Die Liste der Stolpersteine in Pegau enthält sämtliche Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Kunst-Projektes von Gunter Demnig in Pegau im Landkreis Leipzig verlegt wurden.
Die Verlegung konnte wegen der COVID-19-Pandemie in Deutschland nicht wie geplant durch den Künstler Gunter Demnig selbst stattfinden. Stattdessen wurden die Stolpersteine im November 2020 nach Pegau verschickt.[1] Am 19. April 2021 wurden sie von der Kirchgemeinde Pegau, der Stadt Pegau und dem Erich-Zeigner-Haus e. V. verlegt.
Zur gesamten Familie Sternreich recherchierte die Gemeindepädagogin der Kirchgemeinde u. a. mit Unterlagen des Staatsarchivs, der jüdischen Gemeinde und eines Angehörigen in den USA.[2]
Im Nachgang recherchierten einige Schüler des Wiprecht-Gymnasiums in Groitzsch, unter anderem am Staatsarchiv Leipzig. Dazu gehörte ein Besuch des jüdischen Friedhofs in Leipzig.[3]
Zehn Konfirmanden der Evangelischen Kirchgemeinde in Pegau recherchierten unter Anleitung der Gemeindepädagogin zum Schicksal von Ilse Charlotte Flade und veröffentlichen ihre Ergebnisse in der Sonderausstellung Bruchstücke 38 im Heimatmuseum Pegau.[3][2]
Verlegte Stolpersteine
Stolperstein
Inschrift
Standort
Name, Leben
Hier wohnte Ilse Charlotte Flade geb. Arnholz Jg. 1891 verhaftet 12.1.1944 Sammellager Leipzig deportiert Theresienstadt ermordet 27.9.1944
Ilse Charlotte Flade geb. Arnholz wurde am 6. Juni 1891 in Küstrin geboren. Sie hatte zwei Schwestern, Gertrud (geboren 1893)[4] und Elisabeth (geboren 1897). Sie stammte aus einer jüdischen Familie, heiratete jedoch einen Nichtjuden. Sie ließ sich taufen und konvertierte zur evangelisch-lutherischen Kirche. Das Paar hatte zumindest eine Tochter. Die Familie wohnte in Bautzen, später in Pegau und Dresden. Sie lebte – zumindest zu Beginn der NS-Herrschaft – in einer sogenannt „privilegierten Mischehe“. Weshalb sie diesen Status verlor, ist nicht bekannt; möglicherweise starb ihr Ehemann. Ihre verheiratete Tochter lebte in Dessau. Ilse Charlotte Flade versuchte zu ihr zu ziehen, doch wurde dies seitens der Stadt abgelehnt. Am 1. Mai 1942 fand sie Unterkunft bei Rose Landsberg in Pegau, in der damaligen Adolf-Hitler-Straße 24, heute Breitstraße. Sie wurde am 12. Januar 1944 von der Gestapo abgeholt, in einem Sammellager interniert und zwei Tage später mit dem Transport XVI/4 von Leipzig nach Theresienstadt deportiert. Sie kam am 27. September 1944 ebendort ums Leben.[5][6][7]