Dieser Artikel behandelt Linuxtage im Allgemeinen. Die bekannte Serie derartiger Veranstaltungen hat einen eigenen Artikel: LinuxTag.
Ein Linuxtag ist eine Veranstaltung mit dem Themenschwerpunkt Linux und freier Software, auf der unter anderem Vorträge, Messestände, Kurse etc. angeboten werden. Ihren Ursprung haben sie in den sogenannten „Installationspartys“ (engl.Installfest). In der Regel werden die Veranstaltungen von lokalen Organisationen, meist einer Linux User Group, an naheliegenden Hochschulen abgehalten.[1]
Ursprünglich wurde Neulingen bei der Installation von einem Betriebssystem mit Linux geholfen, was mit der immer einfacher werdenden Installation weitgehend obsolet wurde. So steht nun zunehmend die Vielzahl von Lösungen durch bestimmte Anwendungen im Fokus. Auch sorgte die zunehmende Verbreitung von Linux in Unternehmen für eine Verschiebung des Schwerpunkts auf die kommerzielle Nutzung.
Der größte und bekannteste Linuxtag war bis 2014 der vom LinuxTag e. V. durchgeführte LinuxTag. Seit 2015 sind die Chemnitzer Linux-Tage der älteste und größte Linuxtag im deutschsprachigen Raum. Daneben gibt es in verschiedenen Jahren Linuxtage und ähnliche Veranstaltungen steigender Anzahl.
Unter dem Titel Linuxwochen Österreich finden im Frühjahr (April – Juni) jedes Jahr in einigen Städten lokal organisierte Veranstaltungen zum Thema Linux in Österreich statt.
In den Jahren 2004 und 2005 fand der Event LOTS(Let’s Open The Source) an der Universität Bern statt.[24][25] Die Konferenz OpenExpo findet seit 2006 zweimal jährlich alternierend im Raum Zürich sowie in Bern parallel zur Messe Topsoft statt und widmet sich Open-Source-Themen. Verantwortlich für die Konferenz zeichnet die Swiss Open Systems User Group /ch/open, welche auch den Event CH Open Source Awards veranstaltet.[26] 2010 wurde erstmals der FrOSCamp an der ETH Zürich durchgeführt. Die Website ist seit 2012 nicht mehr erreichbar, kann aber noch über archive.org angesehen werden.[27][28][29]
In der Schweiz finden seit 2012 keine regelmäßigen Linux- oder FOSS-Tage statt.
Jährlich findet in Brüssel die FOSDEM(Free and Open Source Software Developers' European Meeting) statt, die eine europaweit wichtige Veranstaltung darstellt. Sie wird jedes Jahr gerne von bekannten Vertretern der Free- und Open-Source-Szene besucht. Sie findet üblicherweise Anfang Februar statt.[30]
In Antwerpen finden außerdem jährlich die LOADays statt (Linux Open Admin Days).[31]
Frankreich
Jährlich wird in Amiens etwas nördlich von Paris die Rencontres Mondiales du Logiciel Libre abgehalten – ein Event, in dem allerdings gut die Hälfte der Vorträge auf Englisch gehalten werden, was die Veranstaltung auch außerhalb Frankreichs interessant macht. Der Termin ist jedes Jahr im Juli.[32]
Großbritannien
Die Unix-Anwendervereinigung Großbritanniens (UKUUG, United Kingdom Unix Users Group) veranstaltet eine jährliche Linux-Konferenz mit einer technischen Ausrichtung. Sie findet üblicherweise im Spätsommer statt.[33]
Italien
Die italienischenLUGs und die Italian Linux Society organisieren jeden letzten Samstag im Oktober (seit 2006, vorher im November) einen nationalen Linuxtag.[34]
Die Linux User Group Bozen hält den Linuxtag seit 2004 im Rahmen der weiter ausgelegten SFSCon[35], Beteiligt sich seit 2017 aber wieder am nationalen Linuxday.[36]
Schweden
In Stockholm fand 2007 ein Ableger der US-amerikanischen Linux World Expo statt.[37]
Slowenien
Von 2003 bis 2007 wurde in Slowenien die auf professionelle Linux-Anwender ausgerichtete IBLOC (International Business Linux and Open Source Conference) durchgeführt. Die Webseite ist offline und kann noch über WebArchive angesehen werden[38]
Von 2002 bis 2007 fand in Maribor das Kiblix Linux Festival statt.[39]
Linuxtage weltweit
Es finden weltweit viele unterschiedliche Linux-Veranstaltungen statt. Neben diversen international oft „Install-Fests“ oder „LUG-Meetings“ genannten, eher regionalen Veranstaltungen hat eine Reihe von Linuxtagen auch internationale Bedeutung und Beteiligung.
Australien und Ozeanien
Die „linux.conf.au“ genannte Veranstaltung gilt als große und international bedeutsame Linux-Konferenz in Ozeanien. Sie findet üblicherweise im Frühjahr statt.[40]
Indien
Von 2001 bis 2012 fand in Bangalore, Indien, die FOSS.IN statt[41], die ein ähnliches Organisationsprinzip wie der LinuxTag hatte.
Kanada
In Ottawa findet im Frühsommer traditionell das „Ottawa Linux Symposium“ (OLS) statt, auf dem sich insbesondere Entwickler des Linux-Kernels treffen und austauschen.[42]
USA
Überregionale Bedeutung besonders für Aussteller haben die beiden unter dem Namen „Linux World Expo“ veranstalteten Messen in San Francisco (Sommer) und in Boston (Winter, bis 2004: New York). Sie ziehen vorwiegend ein geschäftsorientiertes Publikum an. Einen technischeren Ansatz verfolgt die Open Source Conference in Portland. Bis 2001 gab es den Annual Linux Showcase (ALS, früherer Name: Atlanta Linux Showcase), die Veranstaltung wurde jedoch eingestellt.[37]