „Totengeist“. Alternativ wird eine Göttin *Veluona angenommen.
  • Warpulis erzeugt das Getöse vor und nach dem Donnerschlag: *Varpulis, ev. zu varpas „Glocke“.
  • Salaus, Szlotrazis, Tiklis, Birzulis, Siriczus, Dvvargonth, Klamals und Atlaibos, ihre Funktion wird den Christen verheimlicht. Prätorius erklärt diese Namen in seiner Abhandlung (siehe unten).
  • Numeias, Hausgottheit: *Namėjas, zu namas „Haus“, im Dialekt: numas. Nach einigen Forschern ist er möglicherweise identisch mit dem in den russischen Chroniken genannten Nǔnaděj.
  • Vblanicza, Haushaltsgott: *Ubladnyčia, zu ublade „Darre“.
  • Dugnai, Mehl- und Teiggöttin.
  • Pesseias, Brut- und Kükengöttin: *Pečėjas, zu pečius „Backofen“.
  • Tratitas Kirbixtu schützt vor Funken: *Trotytojis kibirkščių „Vernichter der Funken“, zu trotyti „schädigen, verderben“ und kirbikštis „Funke“; vgl. Tartois kibirksztu bei Prätorius.
  • Alabathis, Gott des Flachshechelns. Der Name kann nicht gedeutet werden.
  • Polengabia, Hüterin des Herdfeuers: *Pelengabija „Herdfeuer“, zu pelenė „Feuerherd“.
  • Aspelenie, Göttin im Herdwinkel: *Užpelenė. Möglicherweise hat sie mit dem Schlangenkult zu tun, da die Hausschlangen oft im verborgenen Herdwinkel hausten.
  • Budintaia, weckt die Menschen auf: *Budintoja „Weckerin“ zu budinti „wecken“; vgl. Budentoys bei Prätorius.
  • Matergabiae, Backofengöttin, der der erste Kuchen geweiht wird: *Motergabija „Frauenfeuer“ zu motė „Frau“.
  • Rauguzemapati, Bier-, Met- und Gärgott, dem der erste angezapfte Schluck geweiht wird: *Raugo Žemėpatis „Erdherr des Sauerteiges“, zu raugas „Sauerteig“; vgl. Ruguczis bei Stryjkowski und Raugu patis bei Prätorius.
  • Luibegeldas, Göttin des Weizensamens. Der Name wurde fälschlich aus einem Rätsel als Gottheit missinterpretiert und heißt eigentlich laiba geldė „schlanke Mulde“.
  • Ziemennik, Erntegott: Žemeninkas; vgl. Ziemiennik bei Stryjkowski und Zemenikas bei Prätorius.
  • Waizganthos, Flachs- und Hanfgott: Vaisgantojis „Fruchthütung“, zu vaisius „Frucht“ und ganyti „hüten“; vgl. Waisgautis bei Prätorius.
  • Gabie, Feuergöttin: Gabija „Feuer“. Das Wort Gabija war nach alten Angaben ein feierliches Wort für das Feuer.
  • Smik Smik Perleuenu, Gott der ersten Ackerfurche. In Wirklichkeit liegt ein Spruch vor, der beim Anpflügen gesprochen wurde: Smik smik per velėną „Schlüpf, schlüpf, durch die Scholle!“
  • Ezagulis, Totengott: *Ežagulys „Toter“ zu ežagulis „Grabhügel“. Möglicherweise ist er mit Velonis identisch, da dieser im darauf folgenden Spruch genannt wird.
  • Aitvvaros, Alp: Aitvaras.
  • Kaukie, bärtige hilfreiche Männchen: Kaukas.
  • Giuoitos, die verehrte Hausschlange: Gyvatė „Schlange“.
  • Srutis und Miechutele sind Farbgötter; vgl. Srutis und Meletette bei Prätorius.

Matthäus Prätorius

Matthäus Prätorius nennt in den Deliciae Prussica („Prußische Schaubühne“, 1703) gegen 50 Namen an. Seine Angaben gelten als zuverlässiger, dennoch führt auch er viele Pseudogottheiten auf. Prätorius selbst kritisierte Łasickis ungenügende Litauischkenntnisse und korrigierte einige seiner überlieferten Namen.

  • Aitwars, Alf: Aitvaras.
  • Bangputtis, Bangputtys, Sturm-, Wassergott: *Bangpūtys „Wogenblaser“, zu banga „Woge, Welle“; puču „blasen“.
  • Baubis, Viehgott: *Baubis „Brüller“, zu baubti „brüllen“; vgl. Jauczbaubis.
  • Bezdukkai, Bazdukkai, Barsdukkas u. ä. Pl. sind Erdleute oder Erdgötterchen. Sie gehören dem prußischen Glauben an, wiewohl Prätorius sie aus dem Litauischen als *Bezdukai „Holunderchen“, zu bezdas „Holunder“, etymologisierte.
  • Biczbirbius, Bicziû Birbullis, Bienengott: *Bičių birbulis „Summer der Bienen“, zu bitė „Biene“ und birbti „summen“.
  • Birzulis, Birkengott: *Beržulis „Birklein“, zu lit. beržas „Birke“; vgl. Birzulis bei Łasicki.
  • Budentoys, Wachgott: *Budintojis „Wecker“, zu budinti „wecken“. Łasicki hat die weibliche Form Budintaia.
  • Drebkullys, Erdbebengott: zu drebėti „zittern, beben“.
  • Dworgautis, Hofgott: *Dvargantis, zu dvaras „Hof, Gehöft“ und ganyti „hüten“. Ein anderer Name ist Gaddinautis; vgl. Dvvargonth bei Łasicki.
  • Eratinnis, Lämmergott: *Ėraitis; vgl. Eraiczin bei Łasicki.
  • Gabartai, Gabwartus sind Erdmännchen, ähnlich den Kaukarei.
  • Gabjaugis m., Gabjaugja f., Getreidegott, bzw. -göttin: zu jauja „Darre“.
  • Giltine, Giltyne, Todesgöttin: Giltinė.
  • Girstis, Girstys, Gyrotys, Waldgott, entspricht dem römischen Sylvanus: ev. *Giratis, zu girė „Wald“.
  • Gothia, Gotha, Viehgöttin: zu guota „Kleintierherde“.
  • Jauczbaubis, Jaucziu baubis, Viehgottheit: *Jaučių baubis „Brüller der Ochsen“, zu jautis „Ochse“ und baubiu „brüllen“; vgl. Baubis.
  • Jwullis, Waldgottheit: *Jievulis „Faulbäumchen“, zu jieva „Faulbaum“.
  • Karwaitis, Kälbergott: *Karvaitis; vgl. Kurvvaiczin bei Łasicki.
  • Kaukuczei u. ä. Pl., Erdleute, Erdgötter: kaukutis „Koboldchen“, Dim. zu kaukas „Kobold“. Sie werden auch Kaukarei Pl. genannt; vgl. die Kaukie bei Łasicki.
  • Kellukis, Weggott: *Keliukis „Wegchen“, zu kelias „Weg“; vgl. Kielu Dziewos bei Stryjkowski.
  • Kiauliû-Krukei, Schweinegott: *Kiaulių krukys „Grunzer der Schweine“, zu kiaulė „Schwein“ und krukti „grunzen“; vgl. Krukis bei Łasicki.
  • Laumes Pl., Prätorius zählt sie zu den Wassergottheiten, ohne sie näher zu beschreiben: Laumė „Fee“.
  • Layme (Laima, Laimė „Glück“) und Leumele, Leeuele (für Laimėlė „Glücklein“), Geburtsgöttin.
  • Lygiejus, Eintrachtsgott: *Lygėjus; vgl. Ligiczus bei Łasicki.
  • Magyla, Dienerin der Giltine, die Exekutorin.
  • Meletette, Göttin der blauen Farbe: *Mėletetė „Blaue Muhme“ zu mėlė „blaue Farbe“, mėlės „Färberwaid“; vgl. Miechutele bei Łasicki.
  • Perkunas, Perkuns, Perkunus, der Donnergott Perkūnas wird auch Diewaitis genannt: Dievaitis „Gottchen“.
  • Ponyke, szwenta Ponyke, Feuergöttin: *śventa Ponikė „heilige Herrin“.
  • Raugu patis, Gärgott: *Raugo patis „Herr des Sauerteigs“, zu raugas „Sauerteig“; vgl. Rauguzemapatis bei Łasicki und Ruguczis bei Stryjkowski.
  • Skalsa, Cornu Copiae, das Füllhorn: zu skalsa „Ausgiebigkeit“. Skalsa ist keine Göttin, sondern ein Kultobjekt beim Erntefest.
  • Srutis, Gott der grünen Farbe; vgl. Srutis bei Łasicki.
  • Szericzius, Hirtengott: *Šeryčius, zu šerti „füttern“; vgl. Siriczus bei Łasicki.
  • Szlotrązys, Besengott: *Šluotražis, zu šluota „Besen“; vgl. Szlotrazis bei Łasicki.
  • Szullinnys, Brunnengott: *Šulinis, zu šulinys „Ziehbrunnen“.
  • Szweigsdukkas ist ein Sterngott über die Fixsterne, während die Szweigsdunka die Göttin über die Planeten ist: *Žvaigzdukas m., *Žvaigzduka f. „Sternchen“, zu žvaigzdė „Stern“.
  • Tartois Kibirksztu, Funkengott: *Tartojis kirbiščių „Besprecher der Funken“, zu tarti „sagen“; vgl. Tratitas Kirbixtu bei Łasicki.
  • Tiklis, Getreidegott; vgl. Tiklis bei Łasicki.
  • Waisgautis, Fruchtbarkeits-, Flachsgott; vgl. Waizganthos bei Łasicki.
  • Wejopattis, Wejpons, Wejdiews, Windgott: Vėjopatis „Windgott“, zu vėjas „Wind“.
  • Welnas ist der Teufel, der auch Pykullis genannt wird: velnias, pikulas „Teufel“; vgl. Vielona bei Łasicki.
  • Zallus, Fehdegott: ev. *Žalius, das zu žala „Schaden, Leid“ stehen könnte; vgl. Salaus bei Łasicki.
  • Zelus, Grasgott: *Želus „der Grünende“, zu želti „grünen, wachsen“.
  • Zemyne, Zemyna, Zemele, Zemynele u. ä., Erdgöttin: Žemyna, Žemėlė.
  • Zemepatys, Zemepattis, Zemenikas, Zemelukas u. ä., Erdgott: Žemėpatis „Erdherr“, *Žemeninkas; vgl. Ziemiennik bei Stryjkowski und Zemopacios bei Łasicki.

Jakob Brodowski und Philipp Ruhig

Jakob Brodowski brachte 1730 ein litauisches Wörterbuch heraus, worin er eine Liste mit Gottheiten aufführte. Diese Götternamen trug auch Philipp Ruhig ähnlich in sein Wörterbuch ein. Die meisten Namen finden sich bei Prätorius. Auch diese Namen sind mit Vorsicht zu behandeln.

  • Aitwars, Alff.
  • Bangputtis, der Meergott, dem römischen Neptunus gleichgesetzt: *Bangpūtys.
  • Blizgulis, Schneegott: zu blizgu „flimmern“.
  • Deiwaites Pl., Brunnen- und Flussgöttinnen, mit den antiken Najades gleichgesetzt: deivaitės Pl. „Göttinnen“.
  • Deiwaite szwénta: Regengöttin: *Deivaitė šventa „heilige Göttin“.
  • Drebkullys, Erdbebengott.
  • Gabjauja, Reichtumsgöttin: Gabjauja.
  • Giltine Todes- und Pestgöttin. Sie wird auch einfach Deiwe (deivė „Göttin, Dämonin“) genannt.
  • Girristis, Girsystis, Waldgott mit dem römischen Faunus identifiziert: ev. *Giratis.
  • Czuze, Reisegott; bzw. Guže, Reisegöttin.
  • Jagaubis oder Ugnis szwénta, der Feuergott, der mit dem römischen Vulcanus gleichgesetzt wird: ugnis šventa „heiliges Feuer“.
  • Jaucziû Baubis, Jaucziûbobis, Hirtengott oder der griechische Pan.
  • Bibcziu Bobelis, der Gartengott der mit dem griechischen Priapus identifiziert wird.
  • Jawinne, Getreidegöttin: *Javinė, zu javai „Getreide“.
  • Kaukarus, Berggott: zu kaukara „Berg, Hügel“.
  • Kiauliû Kruke, Saugott: *Kiaulių krukys.
  • Laime, Laima, Geburts-, Glücks- und Lebensgöttin, mit der römischen Fortuna gleichgesetzt. Sie heißt auch Laimele (Laima, Laimė, Laimėlė).
  • Laume, Erdgöttin oder Geburtstgöttin, mit der römischen Lucina gleichgesetzt: Laumė „Fee“.
  • Magÿla, Maggila, Zorngöttin oder Furie.
  • Mélettéle, Farbgöttin.
  • Mussu Birbiks, Beelzebub: zu musė „Fliege“ und birbiu „summen“.
  • Perkûnas, der Donnergott Perkūnas, der mit dem römischen Jupiter gleichgesetzt wird und auch Diewaitis aičio genannt wird.
  • Pikuls, Pikullus, Zorngott: pikulas „Teufel“.
  • Skalsa, Cornu Copiae, das Füllhorn ist eigentlich keine Gottheit.
  • Sambarÿs, Žembarys, der Erdgott mit dem griechischen Pluto identifiziert. Keine Gottheit, sondern ein Festname.
  • Zemÿna, Zemes pati, Erdgöttin, mit der römischen Ceres gleichgesetzt: Žemyna, Žemės pati „Herrin der Erde“.
  • Zeme patÿs, der Windgott oder der antike Aolus: Žemėpatis „Erdherr“.
  • Zwaigzdzukas, Sterngott: *Žvaigzdukas „Sternchen“.

Theodor Narbutt

Theodor Narbutt konstruierte in seinem zehnbändigen Werk Dzieje starożytne narodu litewskiego ("Geschichte der Litauischen Nation, 1835–1841) eine systematische litauische Mythologie, wobei auch er einige Namen nennt, die in älteren Werken nicht überliefert sind. Der modernen Kritik hält seine Mythologie nicht stand, zudem wird ihm Fälschung und unkritische Spekulation vorgeworfen, weshalb sein Werk als Quelle wertlos wird. Dennoch finden seine Ideen bei neuheidnischen Gruppierungen auch heute noch großen Anklang; so spielt Milda eine nicht unwesentliche Rolle in neuheidnischen Kreisen, obschon sie von der Forschung zu den Pseudogottheiten gerechnet wird[3].

  • Atrimpos, Gardeoldiis, Okkapirmas, Patelo, Pergrubie, Pilwite, Poklus, Sznejbrato, Wirszajtos gehören der prußischen Mythologie an.
  • Mahslu baba entnahm er der lettischen Mythologie.
  • Budte, Kabiry, Kawas, Kronis, Milda, Nijola, Pramżimas u. a.m. stammen von Narbutt selbst.

Andere bei älteren Autoren überlieferte Namen interpretierte er nach eigenem Gusto, so z. B. den Schmiedegott Krugis (vgl. Krukis bei Łasicki), oder den Arzt- und Dichtergott Sotwaros (vgl. Sotwaros bei Stryjkowski).

Einzelnachweise

  1. Endre Bojtár: Foreword to the Past. A Cultural History of the Baltic People.; Central European University Press, Budapest, 1999. ISBN 963-9116-42-4.
  2. Jonas Balys, Haralds Biezais: Baltische Mythologie. In: Hans Wilhelm Haussig, Jonas Balys (Hrsg.): Götter und Mythen im Alten Europa (= Wörterbuch der Mythologie. Abteilung 1: Die alten Kulturvölker. Band 2). Klett-Cotta, Stuttgart 1973, ISBN 3-12-909820-8.
  3. Haralds Biezais: Baltische Religion; Kohlhammer, Stuttgart 1975. ISBN 3-17-001157-X. p. 321

Siehe auch

Literatur

  • W.C. Jaskiewicz: A study in Lithuanian Mythology; Studi Baltici 9, Roma-Firenze 1952.
  • Wilhelm Mannhardt: Letto-Preussische Götterlehre. Lettisch-Literärische Gesellschaft, Riga 1936. Nachdruck Verlag Harro v. Hirschheydt, Hannover-Döhren 1971.
  • Hermann Usener: Götternamen: Versuch einer Lehre von der Religiösen Begriffsbildung; Bonn 1985. Nachdruck 1985. ISBN 3-465-03114-8.

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Переписна місцевість Вілла-Вердангл. Villa Verde Координати 26°07′58″ пн. ш. 97°59′48″ зх. д. / 26.13280000002777825° пн. ш. 97.99670000002778636° зх. д. / 26.13280000002777825; -97.99670000002778636Координати: 26°07′58″ пн. ш. 97°59′48″ зх. д. / 26.13280000002777825° пн. ш. 97.996700000027...

 

Men's beach volleyballat the Games of the XXVI OlympiadVenueClayton County International ParkDatesJuly 23–28Competitors48 from 19 nationsMedalists Karch KiralyKent Steffes  United States Mike DoddMike Whitmarsh  United States John ChildMark Heese  Canada2000 → Volleyball at the1996 Summer OlympicsIndoorTournamentmenwomenRostersmenwomenBeachTournamentmenwomenvte These page shows the results of the inaugural Men's Beach Volleyball Tournament at the 1996 Sum...

 

Bài viết này cần thêm liên kết tới các bài bách khoa khác để trở thành một phần của bách khoa toàn thư trực tuyến Wikipedia. Xin hãy giúp cải thiện bài viết này bằng cách thêm các liên kết có liên quan đến ngữ cảnh trong văn bản hiện tại. (tháng 8 2020) Bài viết này là một bài mồ côi vì không có bài viết khác liên kết đến nó. Vui lòng tạo liên kết đến bài này từ các bài viết liên q...

Вулиця Архітектора КобелєваКиїв Вулиця Архітектора КобелєваВулиця Архітектора КобелєваМісцевість Солом'янка, Залізнична колоніяРайон Солом’янськийНазва на честь Архітектора КобелєваКолишні назви вул. Лінія 6-та + вул. Лінія 7-ма, ФурмановаЗагальні відомостіПротяжні...

 

Monastère des Hiéronymites et tour de Belém à Lisbonne *  Patrimoine mondial de l'UNESCO Monastère des Hiéronymites. Coordonnées 38° 41′ 52″ nord, 9° 12′ 24″ ouest Pays Portugal Subdivision Santa Maria de Belém, Lisbonne Type Culturel Critères (iii) (vi) Superficie 2,66 ha Zone tampon 103 ha Numérod’identification 263 Région Europe et Amérique du Nord ** Année d’inscription 1983 (7e session) Autre protection Monument nat...

 

Der Wiener Schiedsspruch, auch Wiener Diktat genannt, sind zwei Schiedssprüche, bei denen Schiedsrichter des nationalsozialistischen Deutschen Reichs und des faschistischen Italiens die Gebietsansprüche des revisionistischen Ungarn unter Reichsverweser Miklós Horthy an seine Nachbarn auf friedlichem Wege durchzusetzen versuchten. Sie ermöglichten es Ungarn, Gebiete in der heutigen Slowakei, Ukraine und Rumänien friedlich zu besetzen, die Ungarn 1920 mit dem Friedensvertrag von Trianon im...

British television comedy-drama series (1979–1994, 2009) Arthur Daley redirects here. For the American journalist, see Arthur Daley (sportswriter). MinderOriginal title sequence featuring Dennis Waterman (1979–1989)GenreComedy dramaCreated byLeon GriffithsStarring Dennis Waterman (series 1–7) George Cole Glynn Edwards Patrick Malahide (series 1–6) Peter Childs (series 1–7) Gary Webster (series 8–10) Shane Richie (series 11) Lex Shrapnel (series 11) Country of originUnited KingdomO...

 

قلبي كان على حق ألبوم إستوديو لـغيمس الفنان غيمس تاريخ الإصدار 28 أغسطس 201526 أغسطس 2016 (إعادة إصدار) بلد الإصدار  فرنسا التسجيل 2014–2016 النوع آر أند بي معاصر، بوب وهيب هوب المدة 53:15 التسلسل الزمني لـغيمس سابليمينال الحزام الأسود أغاني منفردة من قلبي كان على حق ضد القلب هل تحبن...

 

Melati van JavaNicolina van SlootLahir13 Januari 1853SemarangMeninggal13 juni 1927Nama penaMelati van Java, Mathilde, Max van RavensteijnKebangsaanHindi Belanda Melati van Java adalah sebuah pseudonim dari Nicolina Maria (Marie) Sloot (13 Januari 1853 – 13 Juni 1927), seorang penulis Hindia Belanda berdarah Belanda. Selain itu, ia juga memakai pseudonim Mathilde atau Max van Ravensteijn. Daftar pustaka Angeline's beloften Mathilde, ‘Twee moeders’, dalam De Katholieke ...

Not to be confused with Benauli in Nepal, or Banawali in India. Village in Goa, IndiaBenaulimVillageEtymology: Village of the arrowBenaulimLocation in Goa, IndiaShow map of GoaBenaulimBenaulim (India)Show map of IndiaCoordinates: 15°15′N 73°55′E / 15.25°N 73.92°E / 15.25; 73.92Country IndiaStateGoaDistrictSouth GoaSub-districtSalceteElevation1 m (3 ft)Population (2011)[1] • Total11,919DemonymBannalemcarLanguages •&...

 

Indian cinematographer (1910 - 1974) B. R. PanthuluPanthulu, pictured in 1948BornBoodgur Ramakrishnaiah Panthulu(1910-07-26)26 July 1910Rallabudaguru, Santhipuram taluk, North arcot district, Madras StateDied8 October 1974(1974-10-08) (aged 64)NationalityIndianOccupation(s)Actor, director, producerSpouseB. R Kamalamma (B. R. Andalammal)ChildrenB. R. Vijayalakshmi, B. R. Ravishankar Budaguru Ramakrishnaiah Panthulu (26 July 1910 – 8 October 1974)[1] was an Indian film director, ...

 

Irish-born prelate The Most ReverendPatrick John RyanArchbishop of PhiladelphiaChurchRoman CatholicArchdiocesePhiladelphiaAppointed8 July 1884In office1884–1911PredecessorJames Frederick WoodSuccessorEdmond Francis PrendergastOrdersOrdination8 September 1852by Peter Richard KenrickConsecration14 April 1872by Peter Richard KenrickRankMetropolitan ArchbishopPersonal detailsBorn(1831-02-20)February 20, 1831Thurles, IrelandDiedFebruary 11, 1911(1911-02-11) (aged 79)OccupationCath...

1995 video gameTetris AttackPanel de PonNorth American SNES cover artDeveloper(s)Intelligent SystemsPublisher(s)NintendoDirector(s)Masao YamamotoHitoshi YamagamiToshitaka MuramatsuProducer(s)Gunpei YokoiComposer(s)Masaya KuzumeGame BoyMasaru TajimaYuka TsujiyokoSeriesPuzzle LeaguePlatform(s)Super Nintendo Entertainment SystemGame BoyReleaseSNESJP: October 27, 1995NA: August 11, 1996EU: November 28, 1996GBNA: August 11, 1996JP: October 26, 1996EU: November 28, 1996Genre(s)PuzzleMode(s)Single-p...

 

1869, Second issue stamp from Antioquia. Antioquia was one of the states in the original United States of Colombia, and is now a department in the northwest of the Republic of Colombia. Prior to the constitution of 1886, Antioquia and the other states were sovereign governments in their own right, and even afterwards retained some rights, such as the management of finances. Postage stamps Antioquia became a sovereign state in 1858, by recognition as Estado de la Federación in the constitutio...

 

Chinese TV series or program The Starry Night, The Starry Sea那片星空那片海GenreFantasy RomanceBased onThe Starry Night, The Starry Sea by Tong HuaWritten byQian Jingjing Xu ZiyuanDirected byWei HantaoStarringFeng ShaofengBea HaydenCountry of originChinaOriginal languageMandarinNo. of seasons2No. of episodes32 (Season 1) 34 (Season 2)ProductionExecutive producerYu YiProducersTang PanjingFeng ShaofengProduction locationsTaiwan, Shanghai, New York City (Season 1)Hengdian, Taiwan, Fu...

Not to be confused with Shaikh Khalifa Medical City. This article needs additional citations for verification. Please help improve this article by adding citations to reliable sources. Unsourced material may be challenged and removed.Find sources: Khalifa City – news · newspapers · books · scholar · JSTOR (February 2010) (Learn how and when to remove this template message) Suburb of Abu Dhabi, United Arab Emirates The head office of Etihad Airways. Kha...

 

River in Manawatū-Whanganui, New ZealandOngarue RiverThe Ongarue River near the mouth at TaumarunuiEtymologyMāori meaning place of shakingNative nameŌngarue (Māori)LocationCountryNew ZealandRegionManawatū-WhanganuiTownsTaumarunuiSettlementsOngarue, WaimihaPhysical characteristicsSourceHauhungaroa Range • locationPureora • coordinates38°33′14″S 175°37′48″E / 38.55389°S 175.63000°E / -38.55389; 175.63000 ...

 

2007 studio album by Katie NoonanSkinStudio album by Katie NoonanReleased13 August 2007GenrePop, jazzLength67:25LabelFestival Mushroom RecordsWarner Bros. RecordsProducerAndrew KlippelKatie Noonan chronology Before Time Could Change Us(2005) Skin(2007) Second Skin(2008) Skin is a studio album by Australian musician Katie Noonan. It was released in August 2007 and peaked at number 6 on the Australian ARIA Charts. Skin was the first album released by Noonan as a solo artist and recorded...

American fashion and culture magazine For other uses, see Cosmopolitan. CosmopolitanDecember 2020 cover featuring a pregnant Emma Roberts[1]EditorJessica Pels[citation needed]CategoriesFemaleFrequencyQuarterly (formerly monthly)Total circulation(2016)3 million[2]First issueMarch 1886; 137 years ago (1886-03), New York CityCompanyHearst CommunicationsCountryUnited StatesBased inNew York City Hearst Tower, 300 West 57th Street, Manhattan, New York ...

 

American professional wrestler Big EBig E in April 2018Birth nameEttore EwenBorn (1986-03-01) March 1, 1986 (age 37)Tampa, Florida, U.S.Professional wrestling careerRing name(s)Big E[1]Big E Langston[2][3]Billed height5 ft 11 in (180 cm)[4]Billed weight285 lb (129 kg)[4]Billed fromTampa, Florida[4]Trained byFlorida Championship Wrestling[2]NXT[2]DebutDecember 17, 2009[2] Ettore Ewen (born Mar...

 

Strategi Solo vs Squad di Free Fire: Cara Menang Mudah!