Das Ensemble Ebrach, dessen Umgrenzung vom ehemaligen Zisterzienserkloster und seinen zugehörigen Bauten definiert wird, setzt sich aus drei verschiedenartigen Bereichen zusammen: 1. Kloster und Klosterkirche als Kern und Hauptteil der Anlage, 2. Bauernhof, ein nördlich des Klosters vorgelagerter Wirtschaftshof, und 3. die außerhalb der Klausur westlich vorgelagerte Vorstadt, der heutige Marktplatz. Kloster Ebrach wurde als drittes deutsches Zisterzienserkloster 1127 in einem unbesiedelten Waldtal des Steigerwaldes gegründet. Es nahm bereits unter dem ersten Abt Adam, einem Freund des heiligen Bernhard von Clairvaux, einen ungewöhnlichen Aufschwung und entwickelte sich zum sakralen Mittelpunkt des staufischen Oberfranken. Zeugen der Frühzeit des Klosters sind die ehemalige Klosterkirche, eine dreischiffige Basilika, 1200 begonnen, und die sich nördlich anschließende Michaelskapelle. Die barocke Umgestaltung des 17. und 18. Jahrhunderts von Kloster und Vorstadt prägen das Aussehen des Marktortes, der sich nach der Säkularisation aus dieser Klosteranlage entwickelt hat. Zentrum ist der Marktplatz, der von repräsentativen, von Mansarddachpavillons gegliederten Bauten eingefasst wird, dort wohnten früher die Klosterbediensteten. Der Wirtschaftshof, eine im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts entstandene geschlossene hufeisenförmige Anlage mit Werkstätten, Stall- und Wirtschaftsbauten, wurde seit 1803 zu Bauernhöfen und Wohnhäusern umgebaut. Seinen südlichen Abschluss gegen die Bamberger Straße bildet eine schlichte Traufseithausreihe des 19. Jahrhunderts, wo sich ehemals die Chaisenhalle befand. Durch die deutlich gebliebene Gliederung in Kloster, Wirtschaftshof und Vorstadt und die im Ensemble- und Klosterbereich gelegenen und erhaltenen Abteigärten ist dem historischen Kern des Marktes Ebrach der Charakter des barocken Klosters erhalten geblieben. Aktennummer: E-4-71-128-1.
Abtei- und Klostergebäude des ehemaligen Zisterzienserklosters, heute Jugendstrafanstalt
Ausgedehnte, mehrflügelige Anlage südlich der Abteikirche, zwei- und dreigeschossige Sandsteinquaderbauten, gegen den Garten eine Dreiflügelanlage ausbildend, hier zwei Kopfpavillons mit Glockendächern, zwei Innenhöfe, Kloster 1687?98 von Johann Dientzenhofer, Abtei 1716–30 von Joseph Greissing, mit Ausstattung; Ummauerung mit Türmen, vgl. auch Otto-Leybold-Ring 10; Ehemalige Klosterkirche siehe Bamberger Straße 2; Nebengebäude und Abteigarten, siehe Anstaltstraße; Orangerie und Oberer Abteigarten siehe Orangerieweg
Ehemalige Zisterzienserabteikirche St. Maria, Johannes Evangelist und Nikolaus, heute Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt
Dreischiffige kreuzrippengewölbte Basilika über kreuzförmigem Grundriss mit rechteckigem Umgangschor und Kapellenkranz im Stil der burgundischen Frühgotik, Außenbau mit Streben besetzt, 1200–1282/85, 1773–1791 im Inneren unter Erhalt älterer Ausstattungsteile im Stil des Rokokoklassizismus von Materno Bossi neu gestaltet, Satteldach 16. Jahrhundert erneuert, barocker Dachreiter in Art einer Tambourkuppel von Joseph Greissing 1716, am nördlichen Querschiff St.-Michaels-Kapelle, kreuzförmiger Bau des sogenannten Übergangsstiles, Weihe 1207; mit Ausstattung; (Klostergebäude, siehe Marktplatz 1, 2)
Geschlossene hufeisenförmige Anlage von Werkstatt-, Wohn-, Ökonomie- und Stallgebäuden des Klosters, mit vier zweigeschossigen Mansardwalmdach-Eckpavillons und eingeschossigen Zwischentrakten, erstes Drittel 18. Jahrhundert; störend: neuere Vorbauten im Nordflügel, Umbauten; Südwest-Pavillon siehe auch unter Marktplatz 14
Nebengebäude des ehemaligen Klosters, heute Gastronomie, Metzgerei und Forstamt
Zweigeschossiger Zweiflügelbau mit drei Mansardwalmdach-Eckpavillons, die Südwestecke der Kloster-Vorstadt bildend, Sandsteinportale und Eckpilaster, 1715/20
Viergeschossiger Eckturm der Klosterummauerung, Obergeschoss eingezogen, welsche Haube mit vergoldeter Muttergottes, Wappen des Abtes H. Held, bezeichnet „1745“, wohl von Johann Jakob Michael Küchel
Straßäcker; an der Straße von Buch nach Großgressingen (Standort)
Bildstock
Sandstein, Sockel mit Marmortafel, darauf Inschrift, viereckiger Schaft, zweiseitiger Aufsatz mit Kreuzigungsgruppe und gebogenem Dach, neugotisch, Mitte 19. Jahrhundert
Saalbau mit Satteldach und Dachreiter, Sakristeianbau an dreiseitig geschlossenem Chor, nachgotisch, bezeichnet „1616“, mit älterem Kern, Zutaten 18. Jahrhundert; mit Ausstattung
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