Der Lion Rock (deutschetwa „Löwenfelsen“), kurz für amtlich Lion Rock Hill (chinesisch獅子山 / 狮子山, PinyinShīzi Shān, JyutpingSi1zi2 Saan1 – „wörtl. Löwenberg“), ist ein 495 m hoher Berg in Hongkong. Er liegt zwischen Kowloon und den New Territories und bildet eine natürliche Grenze der beiden Regionen in Hongkong. Der karge mit spärlichen Gebüsch bewachsener Gipfel besteht aus Granit. Der Berg gilt gewissermaßen als „Hausberg“ von Hongkong und ist eines der markantesten Naturmonumente der Stadt. Die Form des Berges erinnert an einen kauernden Löwen. Diese Löwen-Impression soll am eindrucksvollsten von der Siedlung Choi Hung Estate (彩虹邨)[1] und dem Stadtteil San Po Kong (新蒲崗)[2] in East Kowloon zu erkennen sein. In Hongkong sind zahlreiche Straßen, Gebäude, Tunnel und Institutionen nach dem Lion Rock benannt, so beispielsweise die Straße Lion Rock Road (獅子石道)[3] in Kowloon City.
Der Lion Rock liegt im geografischen Zentrum der Sonderverwaltungszone Hongkong. Er befindet sich nördlich von Kowloon Tong (九龍塘)[4] und südlich von Tai Wai (大圍)[5] als natürliche Grenzlinie zwischen den beiden Regionen Kowloon und den New Territories, welche durch den Lion Rock Tunnel (獅子山隧道)[6] miteinander verbunden wird. Neben den Straßentunnel, der Teil des Hongkonger Autobahnsystem Route 1 ist, durchquert der Bahntunnel der Tuen Ma Line (屯馬綫)[7] den Lion Rock Hill. Es stellt somit eine direkte MTR-Verbindung zwischen Sha Tin und Central her. Die offizielle Öffnung der Bahnverbindung war am 27. Juni 2021.[8] Der Berg ist sowohl bei den Einheimischen als auch bei den Touristen ein beliebtes Ausflugsziel. Er liegt im Zentrum des 530 ha großen Lion Rock Country Park (獅子山郊野公園)[9] Naturschutzgebiet. Vom Berggipfel aus bietet sich ein beeindruckender Rundblick auf Hongkong und die New Territories.[10]
Gipfelpanorama – Lion Rock Hill (獅子山–山頂全景圖)[11], 2016
Zwischenfälle (Auswahl)
Der Lion Rock wird gelegentlich auch von Bergsportlern frequentiert. Eine besonders spektakuläre Aktion spielte sich im Rahmen der Proteste in Hongkong 2014 am 23. Oktober 2014 ab, als Bergsteiger ein riesiges Banner (我要真普選 – „Ich will echtes allgemeines Wahlrecht“)[12] entrollten, auf dem ein allgemeines Wahlrecht gefordert wurde. Das Banner wurde am Folgetag wieder entfernt.[13]
Am 13. März 2016 stürzte ein Tourist bei dem Versuch, von der Kante des Lion Rock ein besonders spektakuläres Foto von Hongkong aufzunehmen, 400 m in die Tiefe und kam ums Leben.[14]
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Der Lion Rock Road (獅子石道 / 狮子石道, Shīzishí Dào, JyutpingSi1zi2sek1 Dou6), eine Straße in Kowloon City – ein typischer Straßenname bzw. Toponym in Hongkong benannt nach dem Lion Rock Hill.
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Der Lion Rock Tunnel (獅子山隧道 / 狮子山隧道, Shīzishān suìdào, JyutpingSi1zi2saan1 Seoi6dou6) ein Straßentunnelverbindung zwischen der Region Kowloon und den New Territories, eröffnet am 14. November 1967. Seit dem 14. Februar 2020 existiert daneben auch eine gleichnamige Bahntunnelverbindung für die U-Bahn-Verbindung der MTR Corporation zwischen Kowloon und den New Territories.
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Die Tuen Ma Line (屯馬綫 / 屯马线, auch 屯馬線 / 屯马线, Tún Mǎ xiàn, JyutpingTyun4 Maa5 sin3 – „Tuen-Ma-Bahnlinienverbindung“), eine 57 Kilometer lange und längste Linie des Hongkonger U-Bahn-Netzes (MTR). (Stand Sept. 2021)
↑Damon Pang: MTR's Tuen Ma Line to get going on June 27. In: rthk.hk.RTHK – Radio Television Hong Kong, 28. Mai 2021, abgerufen am 13. September 2021 (englisch, offizielle Freigabe der Tuen-Ma-Linie am 27. Juni 2021 nach fast zweijährige Verspätung des angepeilten Eröffnungstermins.).
↑Lion Rock Country Park (獅子山郊野公園 / 狮子山郊野公园, Shīzishān jiāoyě gōngyuán, JyutpingSi1zi2saan1 gaau1je5 gong1jyun4*2), ein 557 Hektar großes Naturschutzgebiet seit dem 24. Juni 1977. Einer von insgesamt 24 Country Parks in Hongkong. (Stand Sept. 2021)
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Gipfelpanorama – Lion Rock Hill (獅子山–山頂全景圖 / 狮子山–山顶全景图, Shīzishān – shāndǐng quánjǐngtú, JyutpingSi1zi2saan – San1deng2 cyun4ging2tou4), Blickrichtung Süden – in der Ferne der Victoria Harbour und die Insel Hongkong.
↑Banner mit der Aufschrift – 我要真普選 / 我要真普选, Wǒ yào zhēn pǔxuǎn, JyutpingNgo5 jiu3 zan1 pou4syun2 – „Ich will echtes allgemeines Wahlrecht“ aus dem Jahr 2014.