Sachgesamtheit Sowjetischer Ehrenfriedhof, mit folgendem Einzeldenkmal: Gedenkstein (siehe dazu auch Einzeldenkmal 08975360) und dem Sachgesamtheitsteil: Friedhofsanlage; geschichtlich von Bedeutung[Ausführlich 1]
Sachgesamtheit Gedenkstätte an die Kämpfe 1945, mit folgendem Einzeldenkmal: Gedenkstein (siehe auch Einzeldenkmal 08975359) und dem Sachgesamtheitsteil: Platzgestaltung; geschichtlich von Bedeutung, Sowjetisch/Polnisches Ehrenmal
1903–1906, bezeichnet mit 1903 (Nordflügel); 1912/1913 (Südflügel); 1927/1928 (Georgshaus); 1927 (Villa des Vorstehers)
Sachgesamtheit Krankenhaus Rothenburg, mit den Einzeldenkmalen: Mittelhaus, Nordflügel, Südflügel, (jetzige) Cafeteria sowie Georgshaus (siehe auch Einzeldenkmal 08975304 unter gleicher Anschrift); Ensemble von weitgehend einheitlicher Gestaltung, bau-, orts- und sozialgeschichtliche Bedeutung, hoher Dokumentationswert.
Die Klinik in Rothenburg erstreckt sich als Sachgesamtheit auf einem Terrain von etwa 300 × 100 Metern und ist ein bauliches Ensemble aus mehreren Flügeln, dessen ältester (Nordflügel) von 1903 stammt, als die Anlage als „Schlesisches Krüppelheim“ gegründet wurde. Mit den angrenzenden Flügeln (Mittelteil 1906, Südflügel 1912/13), die sich in der Gestaltung dem älteren anpassen, wird im Grundriss ein H gebildet. Die drei massiven Putzbauten mit Klinkerbändern und Treppengiebeln, die eingeschossige Cafeteria von ähnlicher Gestaltung; das weiter östlich liegende Georgshaus 1927/1928 mit neobarocken Anklängen (Mansarddach); 1927 entstand auch in offener Bebauung das Wohnhaus des Klinikchefs mit einfacher heimatstiliger Kubatur und Walmdach sowie kleinteiligen Sprossungen von expressionistischem Einfluss; überall ist das ursprüngliche Wand-Öffnungs-Verhältnis erhalten, ebenso die Fensterteilung, wenn auch zum Teil vereinfacht und mit Kunststofffenstern.
Sachgesamtheit Schlossbereich Rothenburg, mit den Einzeldenkmalen: Renthaus mit allen Anbauten und Mauer, alle noch vorhandenen Substruktionsmauern von Schloss und Schlossplatz, Park (Gartendenkmal) und Einfriedung sowie alle Eingangspfeiler (siehe Einzeldenkmal 08975310 unter gleicher Anschrift); ortsgeschichtlich von Bedeutung
Renthaus mit allen Anbauten und Mauer, allen noch vorhandenen Substruktionsmauern von Schloss und Schlossplatz sowie allen Eingangspfeilern (Einzeldenkmale zu ID-Nr. 09300838)
Sachgesamtheit Rittergut Bremenhain, bestehend aus den Einzeldenkmalen: Villa (Herrenhaus, Weidelandstraße 2) mit Park sowie Wirtschaftstrakt im Norden (Weidelandstraße 1 und 3) einer Gutsanlage (siehe Einzeldenkmal 08975633 unter gleicher Anschrift); bau- und ortsgeschichtliche Bedeutung
Villa (Herrenhaus, Weidelandstraße 2) mit Park sowie Wirtschaftstrakt im Norden (Weidelandstraße 1 und 3) einer Gutsanlage (Einzeldenkmale zu ID-Nr. 09300829)
Nach 1800 (Rittergutsbestandteil); um 1910 (Villa); 2. Hälfte 19. Jahrhundert (Wirtschaftsgebäude)
Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Rittergut Bremenhain; bau- und ortsgeschichtliche Bedeutung. Ehemals denkmalgeschützter Teil einer Scheune (westlich neben dem Herrenhaus, zur Neusorger Straße) abgerissen[1].
Sachgesamtheit Schloss Lodenau: Herrenhaus eines Rittergutes (siehe Einzeldenkmal 08975631 unter gleicher Anschrift), dazu Park (Gartendenkmal) mit Wassergraben und zwei Seiten nördlich anschließender Wirtschaftsgebäude (Sachgesamtheitsteile); baugeschichtliche und ortsgeschichtliche Bedeutung
In der traditionalistischen Formensprache der frühen DDR, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung; irrtümlich als Nieder-Aue 13 in der offiziellen Denkmalliste
Rittergut mit Inspektorenhaus (Nr. 5), Stallflügel mit Holzvorbauten (Nr. 6–6b), Scheunenflügel mit angebautem Taubenturm und nach hinten abwinkelndem Flügel (Nr. 10–10c), Einfahrt mit zwei Pfeilern, Park, Teile der Mauer um Gutshof und Park
Bemerkenswerter Villenbau, hochgradig ursprünglich erhalten, im Reformstil der Zeit um 1910, Anklänge an ältere Stile (Klassizismus, Rokoko und Zopfstil), bau- und ortsgeschichtliche Bedeutung[Ausführlich 2]
Bild: Bild des Kulturdenkmals, ggf. zusätzlich mit einem Link zu weiteren Fotos des Kulturdenkmals im Medienarchiv Wikimedia Commons. Wenn man auf das Kamerasymbol klickt, können Fotos zu Kulturdenkmalen aus dieser Liste hochgeladen werden:
Bezeichnung: Denkmalgeschützte Objekte und ggf. Bauwerksname des Kulturdenkmals
Lage: Straßenname und Hausnummer oder Flurstücknummer des Kulturdenkmals. Die Grundsortierung der Liste erfolgt nach dieser Adresse. Der Link (Karte) führt zu verschiedenen Kartendiensten mit der Position des Kulturdenkmals. Fehlt dieser Link, wurden die Koordinaten noch nicht eingetragen. Sind diese bekannt, können sie über ein Tool mit einer Kartenansicht einfach nachgetragen werden. In dieser Kartenansicht sind Kulturdenkmale ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können durch Verschieben auf die richtige Position in der Karte mit Koordinaten versehen werden. Kulturdenkmale ohne Bild sind an einem blauen bzw. roten Marker erkennbar.
Datierung: Baubeginn, Fertigstellung, Datum der Erstnennung oder grobe zeitliche Einordnung entsprechend des Eintrags in der sächsischen Denkmaldatenbank
Beschreibung: Kurzcharakteristik des Kulturdenkmals entsprechend des Eintrags in der sächsischen Denkmaldatenbank, ggf. ergänzt durch die dort nur selten veröffentlichten Erfassungstexte oder zusätzliche Informationen
ID: Vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen vergebene, das Kulturdenkmal eindeutig identifizierende Objekt-Nummer. Der Link führt zum PDF-Denkmaldokument des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen. Bei ehemaligen Kulturdenkmalen können die Objektnummern unbekannt sein und deshalb fehlen bzw. die Links von aus der Datenbank entfernten Objektnummern ins Leere führen. Ein ggf. vorhandenes Icon führt zu den Angaben des Kulturdenkmals bei Wikidata.
Anmerkungen
Diese Liste ist nicht geeignet, verbindliche Aussagen zum Denkmalstatus eines Objektes abzuleiten. Soweit eine rechtsverbindliche Feststellung der Denkmaleigenschaft eines Objektes gewünscht wird, kann der Eigentümer bei der zuständigen unteren Denkmalschutzbehörde einen Bescheid beantragen.
Die amtliche Kulturdenkmalliste ist niemals abgeschlossen. Durch Präzisierungen, Neuaufnahmen oder Streichungen wird sie permanent verändert. Eine Übernahme solcher Änderungen in diese Liste ist nicht sichergestellt, wodurch sich Abweichungen ergeben können.
Die Denkmaleigenschaft eines Objektes ist nicht von der Eintragung in diese oder die amtliche Liste abhängig. Auch Objekte, die nicht verzeichnet sind, können Denkmale sein.
Grundsätzlich erstreckt sich die Denkmaleigenschaft auf Substanz und Erscheinungsbild insgesamt, auch des Inneren. Abweichendes gilt dann, wenn ausdrücklich nur Teile geschützt sind (z.B. die Fassade).
Ausführliche Denkmaltexte
↑Kriegsgräberanlage mit Sammelgräbern und Gedenkstätte für 122 im Frühjahr 1945 gefallene sowjetische Soldaten und Offiziere, 1950er und 1970er Jahre; die Anlage zeichnet sich durch dezidierte architektonische und gartenbauliche Gestaltung aus, die typisch ist für diese spezielle Erinnerungskultur der Nachkriegszeit. Auf einer gut 600 Quadratmeter großen, rautenförmigen Fläche führt vom Eingang, stark betont durch in die Anlage hineingezogene, ansteigende Mauersegmente aus rotem Granit, ein mit großflächigen Kunststeinplatten belegter Weg zum Ehrenmal; beidseitig des Weges durch Betonborde eingefasste Pflanzbeete. Im Zentrum des Areals liegt auf einem zweistufigen Sockel aus Granitquadern eine Sandsteinplatte, auf dieser reliefartig ein fünfzackiger Metallstern von etwa 75 Zentimeter Durchmesser. Drei Meter dahinter erhebt sich bis zu dreieinhalb Metern Höhe ein aus bossierten Sandsteinquadern gefügter Pyramidenstumpf, im oberen Abschluss abgestuft und mit Abdeckplatten belegt. Auf der unteren Stufe eine Flammenschale, an der Mauer selbst eine kupferne Gedenktafel: „Ewigen Ruhm den gefallenen Helden 1941–1945“ und, auf Höhe der Flammenschale, ein Sowjetstern. Zu beiden Seiten hinter dem Ehrenmal je eine etwa zwei Meter hohe Tafel aus poliertem Stein, in beiden eingraviert je etwa sechzig Namen in kyrillischer Schrift. Die Rückseite der Anlage ist durch eine leicht gewölbte, knapp zwanzig Meter lange und 2,50 Meter hohe Ziegelmauer (einer „scenae frons“), ansonsten durch einen Metallzaun mit Kunststeinpfeilern eingefriedet. Das Areal ist auch durch große mit Koniferen bedeckte Flächen sowie Laubgehölze gekennzeichnet.
Zunächst existierten auf diesem Terrain nur die spärlich bezeichneten Gräber der Gefallenen in Betonfassung, wobei gemäß sowjetischer Beerdigungsordnung jeweils sechs Tote in ein Grab gelegt wurden. Als einziges gestalterisches Moment gab es einen Obelisken. Die Anlage in ihren heutigen Formen und Ausmaßen entstand wie anderswo erst später, vermutlich 1975 anlässlich des dreißigjährigen Kriegsendes, finanziert unter anderem durch VMI-Leistungen (Volkswirtschaftliche Masseninitiative).
↑Villa Künzel, 1911 für den Besitzer der benachbarten Glasfabrik Kurt Künzel als Fabrikantenvilla fertiggestellt; der zweigeschossige Putzbau von baugeschichtlichem, ortsgeschichtlichem und künstlerischem Wert zeigt in zeitgenössisch stilisierter Weise tradierte Herrschaftsformen. Mit hohem Sockel und überfangen von einem stark überstehenden Walmdach springt er in der Hauptfassade „neobarock“ vor und zurück. Die polygonalen pilastergerahmten Seitenrisalite rahmen den leichter konvex vortretenden Mittelteil, dessen Dominante das geschwungen bekrönte zweiflügelige Eingangsportal mit Freitreppe ist. Die Mittelachse wird im ersten Obergeschoss fortgesetzt durch die große Öffnung zum Balkon, im Dachbereich durch ein Dachhaus in Form eines Schweifgiebels, und schließlich bekrönt durch einen laternenartigen Dachreiter mit geschwungenem Geländer. Diese vertikale Zentralität wird ausgeglichen durch das zwei Drittel der Fassade einnehmende konvexe Balkongeländer, das zusammen mit der Traufe markante horizontale Akzente setzt. Die souveräne Linienführung der Fassade, die als künstlerischer Wert gelten kann, ermöglicht auch das harmonische Beisammensein von Öffnungen mit geradem Sturz im Erdgeschoss und solchen mit rundbogigem Abschluss im ersten Obergeschoss. Auf der Gartenseite, die von einem säulengestützten Wintergarten (wiederum mit Freitreppe) dominiert wird, erscheint das Spiel von rundem und geradem Abschluss im Erdgeschoss sogar als Palladiomotiv. Zwei laternenbekrönte Pfeiler akzentuieren die Eingangssituation. Die reiche Innenausstattung ist ein eindrucksvolles Zeugnis der besonderen Qualität des Kunsthandwerks zwischen 1900 und Erstem Weltkrieg. Aufwändige Wand- und Deckenvertäfelungen, Parkettfußböden, korinthische Holzpilaster, eine mit dem äußeren barocken Schwung korrespondierende Holztreppe sowie ein Badezimmer mit bebilderten Wandfliesen seien als Belege hier angeführt. Ein prächtig verzierter, hierher gebrachter Kachelofen ist älteren Datums. Auffällig ist der hohe Anteil bauzeitlicher Details, z. B. auch das Gros der aufwändig gesprossten Fenster. Der Villengarten, großteils eingefriedet, mit der größten Seitenlänge nach Osten von über hundert Metern, entstand etwa zeitgleich, wobei ein schon vorhandener Baumbestand als Element eines Landschaftsgartens in den neu entstehenden Reformgarten integriert wurde. Die Villa und das ca. 100 m entfernte, am anderen Ende des Gartens sich befindende Ziegel-Nymphäum (das einzig bekannte sächsische in einem Privatgarten) sind die Pole einer Längsmittelachse, die konstitutiv ist für die gartenarchitektonische Durchdringung des Areals mit Lindenreihen und geschnittenen Hainbuchenhecken, die sukzessive auf das Nymphäum zulaufen und es schließlich rahmen – eine Formensprache, die kennzeichnend ist für die kurze Periode zeitgenössischer Reformgärten. Einige Störelemente und der Verlust von etwas originaler Gartensubstanz, dazu die Überdeckung des noch vorhandenen originalen Wegesystems, haben die Integrität der für die Region einmaligen Anlage nicht entscheidend beeinträchtigen können.
Quellen
Denkmalschutzliste des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen, Stand: 15. April 2014
Denkmalkarte Sachsen (Die Denkmalliste kann durch Anklicken des Feldes „Zur Kenntnis genommen“ am Ende der Seite aufgerufen werden, anschließend kann man die Denkmalkarte öffnen.), abgerufen am 10. Februar 2019